Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tödliche Unschuld

Tödliche Unschuld

Titel: Tödliche Unschuld Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
nicht ausgereiften Filter, der bereits nach kurzer Zeit den Geist aufgab? Und du bist diesen Schritt gegangen, ohne dass ich es dir als Ermittlungsleiterin gestattet habe?«
    »Dallas.« Dass Feeney sich von seinem Platz erhob und auch nicht vor ihr zurückwich, als sie ihn mit einem mörderischen Blick bombardierte, zeugte von wahrem Heldenmut.
    »Dieser Teil der Ermittlungen fällt in meinen Zuständigkeitsbereich.«
    »Aber der oberste Boss bin nun einmal ich. Ihr hättet mich deshalb über das von euch geplante Vorgehen informieren müssen. Das weißt du genauso gut wie ich.«
    »Es war meine Idee.«
    »Ach ja?« Sie bedachte Roarke mit einem kalten Blick. »Raus!«
    Da ihnen allen klar war, dass sie nicht ihren Gatten des Raumes verwiesen hatte, stürzten alle anderen zur Tür, wo Jamie von dem erbosten Feeney eine Kopfnuss verpasst bekam.
    »Aua.« Beleidigt rieb sich Jamie die schmerzende Stelle. »Wofür das denn?«
    »Das weißt du ganz genau«, knurrte Feeney und zog die Tür hinter sich zu.
    Eve blieb weiter hinter ihrem Schreibtisch stehen, denn sie war sich nicht ganz sicher, was sie täte, hielte nicht diese symbolische Barriere sie beide voneinander fern. »Auch wenn du vielleicht über das halbe Universum herrschst, leitest du weder meine Ermittlungen noch meine Einsätze noch mein Team.«
    »Das möchte ich auch gar nicht, Lieutenant.« Er sprach in genau dem gleichen kalten, harten Ton wie sie.
    »Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht? Wolltest du dadurch, dass du dich einem bisher unbekannten Virus schutzlos aussetzt, eventuell beweisen, dass du den größten Schwanz von allen hast?«
    Seine Augen fingen an zu blitzen, dann aber wurde sein Blick wieder eiskalt. »Du hattest einen äußerst anstrengenden Tag, deshalb lasse ich dir diese Bemerkung durchgehen.
    Der Filter musste getestet werden, und wir mussten das Programm isolieren und analysieren, um herauszufinden, wie es funktioniert.«
    »Das hättet ihr genauso gut mit Simulationen oder etwas in der Richtung machen können.«
    »Du hast keine Ahnung von Elektronik«, fiel er ihr ins Wort. »Auch wenn du diese Ermittlungen leitest, hast du keinen blassen Schimmer von den Dingen, die hier vor sich gehen.«
    »Trotzdem -«
    »Ich könnte die nächste Stunde damit verbringen, dir alles zu erklären, aber dennoch würdest du wahrscheinlich nicht mal die Hälfte davon verstehen. Computertechnik ist nun mal kein Fachgebiet von dir, aber es ist eins von meinen.«
    »Du bist ein -«
    »Jetzt erzähl mir bitte nicht schon wieder, dass ich nur ein kleiner ziviler Berater bin.
    Du wolltest meine Hilfe, also bin ich Teil dieses Teams.«
    »Ich könnte dich rauswerfen.«
    »Das könntest du tun.« Er nickte, doch dann streckte er die Hand aus, packte sie am Kragen ihres Hemds und zog sie über den Tisch zu sich heran. »Aber du wirst es nicht tun, denn die Toten bedeuten dir sogar mehr als dein verdammter Stolz.«
    »Sie bedeuten mir nicht mehr als du.«
    »Tja, verdammt.« Er ließ sie los und stopfte die Hände in die Taschen seiner Jeans.
    »Das war ein gemeiner Tiefschlag.«
    »Du hattest nicht das Recht, dein Leben zu riskieren und mir noch nicht einmal etwas davon zu sagen. Du hast diese Sache hinter meinem Rücken durchgezogen, und deshalb bin ich sauer. Du hast dein Leben auf eine Art aufs Spiel gesetzt, die in meinen Augen nicht akzeptabel ist.«
    »Es war erforderlich. Und um Himmels willen, ich habe mich so gut es ging geschützt.
    Schließlich bin ich kein Narr.«
    Er dachte an die Waffe, die er für den Fall der Fälle vor sich liegen gehabt hatte. Und an den kleinen grauen Knopf, den er gerieben hatte, ehe er den Computer eingeschaltet hatte.
    Nein, er war kein Narr, auch wenn er sich ein bisschen wie einer vorgekommen war.
    »Es waren vier Elektronikfachleute in dem Labor, und wir waren uns alle darin einig, dass dieses Vorgehen unerlässlich war«, fuhr er nun mit ruhiger Stimme fort. »Ich wurde überwacht, und die Zeit vor dem Computer war von vornherein auf zehn Minuten begrenzt.«
    »Aber den Filter hat es zerrissen.«
    »Das stimmt. Nach etwas mehr als acht Minuten. Jamie hat bereits ein paar Ideen dazu, die meiner Meinung nach nicht übel sind.«
    »Wie lange hast du ohne Schutzschild vor dem Ding gesessen?«
    »Weniger als vier Minuten. Eher drei. Und ich habe nichts gespürt. Außer leichtem Kopfweh«, fügte er grinsend hinzu.
    Sie hätte ihm am liebsten die Gurgel umgedreht. »Das ist nicht lustig.«
    »Möglich. Tut mir leid.

Weitere Kostenlose Bücher