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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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aus der Tasche.
    Sie tippte auf ein paar Tasten und hielt es sich ans Ohr.
    »Hey, Mary, hier ist Alice … ja, ich bin bei der Arbeit und rackere mich ab, wie immer. Wie geht’s dem Baby von deiner Schwester?« Sie machte eine Pause, während der sie zuhörte und in sich hineinlachte. »Echt? Das ist ja ein gutes Zeichen … ich weiß … sicher … ja, das glaub ich dir gern …« Sie hörte wieder zu. »Ja … ja … sicher … hör zu, Mary, ich muss mich kurz fassen, hier hat sich nämlich was Neues getan. Wir haben so ’nen spitzen Hammer hier draußen in der Wüste gefunden, ungefähr zehn Meter von der Straße weg. Jetzt brauchen wir jemanden von der Spurensicherung, der das Ding einpackt und ins Labor bringt …«

    Jim Snow stand am Herd, machte sich ein mit Käse überbackenes Schinkenbrot und ließ sich die Dinge nochmal durch den Kopf gehen. Steve Helm hatte das Opfer nicht mit seinem Hammer erschlagen, so viel stand fest. Der Hammer war verschmutztgewesen. Hätte Helm ihn als Mordwaffe benutzt, hätte er ihn irgendwo verschwinden lassen oder zumindest gesäubert. DNS-Spuren ließen sich durch gründliches Abschrubben beseitigen. Snows Gedanken kreisten wieder um Karen. Wenn sie beabsichtigt hätte, den Verdacht auf Steve Helm zu lenken, hätte sie den Geologenhammer leicht aus seiner Garage entwenden und ihn nachts heimlich zurückbringen können, während Helm schlief. Etwaige DNS-Rückstände am Hammer würden ihre Spuren verwischen und ausreichen, um Helm der Tat zu überführen. Eifersucht wegen einer Frau und der zusätzliche Anreiz, die achttausend Dollar einzustecken, wären in den Augen der Geschworenen ein ausreichendes Motiv. Oder vielleicht hatte sie sich einen eigenen Geologenhammer gekauft und in bar bezahlt, Bob umgebracht und war dann zum Lake Mead gefahren, wo sie den Hammer ins Wasser warf. Er würde dort in kürzester Zeit im Schlamm verschwinden.
    Die Sache hatte nur einen Haken. Karen kannte zwar vermutlich die Zahlenkombination für das Tor zum Stellplatz, aber Norma Hecker hatte Snow versichert, dass nach sechs Uhr abends in ihren Computeraufzeichnungen kein Zugangscode aufgetaucht war, mit Ausnahme von Bobs Code, als dieser um fünf nach halb acht auf das Gelände fuhr. Der nächste Eintrag erschien erst wieder gegen neun Uhr, als Steve den Stellplatz mit dem Wohnwagen im Schlepptau verlassen hatte. Wie hätte Karen rein und rauskommen können, ohne am Tor den Code einzugeben?
    Vielleicht kannte sie das provisorische Tor an der hinteren Ecke des Zauns. Aber woher? Es sei denn, sie wäre dort gewesen. Und was hätte sie dort zu suchen gehabt? Es sei denn, dass sie diejenige war, die eine Lücke in den Zaun gerissen und dann die Gummizüge herumgewickelt hatte. Aber das war nicht sehr wahrscheinlich. Karen besaß kein handwerkliches Geschick. Sie hätte keine Ahnung, in welche Richtung sie dieSchraubenmuttern drehen musste, und sie würde Gefahr laufen, sich einen Fingernagel abzubrechen. Es kam also nicht infrage.
    Aber was war mit Norma Hecker? Snow hatte sie bisher überhaupt nicht berücksichtigt. Das war das Problem, wenn man allein arbeitete. Man hatte keinen Partner, der einen auf Lücken und Denkfehler hinweisen konnte.
    Norma Hecker. Sie war auf jeden Fall jemand, der Gelegenheit hatte. Mit ihrem Zugang zu sämtlichen Codes und der Datenbank, die diese aufzeichnete, konnte sie kommen und gehen, wann sie wollte, und danach die benutzten Zugangscodes einfach löschen. Wenn Steve Helm seine Hände nicht im Spiel hatte, war es vielleicht Norma gewesen, in Zusammenarbeit mit Karen. Ihre einzige Aufgabe hätte darin bestanden, Karens Zugangscode verschwinden zu lassen. Niemand würde etwas merken.
    Egal, von welcher Seite Snow die Dinge betrachtete – für Karen sah es nicht gut aus.
    Er hatte gerade sein Sandwich in der Pfanne gewendet, um die andere Seite anzubraten, als sein Handy klingelte. Es war Alice.
    »Wir haben die Mordwaffe gefunden«, sagte sie.
    »Im Ernst? Was ist es?«
    »Ein Maurerhammer, wie ihn Maurer verwenden, um den Mörtel zwischen den Ziegelsteinen wegzukratzen. Er ist so groß wie ein normaler Hammer, aber der Kopf hat ein spitzes Ende und eins, das rechteckig und stumpf ist. Vermutlich, um damit auf irgendwelche Gegenstände zu schlagen.«
    »Wie haben Sie das rausgefunden?«
    Sie sagte: »Ich hab ein paar Bilder gemacht und dann sind wir in den Baumarkt gegangen und haben sie einem von den Verkäufern gezeigt. Er hat uns dann das Regal gezeigt, wo sie

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