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Toedliche Verfolgung

Toedliche Verfolgung

Titel: Toedliche Verfolgung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Raven
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suchen.«
    Travis zuckte mit den Schultern. »Meine Rede. Vergessen Sie den Typen.«
    Wütend funkelte Lissa den Polizisten an. »Das werde ich sicher nicht! Kann ich jetzt zu ihm?«
    Travis erkannte, dass es ihr ernst war und zuckte ergeben mit den Schultern. »Wie Sie wollen. Viel Spaß.«
    Lissa nahm sich aus ihren Gepäcktaschen, was sie brauchte und trat wieder vor ihn. »Danke, den werde ich haben.«
    Kopfschüttelnd öffnete er die Gittertür und ließ Lissa hindurchtreten.
    Jack schaute erst auf, als die Tür mit einem lauten Knall zuschlug, der Schlüssel aber nicht herumgedreht wurde. Erstaunt beobachtete er, wie Lissa die kurze Strecke bis zur Pritsche überquerte und sich dann darauf fallen ließ. »Haben sie dich auch eingesperrt?«
    Grinsend testete Lissa die dünne Matratze. »Nein, die Tür ist noch offen.« Sie fing an, in der Tüte zu wühlen. »Ich dachte, du hättest vielleicht Hunger.«
    »Du bist verrückt.«
    »Könnte sein. Ist das schlimm? Ich dachte, es wäre sicher angenehm, wenn man nicht alleine hier sitzen muss, sondern ein wenig Gesellschaft hat.« Sie wurde ernst. »Soll ich wieder gehen?«
    Jack blickte sie eine Weile schweigend an, dann verschränkte er seine Finger mit ihren. »Bleib bitte.«
    Lissas strahlendes Lächeln bewies ihm, dass seine Entscheidung richtig gewesen war. Allerdings, wie sollte er es ertragen, ihr so nahe zu sein, ohne sie zu berühren? Denn genau das würde er jetzt am liebsten tun, nachdem sie ihn vorhin im Auto so sanft gestreichelt hatte. Vielleicht sollte er einfach näher an sie heranrutschen, seinen Arm um sie legen und sie dicht an sich ziehen – auch wenn die Polizisten einen direkten Blick auf die Zelle hatten. Wie würden sich wohl ihre Lippen auf seinen anfühlen? Seidig weich, aber fordernd, ihre Zunge, die forschend in seinen Mund tauchte. Ihre Hände würden unter sein Shirt schlüpfen und … Mit einem Ruck erwachte Jack aus seiner Fantasie. Hastig ließ er ihre Hand los und rutschte ein Stück zur Seite. Lissas ironisches Lächeln zeigte, dass sie genau wusste, was in ihm vorging. Unruhig rutschte er auf der harten Pritsche herum. Es war eindeutig Zeit, sich abzulenken.
    »Hattest du etwas von Essen gesagt?«
    Lissa setzte sich auf. »Oh, ja, das habe ich fast vergessen.« Sie wühlte in der Tüte und brachte schließlich einen Plastikbehälter mit Grillhähnchen zum Vorschein. »Tada, Poulet à la surprise.«
    »Bitte, was?«
    »Huhn, auf Französisch.«
    »Du bist Französischlehrerin?«
    Lachend zerteilte Lissa das Fleisch und reichte ihm etwas davon. »Nein.«
    »Köchin?«
    »Oh Gott, nein. Das würde niemand überleben.«
    Jack vergrub seine Zähne im saftigen Fleisch und schwieg. Als Lehrerin konnte er sie sich nicht vorstellen. Dafür war sie zu … jung, zu frech und dynamisch. Obwohl sich vermutlich die Lehrer seit seiner Schulzeit erheblich verändert hatten. Wenn er jemanden wie Lissa als Lehrerin gehabt hätte, wäre er immer pünktlich gewesen und hätte sich in die erste Reihe gesetzt, um ihr möglichst nahe zu sein. Seine Mundwinkel hoben sich. Gut, dass er sie erst jetzt kennengelernt hatte und alt genug war, um seinen Gefühlen für sie auch nachzugeben.
    Aus den Augenwinkeln blickte er zu ihr hinüber. Als wäre es das Natürlichste der Welt, saß sie mit überschlagenen Beinen neben ihm in der Gefängniszelle und verzehrte in aller Ruhe einen Hähnchenschenkel. Ihre Lippen glänzten vor Fett, die Haare hingen in zerzausten Strähnen um ihr Gesicht. Jack kniff die Augen zu. Gott, wie gerne würde er sie einfach an sich ziehen und küssen, bis sie beide außer Atem waren. Ob sie ihn genauso hungrig betrachten würde wie das Fleisch?
    »Klebt mir was im Gesicht?«
    Überrascht hob Jack seine Augen zu ihren. »Nein, warum?«
    »Wenn mich jemand erst anstarrt, als wäre mir eine zweite Nase gewachsen und dann die Augen schließt …«
    Jack fühlte, wie Hitze seinen Nacken heraufkroch. »War es so offensichtlich?«
    »Nun ja, es war schwer zu übersehen. Also, habe ich mich beschmiert?«
    »Nein, darum ging es nicht.«
    Lissa zog die Augenbrauen hoch. »Worum dann?«
    »Es wäre besser, wenn ich das für mich behalte … zumindest solange wir hier sind.«
    »Oh.« Nach einem letzten Bissen warf Lissa den abgeknabberten Schenkel in den Plastikcontainer und wischte sich die Hände und den Mund an einer Serviette ab. Sie warf einen Blick durch die Gitterstäbe zu den Polizisten, die im Vorraum ihrer Arbeit nachgingen, bevor sie

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