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Tödliche Therapie

Tödliche Therapie

Titel: Tödliche Therapie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sara Paretzky
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und üppiger Hüften -
es war an der Zeit, die Pfannkuchen und doppelten Schinkenportionen aufzugeben.
Ich bestellte Obst, Joghurt und Kaffee zum Frühstück und rief dann Lotty an.
    „Vic! Die letzte halbe Stunde habe ich hin und her
überlegt, ob ich Murray Ryerson Bescheid sagen soll. Bist du in Ordnung?“
    „Ja, ja, mir geht's gut. Ich war bis um vier Uhr
früh im Krankenhaus, deswegen habe ich in einem Hotel übernachtet. Heute
nachmittag komme ich zurück. Hast du heute abend Zeit, damit wir ein paar
Papiere durchgehen können?“
    Wir verabredeten uns für sieben Uhr im gleichen
Restaurant wie am Vortag. Als nächstes rief ich meinen Auftragsdienst an.
Sowohl Murray Ryerson als auch Detective Rawlings wollten mit mir sprechen. Ich
versuchte es zuerst bei Murray.
    „Was hast du herausgefunden?“ begrüßte er mich,
nachdem er mich fünf Minuten hatte warten lassen.
    „Weiß ich nicht, solange ich nicht mit Lotty
darüber gesprochen habe. Wir sind zum Abendessen verabredet. Willst du nicht
mitkommen?“
    „Ich will's versuchen... warte einen Augenblick.“
    Ein Klopfen an der Tür kündigte mein Frühstück an.
Ich hatte nicht vorausgedacht und war immer noch nackt. Schnell zog ich mir den
Kostümrock an, wickelte ein Handtuch um den Oberkörper und öffnete dem
Zimmerkellner. Wieder am Telefon brüllte mich Murray an. „Mensch, Vic - ich
dachte schon, jemand hat dir K. o.-Tropfen eingeflößt. Ich hätte gar nicht
gewußt, wohin ich das Bestattungsunternehmen hätte schicken sollen.“
    „Nach Schaumburg. Hast du etwas herausgefunden?“
    „Wenn ich nur wüßte, wonach ich suchen soll! Wenn
dein Freund Burgoyne ein alter Kumpel von Tom Coulter ist, dann habe ich dafür
keinerlei Hinweise gefunden. Niemand in Coulters
Büro scheint je von Burgoyne gehört zu haben. Coulters Frau kennt ihn nicht.
Tatsächlich hat sie einigermaßen sauer reagiert auf meine Frage nach den
Freunden ihres Mannes. Scheint, daß er sechs Abende die Woche mit seinem Chef,
Bert McMichaels, zum Saufen geht. Die beiden kennen sich schon eine Ewigkeit.“
    „Wer ist McMichaels?“ fragte ich so vernehmlich wie
möglich mit dem Mund voller Beeren.
    „Ich hab's dir eben gesagt, Warshawski: Tom
Coulters Chef.
    Hat dich Schaumburg so durcheinandergebracht?
Außerdem: Mit vollem Munde spricht man nicht. Hat dir das deine Mutter nicht
beigebracht?“
    Ich spülte die Beeren mit einem Schluck Kaffee
hinunter. „Ich meine, was für eine Stellung hat McMichaels?“
    „Moment.“ Murray wühlte in seinen Unterlagen. „Er
ist stellvertretender Direktor der Gesundheitsabteilung vom Amt für Umwelt und
Gesundheit. Verantwortlich ist er Dr. Strachey, dem Direktor eben jener
Abteilung.“
    „Wie kommen diese Kerle an ihre Stellen? Sie werden
nicht gewählt, oder?“
    „Nein. Sie werden vom Gouverneur ernannt und von
der Regierung bestätigt.“
    „Verstehe.“ Ich studierte den Teller mit Obst. Mir
dämmerte eine Idee. Ich müßte heute nacht noch einmal ins Friendship, um sie zu
überprüfen... oder... den Informanten die Arbeit überlassen.
    „Bist du noch dran?“ wollte Murray wissen.
    „Ja, und die Einheiten werden immer mehr. Hör mal,
jemand empfiehlt diese Leute, richtig? Wie geht das vor sich? Wird bei der
Ärztekammer nachgefragt, wer die zehn besten Leute sind, und dann wird einer
von ihnen genommen?“
    „Sei realistisch, Warshawski. Wir sind hier in
Illinois. Irgend so ein Wichtigtuer in Springfield, der im Komitee für öffentliche
Gesundheit sitzt, oder wie immer es heißt, hat einen Freund, der einen Job
sucht und er -“ Er unterbrach sich mitten im Satz. „Ich verstehe. Der
begriffsstutzige Schwede zieht endlich mit der fixen Polin gleich. Ich werd
versuchen, heute abend zu kommen.“
    Ohne ein weiteres Wort legte er auf. Ich lächelte
sarkastisch und wählte Rawlings Nummer. Er meldete sich sofort.
    „Wo zum Teufel sind Sie, Warshawski? Ich dachte,
ich hätte Ihnen gesagt, daß Sie die Stadt nicht verlassen dürfen.“
    „'tschuldigung - hab gestern einen Ausflug aufs
Land gemacht und bin zu lange aufgeblieben, um noch zurückzufahren. Wollte
nicht, daß einer Ihrer Kollegen von der Verkehrspolizei meine Leiche von einem
Laternenpfahl kratzen muß. Was gibt's?“
    „Etwas, wovon ich dachte, daß Sie es gern wüßten,
Ms. Warshawski. Da Sie angeben, Ihren Revolver seit einer Woche nicht mehr
abgefeuert zu haben, glauben wir nicht, daß sie ihn benutzten, um Fabiano
Hernandez zu töten.“
    „Was für eine

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