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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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Leben gekommen, dabei hatten die es nicht mal auf ihn abgesehen. Solange er in deiner Nähe ist, ist er in Gefahr.«
    »Wie bitte? Ich soll ihn fortschicken?« Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. »Das kann ich nicht. Er braucht mich.«
    »Er muss vor allem am Leben bleiben«, sagte Royd. »Und Sie müssen sich frei bewegen können, ohne sich ständig um ihn Sorgen zu machen.«
    »Halten Sie die Klappe. Das geht Sie überhaupt nichts an. Sie haben doch keine Ahnung –« Sie brach ab. Doch, es ging ihn etwas an. Dafür hatte sie gesorgt, als sie mit der Entwicklung von REM-4 sein Leben zerstört hatte. »Sie haben noch nicht miterlebt, wie es ist, wenn er so einen Anfall hat.«
    »Aber ich«, sagte Jock. »Und mir vertraust du doch, oder?«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Ich möchte Michael mit zu MacDuff nach Schottland nehmen.«
    »Nach Schottland? Kommt gar nicht in Frage.«
    »Dort wäre er in Sicherheit, dafür wird MacDuff sorgen.« Er lächelte. »Und ich werde dafür sorgen. Ich habe mich schon öfter um Michael gekümmert, wenn er während deiner Nachtschicht seine Anfälle hatte. Wir sind gut miteinander klargekommen.«
    Michael am anderen Ende der Welt …
    »Ich würde mich zu Tode um ihn sorgen.«
    »Dann sollten Sie sich ganz schnell darüber klar werden, was Ihnen wichtiger ist«, sagte Royd. »Ich habe Ihnen versprochen, für Ihre und Michaels Sicherheit zu sorgen, aber wenn Jock ihn mitnimmt, macht das die Sache erheblich leichter.«
    Sophie schloss die Augen, als die Angst sie schüttelte. Seit man sie nach dem Tod ihrer Eltern aus der Psychiatrie entlassen hatte, waren sie und Michael kaum jemals voneinander getrennt gewesen. »Er ist mein Sohn. Ich kann mich selbst um ihn kümmern.«
    Keiner der beiden Männer sagte etwas dazu.
    Warum auch? Es war alles gesagt. Sie war egoistisch und versuchte, unter dem Deckmantel der Mutterliebe ihren Willen durchzusetzen. Das konnte sie Michael nicht antun. Sie öffnete die Augen. »Hast du schon mit MacDuff darüber gesprochen?«
    »Ja«, sagte Jock. »Gleich nachdem Royd mich angerufen hat, um mir zu sagen, was vorgefallen war. MacDuff hatte nichts dagegen.«
    »Das reicht mir nicht. Ich möchte nicht, dass Michael nur geduldet wird.«
    Jock schüttelte den Kopf. »Wenn MacDuff Michael erst einmal unter seine Fittiche genommen hat, wird er ihn behandeln, als gehörte er zur Familie.« Dann fügte er mit leidgeprüfter Miene hinzu: »Und glaub mir, MacDuff hat einen sehr ausgeprägten Familiensinn.«
    »Ich will mit ihm reden.«
    »Das hab ich mir schon gedacht. Reicht morgen früh? MacDuff hat für morgen früh um neun für Michael und mich ein Privatflugzeug gechartert.«
    Großer Gott, alles ging auf einmal so schnell. »Michael hat nicht mal einen Reisepass.«
    »MacDuff hat per Express einen britischen Pass für ihn auf den Weg geschickt.«
    »Was?«
    »Auf den Namen Michael Gavin.« Jock lächelte. »Mein kleiner Vetter.«
    »Ein falscher Pass?«
    Jock nickte. »MacDuff war bei der Marineinfanterie und hat ein ziemlich aufregendes Leben hinter sich. Er hat ein paar sehr nützliche Kontakte.«
    »Gauner seid ihr«, sagte sie trocken.
    »Na klar. Und zwar sehr versierte Gauner. Manchmal im Leben bleibt einem nichts anderes übrig, als an den Behörden vorbeizuhandeln.«
    Sie schwieg einen Moment. »Also gut, ich werde mit ihm reden. Aber ich verspreche nicht, dass ich Michael mitfahren lasse.«
    »Du wirst ihn fahren lassen«, sagte Jock. »Du kannst ihn jeden Tag anrufen und dich vergewissern, dass ich mich gut um ihn kümmere.« Er warf Royd einen verschlagenen Blick zu. »Auch wenn ich kein Terminator bin.«
    »Von wegen«, spottete Royd. Dann fragte er Sophie: »Soll ich mich verziehen, während Sie beide es Michael beibringen?«
    Sie dachte einen Moment darüber nach. »Nein, Michael hat Angst um mich, und er wird nicht fortwollen. Es ist nicht gut, wenn er sich vorstellt, dass er mich allein zurücklässt.«
    Royd lächelte schwach. »Sie haben sich also schon entschieden und überlegen nur noch, wie sie es ihm schmackhaft machen können.«
    Sie wandte sich ab und öffnete die Tür. »Am besten, wir lassen uns von Domino’s eine Pizza kommen und überlassen es Jock, mit ihm zu reden, während wir essen. Michael wird auf ihn hören.«
    »Und wie soll ich mich derweil verhalten?«, wollte Royd wissen.
    »Sie halten die Klappe und machen einen strengen und verantwortungsbewussten Eindruck.« Sie schenkte ihm einen kühlen Blick. »Und falls Sie

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