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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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besseren Ausdrucks – und ich hatte den Verdacht, dass sie diese Beziehung gerne wieder auffrischen würde. Terry war jetzt für ihren Onkel Vito Grizolli tätig, was ihr bei ihrem Ansinnen sicher in die Quere kam, denn Joa arbeitete daran, die Kriminalität mit Stumpf und Stil auszurotten und Vito daran, ihr zu neuer Blüte zu verhelfen.
    »Habe ich dich richtig verstanden?«, sagte Lula. »Bist du jetzt mit dem Fall Ramos beschäftigt? Ich rate dir, steck deinen fetten Riechkolben lieber in andere Dinge.«
    »Ach, ich bin nur zufällig…«
    Lula machte große Augen. »Du arbeitest für Ranger!«
    Vinnie kam aus seinem Büro gestürmt. »Stimmt das? Arbeitest du für Ranger?«
    »Nein, es stimmt nicht. Da ist kein Funken Wahrheit dran.« Wieder eine Lüge, aber auf eine mehr oder weniger kam es jetzt auch nicht mehr an.
    Die Ladentür wurde aufgestoßen, und Joyce Barnhardt stiefelte herein.
    Lula, Connie und ich beeilten uns, Bob an die Leine zu legen.
    »Du blöde Kuh!«, schrie Joyce mich an. »Du hast mich in die Wüste geschickt. Ranger hat überhaupt keine Schwester, die in der Mantelfabrik Macko arbeitet.«
    »Vielleicht hat sie gekündigt«, gab ich zu bedenken.
    »Ja, ja«, stand Lula mir bei. »Die Leute kündigen am laufenden Band.«
    Joyce sah auf Bob herab. »Was ist das denn?«
    »Ein Hund, wie man unschwer erkennen kann«, sagte ich und hielt die Leine kürzer.
    »Und warum sträubt sich ihm das Fell?«
    Das kam ausgerechnet aus dem Mund einer Frau, die sich mit einem aufgesteckten Rattenschwänzchen im Haar um zehn Zentimeter größer macht.
    »Mal abgesehen von dem Wüstentrip – wie kommst du bei deiner Jagd auf Ranger voran?«, fragte Lula. »Hast du ihn schon gefunden?«
    »Noch nicht, aber ich bin kurz davor.«
    »Ich glaube, du schwindelst«, sagte Lula. »Wetten, das du keinen blassen Schimmer hast, wo er steckt.«
    »Wetten, dass du keine Taille hast«, entgegnete Joyce.
    Lula beugte sich vor. »Ach, nein? Wenn ich ein Stöckchen werfe, holst du es mir dann?«
    Bob wedelte mit dem Schwanz.
    »Später vielleicht«, tröstete ich ihn.
    Vinnie kam erneut aus seinem Arbeitszimmer gerannt. »Was ist hier los? Ich kann ja beim Nachdenken mein eigenes Wort nicht verstehen!«
    Lula, Connie und ich wechselten viel sagende Blicke und bissen uns auf die Lippen. Vinnie dachte gerne laut nach.
    »Vinnie!«, gurrte Joyce und schob ihre Brüste in seine Richtung. »Du siehst gut aus, Vinnie!«
    »Ja. Du bist auch nicht zu verachten«, antwortete er. Er sah zu Bob. »Was soll der denn hier? Hat er einen schlechten Tag beim Frisör erwischt, oder was?«
    »Ich passe auf ihn auf«, erklärte ich.
    »Hoffentlich wirst du wenigstens anständig dafür bezahlt. Der Köter sieht aus wie ein verlauster Flokati.«
    Ich streichelte Bob hinterm Ohr. »Ich finde, er sieht süß aus.« Irgendwie prähistorisch.
    »Und? Was ist?«, fragte Joyce. »Hast du was Neues für mich?«
    Vinnie überlegte einen Moment, sah nacheinander Connie, Lula und mich an und verzog sich in sein Zimmer.
    »Nichts Neues«, sagte Connie.
    Joyce warf Vinnie böse Blicke hinterher. »Hosenscheißer!«
    Die Tür ging wieder auf, und Vinnie funkelte Joyce an.
    »Jawohl, du bist gemeint!«, sagte Joyce.
    Vinnie zog den Kopf ein, schloss die Tür hinter sich zu und schob den Riegel vor.
    »Pilzgeschwür«, sagte Joyce und machte eine Geste mit der Hand. Sie drehte sich auf ihrem hochhackigen Absatz um und hob ihren Saftarsch durch die Tür.
    Connie, Lula und ich verdrehten die Augen.
    »Und jetzt?«, wollte Lula wissen. »Willst du was mit Bob unternehmen?«
    »Na ja… mal sehen, was der Tag uns so beschert.«
    Vinnies Zimmertür sprang ein drittes Mal auf. »Vielleicht beschert er dir ja Morris Munson, wenn du dich hinter ihn klemmst!«, schrie er mich an. »Ich bin kein Wohltätigkeitsverein.«
    »Morris Munson ist ein Fall für den Psychiater!«, schrie ich ihn ebenfalls an. »Er wollte mich anzünden!«
    Vinnie stemmte die Hände in die Taille. »Ist doch kein Argument.«
    »Na gut. Wie du meinst«, sagte ich. »Dann schnappe ich mir diesen Munson. Und wenn er mich dreimal mit seinem Auto überfährt und mir den Schädel mit einem Reifenheber zertrümmert! Ist eben mein Job, stimmt’s? Also, an die Arbeit!«
    »Diese Einstellung lobe ich mir«, sagte Vinnie.
    »Moment«, sagte Lula. »Das will ich mir nicht entgehen lassen. Ich komme mit.«
    Sie stieß in die Jackenärmel und nahm sich ihre Handtasche, in der eine abgesägte Schrotflinte

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