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Tödliche Versuchung

Tödliche Versuchung

Titel: Tödliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Hundescheiße.«
    Die Frau zerrte an der Leine. »Den Kot kriegen Sie nicht. Ich muss den Kot mit nach Hause nehmen. Das ist gesetzlich vorgeschrieben.«
    »Das Gesetz schreibt nicht vor, dass Sie den Kot mit nach Hause nehmen müssen«, sagte Lula. »Es heißt nur, dass irgendjemand sich darum kümmern muss. Und wir tun es freiwillig.« Der große schwarze Hund unterbrach sein Geschäft und schnüffelte neugierig an Bob. Bob erwiderte das Schnüffeln, dann sah er hinüber zu der alten Dame.
    »Untersteh dich«, warnte ich Bob.
    »Ich weiß nicht, ob das so seine Ordnung hat«, wunderte sich die alte Dame. »Davon hab ich nie gehört. Ich glaube, jeder Besitzer ist dazu verpflichtet, den Hundekot selbst mit nach Hause zu nehmen.«
    »Wenn Sie unbedingt wollen«, sagte Lula, »zahlen wir Ihnen gerne was für den Kot.« Lula sah mich an. »Gib ihr ein paar Dollar für die Scheiße.«
    Ich kramte in meinen Hosentaschen. »Ich habe kein Geld dabei. Ich habe mein Portmonee vergessen.«
    »Unter fünf Dollar mach’ ich es nicht«, sagte die Frau. »Wir haben gerade festgestellt, dass wir gar kein Geld dabei haben«, erklärte Lula.
    »Dann gehört der Kot mir«, sagte die Frau.
    »Von wegen«, sagte Lula, schob die Alte unsanft beiseite und schaufelte den Hundehaufen in den Eimer. »Wir brauchen die Scheiße.«
    »Hilfe! Diebe! Diebe!«, rief die Frau. »Die klauen meinen Hundehaufen!«
    »Ich habe ihn«, sagte Lula. »Die ganze Ladung.« Lula, Bob und ich rasten mit dem Eimer voller Hundekot zurück ins Büro. Wir fanden uns am Hintereingang wieder ein, Bob hüpfte vor Freude, während Lula und ich ganz außer Atem waren. »Junge, ich hatte schon Angst, die Lady würde uns einholen«, gestand Lula. »Die hatte ein ganz schönes Tempo drauf für eine alte Frau.«
    »Die ist nicht von alleine gerannt«, sagte ich. »Der Hund hat sie gezogen, weil er Bob nachstellte.«
    Ich hielt die Papiertüte auf, und Lula schüttete den Kot hinein.
    »Das wird bestimmt lustig«, sagte Lula. »Ich kann es kaum erwarten zu sehen, wie die beiden auf die brennende Tüte voller Hundescheiße treten.«
    Lula schlich sich mit der Tüte und einem Feuerzeug nach vorne, Bob und ich gingen durch den Hintereingang ins Büro.
    Habib und Mitchell hatten am Straßenrand geparkt, direkt vor unserem Schaufenster, hinter meinem Buick.
    Connie, Vinnie und ich verfolgten das Geschehen vom Fenster aus. Lula kroch zum Kofferraum der Teppichkutsche und legte die Tüte unter der Stoßstange ab. Wir sahen das Feuerzeug aufflammen, Lula zuckte zurück und verzog sich schleunigst um die Ecke.
    Connie öffnete die Bürotür einen Spalt weit und steckte den Kopf heraus. »He!«, schrie sie. »He, Sie da, in dem Auto … da brennt was hinter Ihnen!«
    Mitchell kurbelte das Fenster herunter. »Was ist?« »An Ihrem Wagen hinten brennt irgendwas!«
    Mitchell und Habib stiegen aus um nachzusehen. »Das ist nur Müll«, sagte Mitchell zu Habib. »Tritt ihn beiseite, damit der Wagen nichts abbekommt.«
    »Es brennt!«, sagte Habib. »Ich will meine schönen Schuhe nicht an einer brennenden Tüte schmutzig machen.« »Das hat man davon, wenn man so einen dämlichen Kameltreiber wie dich anstellt«, sagte Mitchell. »Ihr habt einfach keine Arbeitsmoral.«
    »Das stimmt überhaupt nicht. Ich hab’ schwer gearbeitet in Pakistan. In meinem Dorf ist eine Teppichfabrik, und ich musste immer die unartigen Kinder prügeln. Das ist ein sehr guter Job.«
    »Wow«, sagte Mitchell. »Du hast wirklich kleine Kinder geprügelt, die in der Fabrik arbeiten?«
    »Ja. Mit einem Stock. Der Posten erfordert viel Geschick. Es ist Facharbeit. Man muss beim Prügeln aufpassen, dass man den Kindern nicht die Finger zertrümmert, sonst können sie die feinen Knoten nicht mehr knüpfen.«
    »Das ist ja widerlich«, sagte ich.
    »Überhaupt nicht«, sagte Habib. »Den Kindern gefällt es.
    Sie verdienen viel Geld und unterstützen ihre Familien damit.«
    Er wandte sich an Mitchell und drohte ihm mit dem Zeigefinger. »Das war Schwerstarbeit, die Kinder zu prügeln. Also sag nicht noch einmal, ich hätte keine Arbeitsmoral.« »Entschuldigung«, sagte Mitchell. »Ich habe mich wohl getäuscht in dir.« Mitchell trat mit dem Fuß gegen die Tüte, die Tüte platzte auf, und etwas von dem Hundekot blieb an seinem Schuh kleben.
    »Das gibt’s ja wohl nicht!« schimpfte Mitchell, schüttelte den Fuß und verspritzte überall brennende Hundescheiße. Ein Batzen flog durch die Luft und blieb an dem

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