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Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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    »Was wir heute Vormittag geklärt haben, war, dass Lieutenant Dallas an der Pressekonferenz heute Nachmittag teilnehmen und auf meine Anweisung hin möglicherweise im Anschluss der Presse für ein paar Fragen zur Verfügung stehen wird. Ihren idiotischen Terminplan hingegen können Sie vergessen. Ich lasse nämlich nicht zu, dass mein Lieutenant wertvolle Zeit mit irgendwelchen blödsinnigen Interviews vergeudet, statt ihrer eigentlichen Arbeit nachzugehen.«
    »Aber das Büro des Bürgermeisters -«
    »Kann mich gerne kontaktieren«, fiel Whitney ihm ins Wort. »Und bilden Sie sich nicht noch einmal ein, Sie könnten einem meiner Leute irgendwas befehlen, Chang. Sie haben Ihre Befugnisse eindeutig überschritten. Und jetzt verschwinden Sie. Ich muss mit meinem Lieutenant sprechen.«
    »Die Pressekonferenz -«
    »Ich habe gesagt, verschwinden Sie.« Der Zorn, der in Whitneys Augen loderte, hätte vermutlich selbst in einen Stein ein Loch gebrannt, und Chang ergriff eilig die Flucht.
    »Commander -«
    Er hob abwehrend die Hand. »Sie waren gefährlich nahe dran, sich einen Eintrag wegen Insubordination in Ihrer Akte einzuhandeln. Bisher musste ich Sie nur selten daran erinnern, wie wichtig ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung für unsere Arbeit ist.«
    »Ja, Sir.«
    »Außerdem empfinde ich es sowohl persönlich als auch in meiner Eigenschaft als Polizist als regelrecht beleidigend, dass Sie anscheinend angenommen haben, ich hätte einem derart dämlichen Terminplan, der Sie daran hindert, Ihre Arbeit ordentlich zu machen, jemals zugestimmt.«
    »Ich bitte um Verzeihung. Die einzige Entschuldigung, die ich für mein Verhalten habe, ist, dass jeglicher Kontakt mit diesem Chang mich vorübergehend in den Wahnsinn treibt.«
    »Verstanden.« Whitney drehte die Diskette in der Hand. »Ich hätte angenommen, Dallas, dass Sie ihm das Teil einfach in den Hals gestopft hätten.«
    »Eigentlich, Sir, hatte ich an eine andere Körperöffnung gedacht.«
    Um seine Mundwinkel herum fing es an zu zucken, und er brach, wie vorher Eve, die Diskette einfach in der Mitte durch.
    »Danke, Commander.«
    »Und jetzt bringen wir diesen verdammten Pressezirkus hinter uns, damit wir uns endlich wieder an die Arbeit machen können.« Damit trat er durch die Tür des Medienraums.

11
    S ie überstand die Pressekonferenz, indem sie ihre eigene Meinung und ihre eigenen Instinkte unterdrückte und wie ein Papagei nachplapperte, was ihr von ihren Vorgesetzten aufgeschrieben worden war. Auf der Fahrt zurück nach Hause kochte sie deshalb immer noch vor Zorn.
    »Dallas.« Bis Peabody es endlich wagte, ihre Vorgesetzte anzusprechen, hatten sie bereits fast das Anwesen erreicht. Auf diese Weise hätte sie nicht allzu weit zu laufen, falls Eve sie aus dem Wagen schmiss. »Reißen Sie mir jetzt bitte nicht den Kopf ab, ja? Sie haben getan, was Sie tun mussten.«
    »Was ich tun muss, ist meiner Arbeit nachzugehen, damit der Fall so schnell wie möglich abgeschlossen werden kann.«
    »Ja, aber manchmal ist es eben kompliziert, der Öffentlichkeit zu dienen. Viele Menschen werden heute Nacht deutlich ruhiger schlafen, weil ihnen versichert worden ist, dass ihre Computer ihnen nicht das Hirn rausblasen werden, falls sie ihre Haushaltsbücher führen, irgendwelche E-Mails an Verwandte oder Freunde schreiben, und dass auch ihre Kinder, wenn sie ihre Schulaufgaben machen, sicher sind. Das, was Sie getan haben, war also wirklich wichtig.«
    »Ich werde Ihnen sagen, was ich denke.« Ohne das Tempo zu verringern, bog Eve in die Einfahrt ihres Grundstücks, und ihre Assistentin rang erstickt nach Luft. »Ich denke, dass die Leute nicht ständig glauben sollten, was man ihnen erzählt.«
    »Madam, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Ihnen folgen kann.«
    »Vielleicht gefällt demjenigen, der den Virus verschickt, ja nicht, wie Mr Smith, seine hübsche Frau, seine reizende kleine Tochter und ihr kleines Hündchen leben. Vielleicht kommt er zu dem Ergebnis, dass Mr Smith sich keine Pornoseiten im Internet ansehen, nach einem harten Arbeitstag im Möbelladen nicht noch kurz an einem Strip-Lokal vorbeifahren oder nicht ab und zu zusammen mit seinem hübschen Frauchen ein bisschen Zoner rauchen sollte. Vielleicht kommt er zu dem Ergebnis, dass der gute Mr Smith sich nicht ganz so an die Regeln hält, wie es ihm wünschenswert erscheint. Es ist also an der Zeit, an Mr Smith ein Exempel zu statuieren, damit andere wie er verstehen, worum es geht.«
    »Aber, sie

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