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Tödliche Recherche

Tödliche Recherche

Titel: Tödliche Recherche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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dementieren. Aber, daß diese Freundschaft auf Geld gewachsen sein, dazu möchte und werde er sich nicht äußern.
    Außerdem habe Krupp die Lappalie von zehntausend Mark viel zu hoch gespielt.
    „Was sind denn schon zehntausend Mark für eine Partei, die Erfolg haben will“, prahlte er. Für einen Journalisten könnten sie aber viel sein, erwiderte Bahn.
    Daraufhin bemerkte Kurreck: „Das hast du gesagt.“ Außerdem, so betonte er weiter, habe dieses Telefonat mit Bahn niemals stattgefunden.
    Taschen hatte sich in der Zwischenzeit verabschiedet. Er habe einen Termin und käme heute nicht mehr in die Redaktion zurück.
    Die Arbeit für die Samstagsausgabe sei ja gemacht. Den Rest könnten Bahn und Kollegen alleine auch ohne seine Unterstützung schaffen, hatte er der Sekretärin gesagt. Der kneift, dachte sich Bahn, der hat Schiß.
    Er wollte Küpper anrufen. Dessen Anschluß war jedoch ständig besetzt Bahn gab seine Absicht auf und machte sich an die redaktionelle Alltagsarbeit.
    Doch wollte ihm das Geschehene einfach nicht aus dem Kopf gehen.
    Sein Telefon klingelte. Nun wollte ihn Krupp sprechen. „Wieso kommst du auf Kurreck?“, fragte der NachrichtenMann nach einer kurzen Begrüßung.
    Jetzt war es an Bahn, zu mauern. „Nur so eine Vermutung, mehr nicht“, versicherte er. Er spürte, daß Krupp ihm nicht glaubte. Es war ihm aber egal. Der hat doch garantiert in der Zwischenzeit schon mit dem SPD-Strategen Kurreck gesprochen, dachte er sich.
    „Sag’ mal, Lars, du warst doch bei der Pressekonferenz von Walter vor fast sechs Wochen, bei der auch Konrad war“, wechselte Bahn das Thema.
    „Das ist doch gar nicht mehr wahr“, stöhnte Krupp. Im Journalistenalltag sind Termine schnell vergessen. „Ist denn da etwas mit Schramm gewesen?“ Bahn ließ nicht locker.
    „Ich kann mich nicht so genau erinnern. Warte mal!“ Krupp dachte nach.
    „Doch!“ Es war ihm wieder eingefallen. „Als die offizielle PK vorbei war, hat Walter Konrad noch zu einer Tasse Kaffee eingeladen.
    Ja, so war’s. Wir sind gegangen und Konrad hat sich mit Walter in ein Büro gesetzt.“
    „Und dann?“
    „Bin ich Jesus?“ Krupp lachte kurz auf. „Alles hat mir Konrad auch nicht erzählt.“ Er stockte. „Halt! Ein paar Tage später hat er mir gesagt, daß Taschen ihn aus der Berichterstattung über die Kommunalwahl in Düren abgezogen habe.“ Krupp fuhr langsam fort. „Ich hatte mich schon gewundert, weil ich ihn bei einem Parteitermin vermißt habe.“ Er hatte den Faden gefunden. „Konrad war gar nicht davon begeistert, daß Taschen ihn ausbremste. Wenn ich ehrlich bin, war ich dagegen sogar froh, daß Konrad wegblieb. Ich habe seine Artikel immer als vorbildhaft vorgelegt bekommen. Aber ansonsten habe ich mir dabei nichts weiter gedacht.“
    Warum solltest du auch, bemerkte Bahn für sich. Langsam dämmerte es ihm. Seine Theorie, die er in der Nacht angedacht hatte, nahm deutliche Züge an. Langsam paßten alle Puzzleteilchen zusammen. Bahn fühlte, daß er die Lösung eines Geheimnisses in den Händen hielt.
    Noch einmal versuchte er, Küpper zu erreichen. Aber wieder schlug sein Versuch fehl.
    Auch sein Bemühen, Thea zu erreichen, blieb erfolglos. Sie war weder zu Hause noch bei ihren Eltern zu erreichen. Bahn machte sich Sorgen um sie und ihre Zukunft. Was sollte aus Thea werden mit dem Kind, ohne Mann und zunächst ohne einen Job? Ehe ich mir als freier Journalist eine Sekretärin leisten kann, muß ich massig Zeilen geschunden haben, schätzte er seine Zukunftsperspektive realistisch ein. Oder sollte ich doch besser beim Tageblatt bleiben, fragte er sich wankelmütig.
    Samstag, 16. November
    Die Nacht war lang geworden für Bahn. Gisela war zum x-ten Male zu ihm zurückgekommen, „diesmal aber wirklich zum allerletzten Mal.“
    Sie hatten einiges nachzuholen und lagen noch um elf Uhr im Bett, als das Telefon lärmte.
    „Laß’ es“, schnurrte Gisela, die in Bahns Armen lag. Doch er konnte dem Locken des Telefons nicht widerstehen. Schmollend drehte ihm Gisela den nackten Rücken zu, als er sich neugierig meldete.
    Küpper war in der Leitung. Der Kommissar entschuldigte sich zwar für die morgendliche Störung, erinnerte aber gleichzeitig freundlich daran, daß Bahn ihn auch schon einmal privat angerufen habe.
    Bahn nahm Küppers Begrüßung gelassen und auch geschmeichelt entgegen. Wann rief schon einmal ein Kriminaler bei ihm privat an?
    Küpper kam schnell zur Sache: „Wissen Sie vielleicht, wo ich

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