Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
größtmögliche Wirkung bei den Zuschauern erzielen lässt. Obendrein geben Sie noch eine eigene Erklärung zu dieser Sache ab. Und zwar nicht als Privatperson, sondern als offizielle Sprecherin der Polizei. Das ist schlichtweg nicht akzeptabel.«
    »Falls der Chief oder mein Commander zu dem Ergebnis kommt, dass mein Vorgehen nicht akzeptabel ist, können sie mich dafür runterputzen. Sie aber können das ganz sicher nicht.«
    Sie machte einen Schritt in seine Richtung und es erfüllte sie mit Schadenfreude, als er darauf einen Schritt nach hinten machte. »Und versuchen Sie ja nicht, mir zu sagen, wie ich meine Arbeit machen soll.«
    »Sie hatten noch nie den mindesten Respekt vor mir oder vor meiner Position.«
    Eve legte den Kopf leicht schräg und musterte ihn fragend. »Und was, bitte, wollen Sie mir damit sagen?«
    »Wir werden ja sehen, was Chief Tibble zu dieser Sache sagt.«
    »Na, dann laufen Sie am besten hurtig los, um mich bei ihm zu verpetzen. Dann können die Erwachsenen wenigstens in Ruhe miteinander reden.« Damit wandte sie sich wieder Franco zu. »Haben Sie mir sonst noch irgendwas zu sagen?«
    »In der Tat. Warum lassen Sie uns beide nicht kurz alleine, Chang? Den Rest besprechen wir in …« Sie warf einen Blick auf ihre Uhr. »… dreißig Minuten in meinem Büro.«
    Er verließ den Raum und zog beleidigt die Tür lauter als erforderlich hinter sich zu.
    »Kostet es Sie Mühe, Dallas, die Leute zu verärgern, oder sind Sie diesbezüglich ein Naturtalent?«
    »Wahrscheinlich bin ich tatsächlich ein Naturtalent, denn vor allem gegenüber Pissern wie diesem aufgeblasenen Chang fällt es mir herrlich leicht.«
    »Wenn ich Ihnen bestätige, dass Chang ein nervtötender, selbstzufriedener, todlangweiliger Pisser ist - was ich natürlich, falls Sie das jemals wiederholen sollten, vehement bestreite -, können wir dann vielleicht ein bisschen normaler miteinander sprechen?«
    »Warum nehmen Sie ihn dann in Anspruch?«
    »Weil er wirklich gut ist. Wenn ich jeden mögen müsste, der für mich arbeitet oder mit dem ich zusammenarbeiten muss, wäre ich schon lange nicht mehr in der Politik. Aber jetzt zurück zu unserem eigentlichen Thema. Ihre Erklärung heute Morgen. Chang hat das Gefühl - und nicht nur ich, sondern auch der Bürgermeister stimmen darin mit ihm überein -, dass es äußerst unklug war, den Tod Ihres Kollegen Halloway für Ihre Zwecke zu missbrauchen.«
    »Für meine Zwecke zu missbrauchen? Einen Augenblick. Diese Leute haben ihn missbraucht. Sie haben die Verantwortung für seinen Tod anderen zugeschoben. Ich habe darauf reagiert und deutlich zu verstehen gegeben, dass diese Gruppe die Verantwortung für seinen Tod übernehmen muss.«
    »Ich kann durchaus verstehen, was Sie dazu bewogen hat, so zu reagieren. Um Gottes willen, Dallas, selbst wenn Sie es nicht glauben, habe sogar ich ein Herz. Ein Herz, das, wenn ich an die Frau in dem anderen Zimmer denke, vor Kummer fast zerbricht. Verdammt. Sie hat ihren Sohn verloren. Ich bin selber Mutter eines zehnjährigen Sohnes. Ich kann mir nicht vorstellen, eines Tages so von ihm Abschied nehmen zu müssen wie Colleen Halloway von ihrem Kind.«
    »So, wie ich es sehe, wäre es bestimmt noch schwerer, wenn die Menschen denken würden, dass ihr Sohn völlig umsonst gestorben ist.«
    »Ist er das denn nicht?«, wollte Franco von ihr wissen, schüttelte dann aber den Kopf.
    »Oh, ich weiß, Ihr Polizisten denkt, wenn jemand im Dienst stirbt, hat er damit einen Zweck erfüllt. Ich werde darüber nicht streiten, denn diese Sicht der Dinge ist mir völlig fremd. Aber die Sache ist nun einmal die: Je öfter sein Name erwähnt wird, je öfter es um ihn geht, umso schwerer wird es, die Medien und die Zuschauer für die Botschaft zu interessieren, die wir rüberbringen wollen. Ich kenne mich mit diesen Dingen besser aus als Sie, und Chang kennt sich mit diesen Dingen noch viel besser aus als ich. Sie hätten also nie ohne Absprache mit ihm mit einer eigenen Erklärung ins Fernsehen gehen dürfen, denn Sie haben keine Ahnung, wie die Maschinerie der Medien läuft.«
    »Das ist doch alles kompletter Schwachsinn. Ich bin gewiss nicht mediengeil, aber wenn ich das Gefühl habe, dass sie mir bei meiner Arbeit helfen können, nutze ich das natürlich aus.«
    »Aber die Interviewtermine, die Chang Ihnen besorgt hat, und über die wir eine gewisse Kontrolle gehabt hätten, nehmen Sie nicht wahr.«
    »Ich habe nicht die Absicht, mich in irgendwelche Studios zu

Weitere Kostenlose Bücher