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Toedliche Worte

Toedliche Worte

Titel: Toedliche Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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mit voller Rückendeckung auf die Straße gehen. Don, können Sie uns die technischen Details erklären?«
    Merrick trat vor. »Paula wird natürlich ein Funkgerät tragen. Wir werden auch zusätzliche Überwachungskameras an beiden Enden der Hauptstraße von Temple Fields und am Ende von Campion Boulevard montieren, wo sie nicht so leicht bemerkt werden können. Wir werden ein Team im Überwachungswagen haben, und überall werden sich Kollegen in Zivil aufhalten. Wir werden ständig Funkkontakt mit ihr halten. Und wir versuchen es so einzurichten, dass der Empfang auch in den einzelnen Wagen gehört werden kann, damit ihr alle wisst, was los ist.«
    Dann sprach wieder Carol. »Wie ich schon sagte, die höchste Priorität ist Paulas Sicherheit. Bitte, vergessen Sie das nicht. Sie trägt das volle Risiko. Sie verdient es, sicher sein zu können, dass wir auf sie aufpassen und keine Anstrengung scheuen. Es gibt hier um sechs eine kurze Lagebesprechung. Manche von euch – hauptsächlich diejenigen, die die Zeugenaussagen gelesen haben, und das HOLMES-Team – werden mit dem weitermachen, was sie bisher getan haben. Andere können sich den Rest des Tages freinehmen. DI Merrick wird die Aufgaben zuteilen.« Carol ließ einen kühlen Blick durch den Raum schweifen. »Dies könnte unsere beste Chance sein, den Bastard aus dem Verkehr zu ziehen, bevor er wieder zuschlägt. Ich zähle auf euch.«
    Sie wartete nicht ab, bis Fragen oder Kommentare kamen. Alles, was sie wissen musste, würde ihr von Merrick berichtet werden, der für sie als das Auge und Ohr in der Gruppe von etwa dreißig Kripobeamten fungierte. Sie konzentrierte sich auf ihren Abgang aus dem Raum, bevor ihre selbstbewusste Fassade bröckelte.
    Kaum hatte sie es in ihr eigenes sicheres Büro geschafft, wo sie durch die Rollos gegen die Welt abgeschottet war, als es klopfte. Wenn das der verdammte Brandon ist, krieg ich einen Schreikrampf.
    »Herein«, sagte sie resigniert.
    Die Tür öffnete sich einen Spalt, und Jonathan Frances’ Kopf erschien. »Hast du einen Moment Zeit?«
    Nervös und überrascht sagte Carol: »Ja, komm rein.« Er schlüpfte durch den Spalt und schloss die Tür hinter sich. »Ich hatte nicht erwartet, dich so bald zu sehen«, stammelte Carol. »Hast du schon etwas für uns?«
    »Nichts Berufliches«, sagte er. »Das wird ein bisschen länger dauern.« Er zog eine Plastiktüte aus seiner Jackentasche. Carol erkannte das Logo einer Buchhandlung am Ort. Er hielt ihr die Tüte hin. »Ich dachte, das könnte dich interessieren«, sagte er.
    Neugierig nahm Carol das Buch aus der Tüte. Glück gehabt von Alice Sebold. Ratlos sah sie ihn an.
    »Sie schreibt über die Erinnerung an ihre eigene Erfahrung mit Vergewaltigung«, sagte Jonathan. »Ich möchte nicht anmaßend sein, aber der Gedanke kam mir, dass es dir vielleicht etwas bringen könnte.« Er schien etwas unbeholfen, als sei er sich seiner Sache nicht sicher. »Es ist kein reißerischer Ramsch und auch nicht sentimental. Und gut geschrieben.«
    »Hast du es gelesen?«, fragte Carol. Eigentlich war es nicht die Frage, die sie stellen wollte, aber etwas anderes fiel ihr nicht ein.
    Er sah etwas belämmert aus. »Sag das bloß nicht meinen beinharten Kollegen.« Er steckte die Hände in die Taschen seiner Jeans. »Meine Schwester arbeitet in der Verwaltung der philosophischen Fakultät. Sie versorgt mich immer mit Lesestoff. Ich mag Dinge, die mich zum Denken anregen.«
    Carol drehte das Buch um und las den Text auf der Rückseite, schaute auf und sagte: »Danke. Vielen Dank.«
    »Bitte.« Er ging zur Tür zurück. »Also, ich geh jetzt. Wir müssen beide arbeiten. Ruf mich an, ja?«
    Carol war gerührter, als sie sagen konnte. Sie nickte: »Mach ich.«
    »Ich melde mich dann wegen der anderen Sache – wegen des Fotos.« Er warf ihr noch ein Lächeln zu, dann war er weg.
    Carol starrte lange auf die Tür und versuchte ihre Empfindungen zu verstehen. Seine Warmherzigkeit war bemerkenswert, nicht zuletzt deshalb, weil sie mit einem Taktgefühl verbunden war, das nichts Gönnerhaftes an sich hatte. Seine Gesellschaft war ihr angenehm, und sie fand ihn attraktiv. Aber irgendwie war ihr Herz gleichgültig geblieben. Vielleicht war sie einfach noch nicht so weit. Vielleicht war es noch zu früh.
    Oder vielleicht war er einfach nicht derjenige, den sie haben wollte.
    Bevor sie weiter überlegen konnte, störte sie schon wieder ein Klopfen. »Herein«, seufzte sie.
    Sam Evans stand in der Tür,

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