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Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
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Also hab ich mit dem Spielen aufgehört und jetzt stehe ich nur noch hinter dem Tresen, wo ich hingehöre.«
    »Wir haben mit einem Typen namens Frank Hale gesprochen, der hier oft vorbeikommt«, wechselte Snow das Thema.
    Wilcox stützte die Arme auf die Theke. »Klar. Frank. Ist voll in Ordnung, der Mann.«
    Snow erzählte ihm von dem Mordfall. »Wir greifen nach jedem Strohhalm und verfolgen sämtliche Möglichkeiten, die uns zum Ziel bringen könnten. Mr. Hale hat einen Stammgast von Ihnen erwähnt, hat gesagt, er heißt Danny …«
    »Ja, richtig, Danny«, sagte Wilcox. »Der ist in Ordnung.«
    Snow fragte sich beiläufig, ob es in dieser Bar überhaupt Gäste gab, die nicht »in Ordnung« waren.
    Die Wasserstoffblondine auf dem mittleren Barhocker fuhr plötzlich hoch. »Larry«, krächzte sie, »ich brauch Nachschub.«
    Er gab Eiswürfel in ein Glas, hielt zwei Kunststoff-Ausgießer darüber und füllte es mit dem Mix. Dann nahm er eine frische Serviette und stellte den Drink vor ihr hin.
    »Setz es auf meine Rechnung, Schätzchen«, säuselte sie und versuchte dabei, ihre Stimme so sexy wie möglich klingen zu lassen. Dann rührte sie in ihrem Drink und starrte wieder ihr Spiegelbild an. Wahrscheinlich fragte sie sich, wie viele Drinks sie noch hinunterkippen musste, bis sie das Gesicht einer Prinzessin sah.
    Der Barkeeper nahm wieder seinen alten Platz hinter dem Tresen ein, Snow gegenüber. Willy nahm seinen Drink, schlenderte zum nächstgelegenen Billardtisch, stellte das Glas auf der Bande ab und nahm einen Queue von dem Ständer an der Wand. Er baute die Kugeln auf, entfernte das Dreieck, stieß sie mit dem Spielball auseinander und versenkte zwei.
    Alice und Snow drehten sich zu ihm um und sahen ihm zu. Sie fragten sich, was das sollte. Willie ging um den Tisch herum, führte Stöße aus und versenkte eine Kugel nach der anderen.
    Sie wandten sich wieder Wilcox zu.
    »Ihm ist schnell langweilig«, sagte Snow.
    Wilcox zuckte mit den Schultern. »Hey, wenn man der Chef ist, kann man machen, was man will, oder?«
    »Wahrscheinlich«, sagte Alice.
    Snow trank einen Schluck Whiskey, schüttelte das Eis im Glas hin und her und stellte es wieder hin. »Dieser Danny … Sie wissen nicht zufällig, wie er mit Nachnamen heißt?«
    Wilcox schüttelte den Kopf. »Nachnamen merke ich mir nie, außer vielleicht den von unserem Präsidenten. Wenn ich mich richtig erinnere, heißt er Johnson. Ist er eigentlich noch im Amt?«
    Alice und Snow lachten. Hinter ihnen krachten Billardkugel aneinander und prallten von der Bande ab.
    Alice fragte: »Was können Sie über ihn sagen?«
    Wilcox seufzte. »Er ist Ende zwanzig, etwa so groß wie ich, schlank. Hat braune Haare. Er muss wohl Mechaniker sein, weil er meistens ’nen Blaumann anhat, mit ’nem Aufnäher, auf dem
Danny
steht. Zumindest war er das. Er sagte, er wurde entlassen. Ich brauche manchmal ein bisschen Hilfe und da hab ich ihm hin und wieder ein paar Dollar zugesteckt, dafür, dass er die Bar und die Kühlschränke auffüllt, Kisten auspackt und ab und zu saubermacht. Sie wissen schon. Er hat was davon und ich muss nicht extra ’ne Aushilfe einstellen.«
    »Fällt Ihnen sonst noch was ein?«
    Wilcox sah zu Willie hinüber und dachte einen Augenblick nach. »Er geht leidenschaftlich gerne mit Pfeil und Bogen auf die Jagd. Darüber redet er ständig. Er jagt Hirsche, Rehe und Hasen, meistens im Nordwesten. Hier in der Gegend gibt’s nicht viele Rehe.« Er lachte. »Er hat früher dort oben gelebt, in Wyoming oder Montana. Er kommt mir ein bisschen wie einer von diesen Survival-Freaks vor. Redet ständig davon, dass er mit seinem Wohnwagen in der Wildnis leben will und von der Jagd leben, wie früher die Indianer. Er hat noch nie viel von Jagdgesetzen gehalten. Ich hab den Eindruck, er hat viel gewildert, wenn er wusste, dass ihn niemand dabei erwischt. Er ist ein ziemlich cleverer Junge. Ich glaube, er könnte sich so ziemlich überall durchschlagen.«
    Snow trank noch einen Schluck. Dann platzte er direkt mit der Frage heraus: »Würden Sie ihm zutrauen, dass er jemanden für Geld umbringt? Sagen wir mal, achttausend Dollar?«
    Wilcox überlegte einen Augenblick, dann nickte er. »Ich rede ungern schlecht über andere und schon gar nicht über einen von meinen Gästen. Aber um ehrlich zu sein, ich glaube, er würde es tun. Wahrscheinlich müsste es gar nicht mal so viel sein. Ergehört zu der Sorte Mensch, über die man Groschenromane geschrieben hätte, wenn

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