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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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nicht gerade«, sagte ich. »Wir arbeiten für seinen Kautionsmakler.« Ich reichte ihr meine Visitenkarte. »Rufen Sie mich an, wenn er wiederkommt.«
    »Mache ich«, sagte die Frau. »Aber ich habe nicht das Gefühl, dass er so bald nach Hause zurückkommt.«
    Bob wartete geduldig im Auto, und er sah richtig glücklich aus, als wir die Türen aufmachten und einstiegen.
    »Muss Bob nicht bald mal sein Frühstücksfressen kriegen?«, frage Lula.
    »Bob hat schon gefrühstückt.«
    »Gut. Drücken wir es so aus: Lula muss bald mal frühstücken.«
    »An was hattest du da gedacht?«
    »Ich könnte jetzt gut so ein Eier-McMuffin vertragen. Dazu ein Vanilleshake und Frühstückspommes.«
    Ich legte den Gang ein und fuhr zum Drive-in.
    »Hallo, wie geht’s?«, fragte mich die Kleine am Schalter. »Wollen Sie immer noch einen Job?«
    »Ich überleg’s mir.«
    Wir bestellten von allem drei Portionen und fuhren an den Rand des Parkplatzes, um zu essen und unsere Plätze zu tauschen. Bob fraß sein Muffin und die Frühstückspommes in einem Happen. Er schlürfte den Milkshake in sich hinein und schaute sehnsüchtig aus dem Fenster.
    »Ich glaube, Bob will sich mal die Beine vertreten«, sagte Lula.
    Ich machte die Tür auf und ließ ihn raus. »Lauf nicht zu weit weg!«
    Bob sprang heraus und fing an, im Kreis zu gehen, schnüffelte mal hier, mal da auf dem Gehsteig.
    »Was macht er bloß?«, wollte Lula wissen. »Wieso geht er immer im Kreis? Warum… ach, du Schreck! … ich ahne Schlimmes. Ich glaube, Bob legt einen Riesenhaufen mitten auf den Parkplatz ab. Du lieber Himmel. Guck dir das an! Das ist ja ein ganzes Gebirge.«
    Bob tapste zurück zum Buick, ließ sich schwanzwedelnd davor nieder, grinste und wartete darauf, einsteigen zu dürfen.
    Ich ließ ihn rein. Lula und ich sanken vor Scham tiefer in die Sitze.
    »Hat das wohl jemand gesehen?«, fragte ich Lula.
    »Das haben alle hier auf dem Parkplatz gesehen.«
    »Mist«, sagte ich. »Ich habe die Hundekotschaufel nicht dabei.«
    »Hundekotschaufel? Ich würde mich dem Ding nicht mal mit Schutzanzug und Schaufelbagger nähern.«
    »Ich kann den Dreck doch nicht da liegen lassen.«
    »Fahr doch einfach drüber«, schlug Lula vor. »Plattmachen, die Scheiße.«
    Ich warf den Motor an, setzte zurück und richtete den Wagen zielgenau auf den Haufen aus.
    »Kurbel lieber die Fenster hoch«, sagte Lula.
    »Alles klar?«
    Lula machte sich bereit. »Alles klar.«
    Ich trat aufs Gaspedal und raste los.
    Matsch!
    Ich bremste, wir kurbelten die Fenster herunter und schauten nach hinten.
    »Was meinst du? Sollen wir noch mal drüber fahren?«
    »Könnte nicht schaden«, sagte Lula. »Den Job hier kannst du dir sowieso abschminken.«
    Ich hatte vor, schnell noch mal bei Hannibals Stadtvilla vorbeizufahren, wollte Lula aber in mein Nebengeschäft mit Ranger nicht hineinziehen. Ich schwindelte ihr vor, ich wollte den Tag mit Bob alleine verbringen, um ihn zum Freund zu gewinnen, und brachte sie zurück zum Büro. Ich bremste am Straßenrand ab, und hinter mir fuhr die schwarze Limousine auf.
    Mitchell stieg aus, kam herüber und trommelte an mein Fenster. »Fahren Sie immer noch diesen alten Buick?«, sagte er. »Wollen Sie einen persönlichen Rekord mit dem aufstellen? Und was haben der Hund und das dicke Kind in Ihrem Auto zu suchen?«
    Lula funkelte Mitchell böse an.
    »Ist schon gut«, sagte ich zu ihr. »Ist ein Bekannter.« »Das wüsste ich aber«, sagte Lula. »Soll ich ihn für dich umnieten?«
    »Vielleicht komme ich später auf dein Angebot zurück.«
    »Hn«, sagte Lula. Sie quälte sich aus dem Wagen und taperte ins Büro.
    »Also«, sagte Mitchell.
    »Nichts also.«
    »Sie enttäuschen mich.«
    »Sie mögen Alexander Ramos wohl nicht besondere.« »Sagen wir mal so: wir spielen nicht in derselben Mannschaft.«
    »Er hat’s momentan sicher nicht leicht, trauert um seinen Sohn.«
    »Um den Sohn ist es nicht schade«, sagte Mitchell. »Das war ein Versager. Ein Kokser vor dem Herrn.«
    »Und Hannibal? Handelt der auch mit Drogen?«
    »Ach was, Hannibal doch nicht. Hannibal ist der Hai im Fischbecken. Alexander hätte ihn ›Der weiße Hai‹ taufen sollen.«
    »Ich muss jetzt gehen«, sagte ich. »Termine, Termine.«
    »Der Turbanständer und ich haben heute nichts vor. Deswegen begleiten wir Sie ein bisschen.«
    »Suchen Sie sich mal eine vernünftigere Arbeit.«
    Mitchell schmunzelte.
    »Spionieren Sie mir ja nicht nach. Das kann ich nicht leiden.«
    Mitchell

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