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Toedliche Traeume

Toedliche Traeume

Titel: Toedliche Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Iris Johansen
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alles. Das mit Caprio braucht er nicht zu wissen.« Sie wandte sich an Jock. »Und auch nicht, was genau Sanborne mit dir und Royd angestellt hat. Ich habe ihm den grundsätzlichen Sachverhalt erklärt.«
    »Das war klug«, sagte Royd. »Sonst hätte er uns am Ende noch für die Bösen gehalten. Ich denke, er ist auch so schon verwirrt genug.«
    Sophie nickte. »So verwirrt, dass er Sie schon für den Terminator hält. Aber den Zahn hab ich ihm gezogen und ihm versichert, dass Sie auf jeden Fall aus Fleisch und Blut bestehen.«
    Jock lachte. »Kein schlechter Vergleich. In den letzten beiden Filmen hat der Terminator den kleinen Jungen beschützt.«
    »Aber im ersten war er ein ganz gemeiner Schurke. Ich bin mir sicher, dass er dich vorzieht, Jock«, bemerkte Royd grinsend. »Du bist sozusagen die eiserne Faust im Samthandschuh.«
    »Ja, mich hat er bestimmt am allerliebsten«, scherzte Jock. »Gibt es etwa irgendwas an mir, das nicht liebenswert ist?«
    Sophie warf ihm einen kühlen Blick zu. »Ja. Zum Beispiel die Tatsache, dass ihr beide wahrscheinlich hier draußen gesessen und Pläne geschmiedet habt, anstatt sofort reinzukommen und mit mir zu reden.«
    »Stimmt«, sagte Jock. »Aber wir dachten auch, dass du vielleicht ein bisschen Zeit allein mit Michael haben wolltest.«
    Sie wandte sich an Royd. »Woher wussten Sie, dass das Haus in die Luft fliegen würde?«
    »Ich wusste es nicht. Aber dass es in der Nähe Ihres Hauses so kurz nach einem Anschlag auf Ihr Leben ein Leck in der Gasleitung gab, war für meinen Geschmack ein allzu großer Zufall.«
    »Das Leck war vier Straßen entfernt.«
    »Genau deshalb wähnten Sie sich in Sicherheit. Und als das Haus dann explodiert ist, sah es für die Polizei nicht so verdächtig aus.« Er legte den Kopf schief. »Sind Sie eigentlich kein bisschen misstrauisch geworden?«
    »Doch, ich hatte vor, bei den Gaswerken anzurufen, sobald ich den Wagen in der Garage abgestellt hatte.«
    »Sie wären nicht mal bis ins Haus gekommen. Die ganze Garage war voll mit Gas. Auf dem Boden lag eine Vorrichtung, die einen Funken ausgelöst hat, als Ihr Wagen darüber gerollt ist. Und ein Funke war völlig ausreichend.«
    »Woher wussten Sie das?«
    Er schwieg einen Moment. »So hätte ich es gemacht. Das gehörte zu meiner Ausbildung.«
    Sophie drehte sich weg, um sich ihre Bestürzung nicht anmerken zu lassen. »Selbstverständlich.«
    »Wenden Sie sich nicht ab«, herrschte Royd sie an. »Sie sollten lieber froh sein, dass ich wusste, was Sie erwartet, sonst wäre Ihr Sohn jetzt tot.«
    Sie zwang sich, ihn anzusehen. »Ich bin froh über alles, was Michael am Leben hält. Und ich habe kein Recht zu verdammen, was Sie durch meine Schuld geworden sind.«
    »Verdammt, so hab ich das nicht –«
    Sie fiel ihm ins Wort. »Trotzdem bin ich stinkwütend auf Sie, weil Sie nicht verhindert haben, dass mein Haus in die Luft gesprengt wurde. Wenn Sie wussten, was passieren würde, hätte es gereicht, uns aussteigen zu lassen. Es war völlig unnötig, die Handbremse zu lösen und den Wagen in die Garage rollen zu lassen. Sie wollten, dass das Haus in die Luft fliegt.«
    »Ganz genau.«
    »Warum? Und warum haben Sie mir gesagt, ich soll mit Michael verschwinden? Warum wollten Sie nicht, dass man uns sieht?«
    »Ich hab mir gesagt, dass es zu unserem Vorteil sein könnte, wenn man Sie für tot hält.«
    »Was für eine Art Vorteil sollte das sein?«
    »Wir gewinnen Zeit.«
    Sie dachte über diese Möglichkeit nach. »Aber wenn man das Haus durchsucht, wird man feststellen, dass niemand dort war.«
    »Aber das wird eine ganze Weile dauern. Das Feuer wird noch ziemlich lange brennen, weil dauernd Gas nachströmt. Und dann müssen die Spurensucher warten, bis die Asche abkühlt und sicher sein können, dass nirgendwo mehr Gasblasen vorhanden sind, die die Feuerwehrleute in Gefahr bringen könnten. Bei der riesigen Explosion wird man davon ausgehen, dass Sie, wenn Sie in dem Haus waren, unmöglich überlebt haben können. Man wird in dem abgebrannten Haus nach Körperteilen suchen, und das wird verdammt viel Zeit in Anspruch nehmen. Wenn wir Glück haben und niemand gesehen hat, wie Sie weggefahren sind, haben wir eine Chance.«
    »Eine Chance, was zu tun?«
    »Michael von hier fortzuschaffen«, sagte Jock und fügte nach einer Pause hinzu: »Um Michael von dir fortzuschaffen, Sophie.«
    Sie erstarrte. »Wovon redet ihr?«
    »In den vergangenen vierundzwanzig Stunden wäre Michael zweimal beinahe ums

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