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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Platz gefunden hätte. »Mal ehrlich«, sagte ich mit einem scheelen Blick auf die Tasche. »Was ist da drin?«
    »Tech, Kaliber Neun.«
    Das bevorzugte Sturmgeschütz des Städters.
    »Hast du einen Waffenschein dafür?«
    »Bist du blöd?«
    »Von mir aus bin ich blöd, aber mir wäre wa lieber, du würdest deine Tech hier lassen.«
    »Spielverderber«, sagte Lula.
    »Gib sie mir«, sagte Connie. »Bei mir ist sie gut aufgehoben. Ich benutze sie als Briefbeschwerer. Bringt ein bisschen Atmosphäre ins Büro.«
    »Hm«, sagte Lula.
    Ich machte die Ladentür auf, und Bob sprang nach draußen. Vor dem Buick blieb er stehen, mit wedelndem Schwanz und strahlenden Augen.
    »Jetzt guck dir diesen klugen Hund an«, sagte ich zu Lula. »Er erkennt mein Auto wieder, obwohl er erst ein einziges Mal damit gefahren ist.«
    »Was ist mit dem Rollswagen?«
    »Den habe ich dem Dealer zurückgebracht.«
    Die Sonne kletterte immer höher, vertrieb die morgendlichen Nebelfelder und wärmte Trenton auf. Angestellte und Verkäufer strömten ins Stadtzentrum. Die Schulbusse fanden sich wieder auf ihrem Parkplatz ein und warteten darauf, dass der Unterricht aus war. Die Hausfrauen in Burg saugten Teppiche. Und meine Freundin Marylin Truro bei der Kraftfahrzeugzulassungsstelle war vermutlich bei ihrem dritten entkoffeinierten Milchkaffee angelangt, fragte sich, ob es helfen würde, wenn sie sich noch ein Nikotinpflaster auf den Arm klebte, neben das alte, und kam zu dem Schluss, dass sie eigentlich viel lieber dem nächsten Kunden in der Schlange an die Gurgel springen würde.
    Lula, Bob und ich hingen unseren Gedanken nach, während wir, unterwegs zur Knopffabrik, die Hamilton entlangfuhren. Im Geiste ging ich meine Ausrüstung durch: Schreckschusspistole in der linken Hosentasche. Reizgas in der rechten. Handschellen an der hinteren Gürtelschlaufe meiner Jeans. Pistole zu Hause, in der Keksdose. Und meinen Mut? Den hatte ich auch zu Hause gelassen. Neben der Pistole.
    »Ich weiß nicht, wie es dir geht«, sagte Lula, als wir an Munsons Haus kamen, »aber ich hatte heute nicht die Absicht, in Rauch aufzugehen. In bin eher dafür, dass wir die Tür einschla’ gen und auf dem Kerl herumtreten, bevor er dazu kommt, sein Feuerzeug anzuzünden.«
    »Einverstanden«, sagte ich. Ich wusste natürlich aus Erfahrung, dass keine von uns beiden die Kraft aufbrachte, eine Tür einzuschlagen. Trotzdem, solange wir noch im fest verriegelten Auto am Straßenrand saßen, klang ihr Vorschlag ganz sinnvoll.
    Ich fuhr zur Rückseite des Hauses und sah durch Munsons Garagenfenster. Es war kein Auto drin. Das konnte nur bedeuten, dass Munson nicht zu Hause war. Wäre auch zu schön gewesen.
    »Das Auto ist nicht da«, sagte ich zu Lula.
    »Hn«, sagte Lula.
    Wir fuhren einmal um den Block, stellten den Wagen ab und klopften an Munsons Haustür. Keine Reaktion. Wir sahen durch das Vorderfenster ins Haus. Nichts.
    »Vielleicht versteckt er sich unterm Bett«, sagte Lula. »Wir können immer noch seine Tür einschlagen.«
    Ich trat einen Schritt zurück und machte eine unterwürfige Geste mit der Hand. »Nach dir.«
    »Ne, ne«, sagte Lula. »Nach dir, Gnädigste.«
    »Aber nein… ich bestehe darauf.«
    »Das soll ich dir glauben? Ich bin es, die darauf besteht!«
    »Okay«, sagte ich. »Seien wir ehrlich. Keiner von uns beiden wird diese Tür einschlagen.«
    »Ich könnte schon, wenn ich wollte«, sagte Lula. »Ich habe nur im Augenblick keine Lust.«
    »Ja, von wegen.«
    »Du glaubst mir wohl nicht, dass ich diese Tür demolieren kann.«
    »Ganz recht.«
    »Hn«, sagte Lula.
    Die Tür des Nachbarhauses ging auf, und eine alte Dame steckte den Kopf durch den Spalt. »Was machen Sie da?«
    »Wir suchen einen gewissen Morris Munson«, sagte ich.
    »Der ist nicht zu Hause.«
    »Tatsächlich? Wieso sind Sie sich da so sicher?«, sagte Lula. »Woher wollen Sie wissen, dass er sich nicht unterm Bett versteckt?«
    »Ich war gerade hinten im Garten, als er wegfuhr. Ich wollte den Hund rauslassen, da kam Munson mit einem Koffer aus dem Haus. Er sagte, er würde eine Zeit lang wegbleiben. Wenn es nach mir ging, könnte er für immer wegbleiben. Der Kerl hat einen Dachschaden. Er wurde verhaftet, weil er seine Frau umgebracht hat. Irgendso ein idiotischer Richter hat ihn auf Kaution wieder freigelassen. Können Sie sich das vorstellen?«
    »Kann ich mir gut vorstellen«, sagte Lula.
    Die Frau musterte uns von oben bis unten. »Sie sind wohl Freunde von ihm.«
    »Das

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