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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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mit R-Gespräch anrufen, wenn Sie wollen. Er würde sich gerne mit Ihnen unterhalten.«
    »Mhm. Ist ganz in Ordnung, der alte Virgil. Wir kennen uns schon seit unserer Kindheit.«
    »Das hat er mir erzählt.«
    »Er war allerdings das totale Gegenteil von mir. Ich war damals ziemlich wild und er war extrem spießig. Ich hab ihn Wally genannt, weil er mich an Wally Cleaver erinnert hat – Sie wissen schon, der Bruder von Beaver. Ich glaub sogar, der hat ihm als Vorbild gedient. Ich war mehr wie James Dean. Ein Rebell. Aber ich glaub, damals haben viele gedacht, sie sind James-Dean-Typen, selbst wenn sie dann Buchhalter geworden sind. Es hat kaum einen gegeben, der gewollt hätte, dass man ihn mit Wally Cleaver vergleicht.
    Damals in der Highschool, ich kann mich noch dran erinnern, da haben ein paar von uns aus der Basketballmannschaft an Halloween das Klohäuschen von so einer alten Frau im Ort umgekippt. Das haben wir drei Jahre hintereinander gemacht. Im vierten Jahr hat sie sich gedacht, denen zeig ich’s jetzt. Sie hat sich reingesetzt und gewartet, bis wir kommen. Und als wir dann gekommen sind, hat sie uns gehört und geschrien, wirsollen abhauen. Wir haben dann das Ding mitsamt der Alten drin umgeschmissen.« Er lachte. »Junge, da hat sie uns dann erst richtig angeschrien.
    Also Virgil, der stand auf der anderen Straßenseite und hat sich das alles mit angesehen. Wir sind abgehauen. Er ist dann rübergekommen und hat ihr rausgeholfen. Später hat er mir erzählt, sie war so dankbar, dass sie ihn in ihr Haus eingeladen hat. Da hat sie ihm dann Milch und Kekse gegeben.«
    »Haben Sie sich keine Gedanken darüber gemacht, dass sie womöglich verletzt war?«
    »Nee, die war nicht verletzt. Wir haben das Ding ja nicht mit einem Ruck umgeschmissen. Wir haben es langsam gekippt und vorsichtig auf den Boden gelegt. Kann schon sein, dass wir damals ziemlich wild waren, aber wir waren nett dabei.« Er musste wieder lachen. »Ja, Virgil Wilkie. Ich hab dann später für ihn gearbeitet, als Geschichtslehrer, ob Sie’s glauben oder nicht. Plötzlich gehörte ich zum Establishment.« Er entfernte einen winzigen Zweig von seiner Socke. »Warum haben Sie bei ihm angerufen?«
    »Ich wollte mich über Sie erkundigen und sichergehen, dass Sie zuverlässig sind. Ich möchte Ihnen nämlich einen zeitlich befristeten Job anbieten.«
    »Und was soll ich machen?«
    »Mir bei meinen gegenwärtigen Ermittlungen helfen.«
    »Die Sache mit Ihrem toten Schwager?«
    Snow nickte. »Ja, genau.«
    »Die Bullen denken, dass Ihre Schwester was mit dem Mord zu tun hat?«
    »Darauf läuft es hinaus.«
    »Scheiße«, sagte Willie. »Das tut mir leid. Ich würde Ihnen gerne helfen, wenn ich kann. Was müsste ich denn genau machen?«
    Snow senkte seinen Blick, bevor er wieder Willie ansah, und zuckte mit den Schultern. »Verschiedenes. Besorgungen machen. Was halt so anfällt.«
    »Ich hab aber kein Auto.«
    »Das macht nichts. Ich hab eins. Sie können bei mir mitfahren, außer wenn ich will, dass Sie etwas erledigen, wo ich nicht dabei sein kann. In diesem Fall würde ich Sie hinbringen oder Sie fahren mit dem Taxi oder dem Bus. Oder gehen zu Fuß.«
    Willie nahm eine etwas aufrechtere Haltung ein. »Ich wäre dann also so was wie Ihr Assistent?«
    Snow nickte. »So was in der Art.«
    »Und was bekomm ich dafür?«
    Snow betrachtete einen der Tamariskenzweige. Er sah aus wie ein Arm, von dem ein Schleier herabhing, und wies in Richtung Strip. »Wie wär’s mit zweihundert pro Tag, bar. Sie bekommen das Geld von mir jeden Abend. Außerdem zahle ich Ihnen ein anständiges Motelzimmer für eine Woche, Mahlzeiten inbegriffen. Das Geld für den ersten Tag erhalten Sie von mir im Voraus, damit sie sich neue Kleider kaufen können, und was Sie sonst noch so brauchen. Am Boulder Highway, gleich gegenüber vom Walmart, gibt es ein Motel mit dem Namen Sunrise Inn. Im Einkaufszentrum etwas weiter die Straße entlang finden Sie einen Waschsalon.«
    »Vierhundert im Voraus, bar auf die Kralle, und ich mach’s«, sagte Willie.
    »Warum so viel?«
    »Ich brauch ’n paar anständige Klamotten. Wenn ich in ’nem Mordfall ermittle und dabei kreuz und quer durch Las Vegas fahre, kann ich schließlich nicht wie ’n Penner rumlaufen.«
    »Also gut«, willigte Snow ein.
    »Wie kommen Sie eigentlich ausgerechnet auf mich?«
    »Ich glaube, Sie können den Job machen. Für einen alten Knacker scheinen Sie mir ziemlich clever zu sein.«
    »Mag ja sein, aber ich

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