Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Sache Kapital zu schlagen, und sei es in der Form, dass Ihnen ein neues Spielzeug überlassen wird.«
    »Cool, nicht?«
    »Wenn Sie mir das erste Mal damit über die Füße fahren, kriegen Sie eine von mir verpasst. Baxter ist auf dem Weg hierher. Gibt es vielleicht irgendwo Kaffee?«
    »Ja.« Eve nickte. »Es gibt Kaffee.«
    Bis halb zehn hatten sie den Fall skizziert, eine Viertelstunde später Einzelheiten erläutert, und eine halbe Stunde später entwickelten sie bereits eine erste Theorie.
    »Mindestens eins, wahrscheinlich aber sogar mehrere Mitglieder dieser Gruppe wurden von einem - eventuell an einem Kind begangenen - Verbrechen persönlich betroffen.
    Man braucht Gleichgesinnte, um eine solche Sache durchzuziehen. Sie haben außergewöhnliche Fähigkeiten auf dem Gebiet der Elektronik, und sicher ist zugleich eine Art medizinischer Berater mit von der Partie. Außerdem haben sie wahrscheinlich eine Kontaktperson entweder bei der Polizei oder bei Gericht.«
    »Sie sind gut organisiert, sie sind sprachgewandt und sie verstehen es, die Medien für ihre Zwecke einzuspannen.«
    »Wenn man eine solche Gruppe bildet«, erklärte Baxter, »hat man eine Reihe Gleichgesinnter, aber man hat regelmäßig einen oder mehrere dabei, die nur deshalb mitmachen, weil sie es spannend finden oder weil sie schlicht und einfach Psychopathen sind.«
    »Stimmt. Also fangen Sie am besten schon mal mit der Suche nach irgendwelchen Psychopathen an, die zu dieser Gruppe passen könnten«, meinte Eve und fuhr mit ihrer Analyse fort. »Sie werden sich noch einmal mit Nadine in Verbindung setzen. Schließlich wollen sie die Aufmerksamkeit und Zustimmung der breiten Masse.«
    »Die werden sie bestimmt auch kriegen.« Feeney nippte nachdenklich an seinem Kaffee. »Das ist genau der Stoff, der die Leute dazu bringt, sich aufzuregen, miteinander zu streiten, T-Shirts bedrucken zu lassen, Positionen zu beziehen.«
    »Wir können den Medienzug nicht anhalten. Deshalb werden wir uns alle Mühe geben, ihn wenigstens in die Richtung zu lenken, die uns bei unserer Arbeit hilft. Nadine hätte gern ein Interview mit dir und mit McNab. Und wenn du deshalb in die Luft gehst«, kam sie Feeneys Wutanfall zuvor, »kann ich dir versichern, dass ich bereits alles gedacht und gesagt habe, was du darüber denkst und sagen willst. Aber unsere Vorgesetzten sind der Meinung, dass uns das eventuell hilft.«
    »Bildest du dir etwa allen Ernstes ein, ich würde öffentlich darüber lamentieren, was gestern vorgefallen ist, oder ich würde nur ein Sterbenswörtchen über diesen armen Jungen sagen?«
    »Das, was Sie zu sagen haben, wird den Leuten helfen zu verstehen, was mit Halloway geschehen ist«, erklärte Roarke ruhig. »Es wird die Leute dazu bringen, ihn so zu sehen, wie er war - als einen guten Polizisten, der seinen Dienst versehen hat und dabei von einer Gruppe Menschen getötet worden ist, die von sich behaupten, sie wären die Hüter des Rechts. Sie würden Halloway den Leuten als guten Menschen nahebringen.«
    »Ich würde gern darüber sprechen.« McNab konnte das nicht ignorieren, selbst wenn er sich die größte Mühe gab. Er saß nicht einmal eigenständig in seinem Rollstuhl, sondern war - damit er nicht wie eine Stoffpuppe in sich zusammensackte oder von seinem Sitz herunterrutschte - mit Gurten festgezurrt.
    Außer unsäglicher Angst, die er empfand, erfüllte ihn der Gedanke, dass er womöglich bis an sein Lebensende in einem Rollstuhl angegurtet werden müsste, mit heißem Zorn.
    »Wenn die Leute hören, was ich zu sagen habe, werden sie verstehen, dass er ungewollt auf mich geschossen hat. Die Verantwortung dafür haben die Leute, die den Computer infiziert haben, an dem er gearbeitet hat. Halloway hat mich nicht in diese Situation gebracht, und er hat es nicht verdient, dass irgendwer das denkt. Deshalb würde ich gern mit Nadine sprechen. Das, was ich zu sagen habe, geht schließlich alle etwas an.«
    »Wenn Sie mit ihr sprechen wollen …« Feeney griff erneut nach seinem Kaffeebecher und spülte mit dem Inhalt den faustgroßen Kloß aus seinem Hals. »… dann tun Sie sich keinen Zwang an.«
    »Unsere Pressestelle hat bereits eine entsprechende Erklärung formuliert. Die werdet ihr beide vorher lesen müssen.« Eve trat an ihren Schreibtisch und atmete tief durch. »Es ist euch nicht verboten, alles zu sagen, was ihr sagen möchtet. Aber es wäre ihnen lieb, wenn ihr ein paar der Hauptpunkte erwähnen würdet und wenn ihr einen Teil ihrer

Weitere Kostenlose Bücher