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Tödliche Recherche

Tödliche Recherche

Titel: Tödliche Recherche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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oder?“
    „Richtig.“
    „Ohne Negativ kein Beweise?“
    „Richtig.“
    „Ohne Beweis keine Artikel?“
    „Kurreck, du bist ein Schnelldenker.“
    „Helmut, was willst du für das Negativ?“
    „Nichts.“
    Kurreck war verblüfft über diese Antwort. Doch er hatte zu früh Hoffnung geschöpft.
    „Das Negativ gehört nicht mir“, belehrte ihn Bahn, „das Negativ gehört der Witwe von Schramm. Du kannst übrigens sofort mit ihr persönlich verhandeln.“
    Bahn stand auf und ging zum Nebentisch. Dort erhoben sich die beiden Frauen, die ihn zu Kurreck begleiteten. „Darf ich vorstellen: Thea Schramm und meine werte Freundin Gisela, mit der du schon das Vergnügen hattest.“
    Kurreck wurde wieder blaß und zuckte vor Nervosität, während Bahn galant den beiden Stühle zuschob. „Thea, Kurreck will das Negativ von Konrad kaufen“, stellte Bahn klar. „Was bietest du denn, Kurreck?“
    „Was willst du haben, Helmut?“, fragte Kur reck nervös. Doch Bahn winkte lässig ab und wies demonstrativ auf die scheue Thea hin.
    Kurreck korrigierte sich auf der Stelle. „Was haben Sie sich denn vorgestellt, Frau Schramm?“, fragte er höflich.
    Unsicher blickte die Schwangere Bahn an. Sie bat ihn ohne Worte um Hilfe.
    „Kurreck, du hast mir gestern selbst gesagt: Was sind denn schon zehntausend Mark für eine Partei, die Erfolg haben will!“ Bahn lächelte süffisant. „Also, was ist?“
    „Zehntausend Mark also?“
    „Du bist wohl doch kein Schnelldenker.“ Bahn schüttelte den Kopf. „Du hast mich nicht verstanden, Kurreck. Du hast gesagt, was sind denn schon zehntausend Mark. Das bedeutet doch im Klartext, das zehntausend Mark nichts sind für eure Erfolgspartei.“
    Bahn lächelte wieder. „Vielleicht läßt sich Thea breitschlagen, euch die Negative für schlappe fünfzigtausend Mark zu überlassen. Aber das muß sie entscheiden. Ich halte mich da raus und kann euch beiden nur Tips geben.“
    Kurreck wollte protestieren, doch schnitt ihm Bahn rigoros das Wort ab. „Fang’ bloß nicht an zu verhandeln. Fünfzigtausend Mark mache ich garantiert, wenn ich die Bilder im Auftrage von Thea Schramm durch die Presseagenturen jage. Dann habt ihr für Wochen die Hölle auf Erden und die Journalisten aus ganz Deutschland am Hals. Und nicht nur meine Freunde von DZ und DN. Die drucken das Foto garantiert. Dafür werde ich schon sorgen“, kündigte er drohend an.
    Bahn war sich durchaus bewußt, daß er mit einer Veröffentlichung und einer Weitergabe des Bildes und der Informationen die Reputation des Tageblattes und vielleicht auch aller Dürener Tageszeitungen ankratzte. Aber das nahm er in Kauf. Er war überzeugt, daß Verlagsleitung und Chefredaktion und vor allem die Leser sein Vorgehen billigen würden im Sinne der Klarheit, wenn nicht sogar der Wahrheit.
    Kurreck dachte kurz nach und erhob sich. „Ich muß mal telefonieren“, sagte er entschuldigend und verschwand schnell.
    Schon wenige Minuten später kam Kurreck zurück. „Alles klar. Fünfzigtausend Mark in bar am Montag bei Ihnen, Frau Schramm, gegen Übergabe des Negativs und der Zusage, daß kein Bild veröffentlicht wird.“ Er schaute die Witwe bestimmend an. „Ich möchte ausdrücklich hier vor allen betonen, daß es ein Privatmann ist, der dieses Geschäft mit Ihnen macht.“
    Kurreck hatte es auf einmal sehr eilig und verabschiedete sich frostig mit dem Hinweis, alle Getränke und Speisen seien bezahlt, selbstverständlich auch die der beiden Damen.
    „Und was habe ich davon?“, fragte Thea, als Bahn sie zur Zollhausstraße fuhr. Sie war verunsichert. „Das Geld gibt mir auch nicht Konrad zurück.“
    „Aber das Geld gibt dir zunächst einmal für einige Monate einen finanziellen Rückhalt“, versuchte Gisela, die sich auf den Notsitz des Porsches geklemmt hatte, zu trösten.
    „Kannst du mir denn jetzt sagen, warum Konrad gestorben ist?“, fragte Thea weiter. Sie blickte Bahn an, der den Kopf schüttelte und seinen Blick auf die Fahrbahn gerichtet hielt. „Es war ein Unfall, Thea. Wir werden leider wohl nie erfahren, was tatsächlich geschah“, betonte er. Es hatte den Anschein, als schien er davon überzeugt, und Thea gab sich mit dieser Antwort zufrieden.
    „War es wirklich ein Unfall?“, fragte ihn wenig später Gisela, nachdem sie Thea an der Zollhausstraße abgesetzt hatten. Sie kannte Bahn zur Genüge, um zu erkennen, daß er Thea keinen reinen Wein eingeschenkt hatte.
    „Ich glaube es nicht“, antwortete Bahn. „Aber

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