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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Teppich auf dem Autodach hängen. Mit einem Zischen fing der Teppich Feuer, und sofort verbreiteten sich die Flammen in alle Richtungen.
    »Ach, du liebe Scheiße!«, rief Mitchell, packte Habib und stolperte über den Bordstein.
    Es knisterte und prasselte, eine dumpfe Explosion, der Benzintank fing an zu brennen, und das Auto war in schwarzen Rauch gehüllt.
    »Die hätten ja auch mal einen von den neuen Feuer abweisenden Teppichen nehmen können«, sagte Lula.
    Habib und Mitchell drückten sich rücklings an die Hauswand, die Münder sperrangelweit geöffnet.
    »Du kannst jetzt unbesorgt fahren«, sagte Lula. »Ich glaube nicht, dass sie dir folgen werden.«
    Beim Eintreffen der Feuerwehr war von der Teppichkutsche nur noch ein Häufchen Asche übrig geblieben, und die Flammen hatten sich auf das Maß eines Bratrostes reduziert. Big Blue stand ungefähr drei Meter vor der Teppichkutsche, aber er war unbeschädigt geblieben. Der Lack hatte nicht einmal Blasen geworfen. Der einzige Unterschied zu vorher war die Tatsache, dass der Türgriff etwas wärmer war als sonst.
    »Ich muss jetzt los«, sagte ich zu Mitchell. »Tut mir Leid wegen Ihres Autos. Und um Ihre Augenbrauen würde ich mir keine Sorgen machen. Sie sind ein bisschen angesengt, aber die wachsen wieder nach. Mir ist das auch mal passiert, und es ist alles wieder in Ordnung gekommen.«
    »Was… Wie…?«, sagte Mitchell.
    Ich hievte Bob in den Buick und schlängelte mich zwischen den Polizeiwagen und den Feuerwehrautos hindurch. Carl Costanza stand in Uniform da und dirigierte den Verkehr. »Sieht so aus, als hättest du gerade eine Glückssträhne«, sagte er. »Schon das zweite Auto in dieser Woche, das du abgefackelt hast.«
    »Es war nicht meine Schuld! Es war ja auch nicht mein Auto!«
    »Ich habe gehört, jemand hätte die beiden Spitzel von Arturo Stolle mit dem uralten Hundescheiße-Trick hereingelegt.« »Nicht möglich! Du weißt nicht zufällig, wer das war, oder?« »Komisch. Das Gleiche wollte ich dich auch gerade fragen.« »Ich habe dich zuerst gefragt.«
    Costanza verzog leicht das Gesicht. »Ich weiß nicht, wer es war.«
    »Ich auch nicht«, sagte ich.
    »Du bist mir echt ‘ne Nummer«, sagte Costanza. »Ich kann nicht fassen, dass du dir von Simon den Hund hast andrehen lassen.«
    »Ich mag ihn.«
    »Lass ihn bloß nicht alleine im Auto.«
    »Ist das verboten?«
    »Nein. Ich sag’s dir nur, weil er Simons Fahrersitz gefressen hat. Das Einzige, was davon übrig geblieben ist, waren Schaumstoffreste und ein paar Sprungfedern.«
    »Danke für den Hinweis.«
    Costanza grinste. »Ich dachte, es könnte nicht schaden.« Ich gab Gas und dachte, dass mein Fahrersitz sich wahrscheinlich von selbst erneuern würde, wenn Bob ihn auffräße.
    Überhaupt, allmählich machte ich mir so meine Gedanken über Big Blue, auch wenn ich damit in Grandmas Horn stieß.
    Anscheinend war das blöde Ding immun gegen Blechschaden.
    Es war beinahe ein halbes Jahrhundert alt, und die Originallackierung war immer noch in einwandfreiem Zustand. Andere Autos kriegten Beulen, brannten ab oder wurden zu Pfannkuchen platt gewälzt, nur Big Blue blieb von alldem verschont.
    »Das ist doch unheimlich«, sagte ich zu Bob.
    Bob drückte die Nase an der Fensterscheibe platt. Er machte nicht den Eindruck, dass ihn meine Bedenken sonderlich interessierten.
    Ich war immer noch auf der Hamilton, als mein Handy klingelte.
    »Hallo Babe«, sagte Ranger. »Hast du was für mich?«
    »Nur Näheres zu Cynthia Lotte. Willst du wissen, wo sie wohnt?«
    »Nächster Punkt.«
    »Grau steht ihr gut.«
    »Da schöpft man doch gleich neuen Lebensmut.«
    »Hm. Schlecht gelaunt?«
    »Schlecht gelaunt ist gar kein Ausdruck. Ich wollte dich um einen Gefallen bitten. Ich möchte, dass du dir die Rückseite des Hauses in Deal mal vornimmst. Jeder andere aus meinem Team würde Verdacht erregen, aber eine Frau, die mit einem Hund am Strand spazieren geht, stellt für Ramos’ Bodyguards keine Gefahr dar. Präg dir das Haus genau ein, vor allem, wie die Fenster und Türen angeordnet sind.«
    Wenige hundert Meter von dem Grundstück der Familie Ramos entfernt gab es einen öffentlichen Zugang zum Strand. Ich stellte den Wagen oben an der Straße ab, und Bob und ich durchquerten einen schmalen Streifen niedriger Dünen. Der Himmel war wolkenverhangen, und es war kühler hier als in Trenton. Bob hielt forsch die Nase in den Wind, ich dagegen knöpfte meine Jacke bis oben hin zu und bedauerte, dass ich

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