Toedliche Verfolgung
nachdem sie sich gerade geküsst hatten und sie für einen kurzen Moment sein heftig klopfendes Herz gespürt hatte. Was gäbe sie darum, ihn jetzt noch einmal zu berühren, mit ihren Fingern über seine gebräunte, leicht behaarte Brust zu streichen, seine Brustwarzen zu reizen.
»Jetzt weiß ich, warum du wolltest, dass ich mich umziehe.«
Lissa riss den Kopf so schnell hoch, dass es in ihrem Nacken protestierend knackte. Jacks Augen funkelten amüsiert und eindeutig erregt. Sie musste sich räuspern, bevor sie ihrer Stimme traute. »Ehrlich gesagt habe ich gar nicht daran gedacht. Aber ich kann nicht leugnen, dass ich dich gerne ansehe.« Abrupt stand sie auf und ging zur Zellentür. »Ich glaube, ich werde mich erst einmal ein wenig frisch machen.«
Jack blickte sie forschend an, dann trat er zu ihr. Die Wärme seines Körpers berührte den ihren. »Vielleicht wäre es besser, wenn du dir ein Hotelzimmer suchst. Es ist nicht sonderlich komfortabel hier.«
Lissa schaute über die Schulter zu ihm zurück. »Bisher hat es mir bei dir gut gefallen. Wenn du mich allerdings nicht hier haben willst …«
Jacks Oberkörper presste sich gegen ihren Rücken, seine Hüfte berührte die ihre. Mit dem Finger fuhr er zärtlich an ihrem Ohr entlang, den Hals hinunter bis zu ihrer Schulter. Als er sprach, war seine Stimme ein heiseres Flüstern, nur für sie bestimmt. »Oh doch, ich will dich. Mehr als ich sollte …«
Bevor Lissa reagieren konnte, rückte er von ihr ab und drehte ihr den Rücken zu, als Travis vor der Zellentür erschien.
»Wollen Sie gehen?«
»Nein, ich hatte nur gehofft, ich könnte mir die Hände waschen.«
Der Polizist warf einen Blick auf Jacks nackten Rücken, dann bedeutete er ihr, ihm zu folgen. Auf dem Weg zur Toilette nahm sie ihren Rucksack vom Stuhl, wo sie ihn hatte abstellen müssen. Als sie beim Waschraum ankamen, legte Travis eine Hand auf ihren Arm. »Wenn der Kerl Sie belästigt, schreien Sie, ich werde sofort kommen.«
Genervt blickte sie ihn an. »Ich weiß nicht, warum Sie das immer wieder sagen, Jack wird mir nichts tun.«
»Wenn Sie das sagen …«
»Das sage ich. Und selbst wenn, könnte ich mich zur Wehr setzen.«
»Sollten Sie es sich anders überlegen, können Sie jederzeit gehen.«
Lissa nickte knapp und zog dann die Tür fest hinter sich zu. Mit geschlossenen Augen lehnte sie sich mit dem Rücken dagegen und seufzte tief auf.
Es passierte wirklich!
Diesmal schien ihr Traum tatsächlich Realität zu werden. Mit der Fingerspitze fuhr sie vorsichtig über ihre Lippen. Jack hatte sie tatsächlich geküsst, seine raue Hand ihre Haut berührt. Und es war besser gewesen als alles, was sie je geträumt hatte. Lissa öffnete die Augen und wandte sich zum Waschbecken um. Zu schade, dass der Polizist sie gestört hatte, wer weiß, wohin sie der Kuss noch geführt hätte. Okay, vermutlich war es besser, das, was immer sich zwischen ihnen anbahnte, aufzuschieben bis sie irgendwo alleine waren. Doch für ihre Geduld war sie noch nie bekannt gewesen. Nun, vielleicht war es mit Sex so wie mit Wein, je länger man wartete, desto besser wurde er.
Hastig kühlte Lissa ihre brennenden Wangen mit kaltem Wasser. Sie würde sich bald ein Hotelzimmer suchen müssen, aber noch mochte sie sich nicht von Jack trennen. Nicht nur, weil sie sich eine weitere Annäherung erhoffte, sei sie auch noch so flüchtig. Sie fürchtete auch, dass er womöglich nur ein Teil ihrer überbordenden Fantasie war und verschwinden würde, sobald sie ihm den Rücken kehrte. Lieber würde sie ihm nicht von der Seite weichen, bis er den Truck gefunden hatte oder ihr Urlaub zu Ende war. Was immer davon als Erstes geschah. Und danach … Nein, darüber würde sie nicht nachgrübeln, dafür war die Zeit mit ihm einfach zu kostbar.
Rasch wusch sie Hände und Gesicht, dann zog sie ihr Handy aus der Hose. Es wurde Zeit, sich bei Erin zu melden, die sich bestimmt schon um sie sorgte. Ungeduldig tippte sie mit den Fingern auf den Rand des Waschbeckens.
»Hallo?«
»Hi Erin, ich bin’s.«
»Lissa! Wo bist du? Warum hast du dich nicht mehr gemeldet?«
Grinsend hielt Lissa das Telefon vom Ohr weg, bis ihre Freundin sich wieder beruhigt hatte. »Mir geht es gut. Ich war den ganzen Tag unterwegs, deshalb komme ich erst jetzt dazu, dich anzurufen.«
»Bist du in einem Motel? Hast du dich endlich von diesem merkwürdigen Typen getrennt?«
»Nein und nein. Ich bin gerade in einer Polizeistation.«
»Was? Hoffentlich habe
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