Toedliche Verfolgung
Restaurant oder einem Fastfood-Laden vorbei.«
»Heute sicher nicht mehr. Es ist besser, wenn wir hierbleiben und erst morgen früh aufbrechen.«
»Warum?«
Jack bemühte sich, nicht darauf zu achten, wie Lissa ihre Gabel ableckte. »Ich möchte im Dunkeln mit dem Truck nicht diesen Weg fahren müssen, außerdem sind die beiden Mörder sicher noch irgendwo in der Gegend. Sie brauchen nur die Straße zu beobachten, und schon fahren wir ihnen direkt in die Arme.«
»Und morgen nicht?«
»Hoffen wir es.«
»Das sind ja tolle Aussichten. Aber gut, mir ist es lieber, ihnen im Hellen zu begegnen als im Dunkeln. Sie waren auch so schon beängstigend genug.«
»Deshalb wollte ich ja …«
»Sag es nicht. Ich bleibe hier, die Diskussion kannst du dir sparen.«
»Wie du willst.«
»Warum rufen wir eigentlich nicht die Polizei? Die müsste uns doch schützen können.«
»Ich habe darüber nachgedacht, aber es ist zu gefährlich. Wenn derjenige, der hinter dem Diebstahl der Datenspeicher steckt, Zugang zur NSA hat, dann dürfte es für ihn auch kein Problem sein, Informationen über Polizeiaktionen zu bekommen. Wenn ich also jetzt melde, dass wir hier sind, und der Kerl ist schneller als die Polizisten …«
»Dann wäre das sehr ungünstig für uns.«
»Genau. Deshalb wollte ich auch, dass Gladstone nachfragt, ob Verhaftungen vorgenommen wurden. Es wäre nicht gut, wenn man irgendwie über das Handy unser Versteck ausfindig machen würde.«
»Okay, das sehe ich ein. Und was machen wir morgen?«
»Wir treffen uns wie geplant mit dem Detektiv in Durango, und dann überlegen wir gemeinsam, was wir unternehmen können.«
Lissa leckte ein letztes Mal genüsslich die Gabel ab und steckte sie in die leere Dose. Mit einem tiefen Stöhnen reckte sie sich ausgiebig. »Ich hoffe nur, dass wir unbehelligt in Durango ankommen. Noch mehr Verfolgungsjagden wird mein Körper nicht mitmachen. Ich bin total verspannt.«
Jacks Mundwinkel hob sich. »Warum ruhst du dich nicht ein wenig auf der Koje aus, während ich mich um die Ladung kümmere?«
»Eine verlockende Idee, aber ich werde dich nicht mit der Arbeit alleine lassen. Danach können wir uns dann gemeinsam entspannen.«
Jack schluckte heftig. Sicher meinte sie nicht … Ihr Zwinkern wirkte wie ein Stromstoß. Hitze breitete sich in seinem Magen aus. Seine Hände ballten sich zu Fäusten, während er dagegen ankämpfte, sie gleich hier und jetzt in seine Arme zu ziehen. Natürlich könnte er das einfach tun, und zur Hölle mit den Konsequenzen. Er konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als in Lissas Armen für ein paar Stunden alles andere zu vergessen. Aber er war noch nie jemand gewesen, der sich den leichtesten Ausweg suchte. Nein, er würde die Ladung und den Truck aufbruchsbereit machen und erst dann darüber nachdenken, ob es sinnvoll wäre, mit Lissa eine noch tiefere Verbindung einzugehen, als jetzt schon bestand.
Wem wollte er etwas vormachen? Er sehnte sich danach, ihre Haut wieder an seiner zu spüren, ihre Reaktion auf seine Berührungen zu beobachten.
»Worauf wartest du noch?«
Lissas Stimme drang durch den Nebel der Leidenschaft in seinem Gehirn. Ruckartig kehrte er in die Gegenwart zurück und blickte in ihre silbernen Augen. Mit Mühe öffnete er seine Fäuste. »Wie bitte?«
Lissa wollte ihre Frage wiederholen, unterließ es aber, als sie erkannte, dass Jack mit den Gedanken ganz woanders war. Röte färbte seinen Hals dunkler, seine Augen glitzerten. Vergeblich versuchte sie, ihr Grinsen zu unterdrücken. Es war gut zu wissen, dass sie nicht die Einzige war, die es erwischt hatte. Jack wirkte meist, als hätte er sich vollkommen unter Kontrolle, aber hin und wieder schaffte sie es, seinen Panzer zu durchbrechen und zu ihm vorzudringen. Eigentlich hielt sie sich sogar recht gut gegen ihn. Ihr Blick streifte seine Lippen. Sie mochte es, wenn er mit ihr redete, sogar wenn er sie anknurrte, fand sie das ungeheuer sexy. Aber wenn er sie küsste, dann brachte er ihren Körper in Sekunden zum Schmelzen. Schon der Gedanke an das Gefühl seiner Lippen auf ihren ließ sie unruhig auf der Sitzbank herumrutschen.
Okay, Zeit für eine Ablenkung, bevor sie sich auf ihn stürzte. »Wollten wir nicht die Ladung wieder einpacken?«
»Uh, ja.« Jack stieß rasch die Fahrertür auf und schwang sich auf den Boden.
Großartig, schneller konnte er gar nicht flüchten.
Kopfschüttelnd verließ Lissa ebenfalls die Kabine und folgte Jack zum Anhänger. Der Anblick des
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