Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi

Titel: Tödliche Panne: Ein Las-Vegas-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rex Kusler
Vom Netzwerk:
»Ich lebe jetzt schon seit 1980 hier und habe diesen Park erst vor fünf Jahren entdeckt. Ich wette, die meisten Menschen hier in Las Vegas waren noch nie hier. Die Leute sind so sehr mit ihren Alltagsproblemen beschäftigt, dass sie sich nicht die Zeit nehmen, ihre nähere Umgebung kennenzulernen. Sie gehen zur Arbeit, kommen heim, machen sich ihr Abendessen, spülen das Geschirr ab und machen ihre Wäsche, sitzen vor der Glotze und gehen ins Bett. Jeden Tag dasselbe. Ich wette, es gibt einen Haufen Leute, die mehr über diese Stadt wissen als die meisten Einheimischen. Und damit meine ich nicht die Nullachtfünfzehn-Touristen, die sich nur auf dem Strip aufhalten. Und selbst wenn sie mal einen kleinen Abstecher machen, dann fahren sie zum Hoover-Staudamm, und das war’s dann auch schon.« Er blickte zu Snow auf. »Waren Sie schon mal im Valley of Fire?«
    Snow schüttelte den Kopf.
    »Es liegt ungefähr achtzig Kilometer von hier entfernt, nicht weit von der Interstate. Ich bin dort ein paar Mal im Jahr, gehewandern oder fahr einfach nur rum und schau mir die Gegend an. Es gibt dort schöne Felsformationen. Erinnert mich stark an den Red Rock Canyon, aber es ist anders, fast menschenleer. Ich wette, wenn Sie auf dem Strip Leute fragen, ob sie schon mal davon gehört haben, dann wollen neunzig Prozent wissen, ob das ein Kasino ist.« Er lachte wieder.
    »Was hat Sie hierher gebracht?«, fragte Alice.
    Hale lehnte sich in seinen Klappstuhl zurück. »Das ist eine lange Geschichte«, begann er. »Ich komme ursprünglich aus Omaha. Hab damals viel bei Pferderennen gewettet, in ganz Nebraska. Das lief gar nicht mal schlecht, aber dann hab ich angefangen, Bücher über Blackjack zu lesen. Ich dachte, vielleicht kann ich das hauptberuflich machen und davon leben. Es gibt ja Leute, die so was machen, und da hab ich mir gedacht, das kann ich auch, wenn ich daran arbeite. Ich hab dann die verschiedenen Strategien auswendig gelernt und das Kartenzählen geübt. Nach ein paar Wochen war ich dann so weit, dass ich mir die Karten und die dazugehörigen Punkte problemlos merken konnte, ohne den Überblick zu verlieren.
    »Ich hab mir dann ’ne Woche Urlaub genommen und bin hierher geflogen. Am Anfang hab ich zehn Dollar gesetzt, wenn die Karten schlecht waren, und mich dann bei guten Karten auf vierzig gesteigert. In der einen Woche hab ich über tausend Dollar gewonnen. Da wusste ich, dass ich davon leben könnte. Ich bin dann hierher gezogen, hab mir ’ne Wohnung gemietet und mit dem Spielen angefangen. Und dann ging alles den Bach runter.
    Es hat nicht lang gedauert, bis mich sämtliche Spielbereichsleiter kannten. Sie haben dann die Croupiers angewiesen, die Karten neu zu mischen, wenn mein Einsatz hoch war. Einige von ihnen haben mich aufgefordert, das Kasino zu verlassen. Nach fünf Monaten bin ich wieder in meinem alten Job als Barkeeper gelandet.«
    »Haben Sie dort Mike Mayfield kennen gelernt?«, fragte Snow.
    Hale nickte. »Wir hatten oft dieselben Schichten. Nach der Arbeit sind wir öfter zum Billardspielen gegangen oder haben zusammen Football angeguckt und Bier getrunken.«
    »Sind Sie auch zusammen zum Bogenschießen gegangen?«, fragte Alice.
    »Ja, ein bisschen. Ich hab ’nen eigenen Bogen. Und wir sind hin und wieder schießen gegangen. Aber ich mach den Sport längst nicht so intensiv wie Mike, mit seinen Turnieren und seiner Hasenjagd und dem ganzen Kram. Ich kann verstehen, warum sich nur wenige dafür begeistern. Es ist ziemlich langweilig.«
    »Wann haben Sie Mr. Mayfield zum letzten Mal gesehen?«, fragte Snow.
    »Vor zwei Wochen. Das Kasino hat Stellen abgebaut. Früher haben immer zwei in jeder Schicht an der Bar gearbeitet. Jetzt nur noch einer. Mike kam nie besonders gut mit der Leitung des Kasinos aus und da fiel es ihnen nicht schwer, ihn zu entlassen.
    Sie haben ihm den restlichen Lohn ausgezahlt und er ist heimgegangen, hat seine Sachen gepackt und sich aus dem Staub gemacht. Er hat nicht mal bei mir vorbeigeschaut, um sich zu verabschieden. Er hat bloß angerufen und gesagt, dass er die Stadt verlässt.«
    »Hat er gesagt, wohin er wollte?«, fragte Alice.
    Hale schüttelte den Kopf. »Irgendwo nach Nordwesten. Er hat gesagt, er wüsste schon, wohin.« Er sah Alice von der Seite an. »Selbst wenn er noch hier wäre, glaube ich kaum, dass er der Typ dazu ist, jemanden kaltblütig wegen Geld umzubringen.«
    »Er hat es schon einmal getan«, sagte Snow.
    Hale warf ihm einen Blick zu. »Er hat

Weitere Kostenlose Bücher