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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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finden.«
    »Wahrscheinlich war es da noch hell«, gab Harris zu bedenken. »Und vielleicht hat es die Sonne reflektiert und da konnten sie es nicht übersehen.«
    »Wenn das der Fall war, dürfen Sie raten. Dasselbe wird mit dem Suchscheinwerfer passieren.«
    Harris warf Alice einen bösen Blick zu. »Wissen Sie, Detective, Ihre freche Schnauze geht mir langsam auf den Geist.Etwas mehr Respekt vor einem älteren Kollegen würde Ihnen nicht schaden.«
    »Wenn Sie mich mit Respekt behandeln, Freundchen, dann behandle ich Sie auch so.«
    »Ich heiße nicht Freundchen«, schnauzte Harris sie an. »Ich hab Ihnen doch schon mal gesagt, Sie sollen mich gefälligst mit Detective Harris oder Mel anreden.«
    »Wenn Sie mich mit meinem Namen anreden, mach ich es mit Ihnen genauso. Sie behandeln mich, als wäre ich Ihre Sekretärin. Bei den Vernehmungen stellen Sie sämtliche Fragen und wenn ich mal den Mund aufmache, gucken Sie mich an, als wollten Sie mich schlagen. Ich bin immer diejenige, die den Kaffee holt – und ich darf nie fahren.«
    Harris schüttelte angewidert den Kopf. »Um Himmels willen«, murmelte er. »Frauen.«
    »Sie sollten ein kleines Stück zurückfahren, Detective Freundchen.«
    »Warum?«
    »Weil Sie gerade so sehr damit beschäftigt waren, an mir herumzumeckern, dass Sie diesen metallenen Gegenstand da draußen hinter diesem Kreosot-Busch übersehen haben.«
    Harris riss den Kopf herum und folgte mit seinem Blick dem Lichtstrahl des Suchscheinwerfers. »Wo?«
    »Fahren Sie ein Stück zurück, dann sehen Sie es.«
    Harris trat plötzlich auf die Bremse, legte den Rückwärtsgang ein und gab Gas. Der Wagen machte einen Satz nach hinten, scherte in Richtung Straßengraben aus und wirbelte eine kleine Staubwolke auf. Er steuerte gegen und hielt den Suchscheinwerfer gerade. In etwa fünf Metern Entfernung wurde das Licht von der silbernen Oberfläche eines Werkzeugs reflektiert, das hinter dem Busch hervorragte.
    Harris’ Gesicht hellte sich auf. »Super!«, rief er freudig. Er stieß seine Faust in die Luft, hielt den Wagen an und rammte den Schalthebel in die Parkposition.
    Die beiden Ermittler stiegen aus und gingen mit erhobenen Stabtaschenlampen auf das Gebüsch zu.
    »Passen Sie auf, Detective«, wies Harris seine Kollegin an.
    »Achten Sie auf Fußspuren. Wir wollen ja nichts zertrampeln, was für die Spurensicherung interessant sein könnte.«
    »Ja«, sagte Alice. »Passen Sie auch auf Schlangen auf. Auf die tritt man auch lieber nicht. Die kommen nachts raus und jagen nach Beute.«
    »Um diese Jahreszeit gibt es hier keine Klapperschlangen«, widersprach Harris. »Wir haben bald November, da liegen sie zusammengerollt in ihren Höhlen und halten Winterschlaf.«
    »Ja«, sagte Alice. »Wenn Sie aber trotzdem von einer gebissen werden, lassen Sie mich lieber fahren, damit ich Sie ins Krankenhaus bringen kann. Entweder so oder Sie warten, bis der Rettungswagen kommt. Ich fahr bei Ihnen nicht als Beifahrer mit, wenn Sie mit Schlangenbiss hinterm Steuer sitzen. Womöglich fallen Sie in Ohnmacht und bringen uns beide um.«
    »Detective«, sagte Harris, »würden Sie bitte die Klappe halten und sich auf Ihren Job konzentrieren?«
    Sie sagte nichts. Kaum waren sie ein paar Schritte weiter gegangen, als plötzlich eine Melodie aus Harris’ Hosentasche erklang. Er blieb unvermittelt stehen, zog sein Handy hervor und klappte es grinsend auf.
    Er hielt es sich ans Ohr und seine Stimme klang um eine Oktave höher, als er sagte: »Oh, hallo, Liebling.« Er vollzog eine Vierteldrehung und schlenderte in die dunkle Wüste hinaus, weg von Alice. Dabei horchte er angestrengt und murmelte alle paar Schritte »Mhm.«
    Alice schüttelte den Kopf und ging weiter auf den Gegenstand hinter dem Kreosot-Busch zu. Kurz davor blieb sie stehen, beugte sich vor und leuchtete mit der Taschenlampe darauf.
    Er war so groß wie ein Hammer, mit dem man Nägel einschlägt, und hatte einen Plastikgriff und einen Kopf aus Stahl, dessen eines Ende spitz zulief, während das andere rechteckig und flach war. Er sah aus wie neu. Sie beugte sich etwas näher und bemerkte den Geruch.
    Sie klemmte sich die Taschenlampe unter den Arm und machte die Handtasche auf, die mit einem Riemen an ihrer Schulter hing. Sie wühlte darin herum und holte eine kleine Kamera heraus. Nachdem sie sie eingeschaltet und hochgefahren hatte, machte sie von dem spitzen Hammer zwei Fotos. Dann richtete sie sich wieder auf, packte die Kamera ein und nahm ihr Handy

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