Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Toedlicher Blick

Titel: Toedlicher Blick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
Vom Netzwerk:
Zusammenhang mit Randy Withcomb.
    »Ich dachte, dieses verdammte Arschloch hätte sich nach San Diego oder sonst wohin abgesetzt«, sagte Allport. »Vielleicht hat er eine Wohnung gekauft oder gemietet, und wir kommen ihm so auf die Spur. Ich lasse das sofort überprüfen.«
    »Nicht mehr nötig, wir sind bereits auf dem Weg zu ihm«, sagte Lucas und beschrieb ihm die Lage von Randys Haus. »Sie und ein paar von Ihren Jungs sollten sich uns anschließen.«
    »Sie brauchen Hilfe?«
    »Wir brauchen einen Durchsuchungsbefehl und ein paar Leute, die den Hinterausgang sichern.«
    »Bei der Bedeutung des Falls kriegen wir den Durchsuchungsbefehl sofort, kein Problem. Ich stoße mit ein paar Streifenwagen zu Ihnen. In dreißig bis fünfundvierzig Minuten?«
    »Ja, so ungefähr«, bestätigte Lucas.
    Sie hatten die I-494 erreicht und damit den südlichen äußeren Autobahnring um die beiden Städte. Marshall, auf der Rückbank sitzend, beugte sich vor und fragte: »Wie soll das ablaufen?«
    »Die St.-Paul-Cops werden die Rückfront übernehmen«, sagte Lucas. Er erklärte die Lage des Wohnkomplexes: Ein geschlossenes Rechteck aus zweistöckigen Reihenhäusern, in Eigentumswohnungen aufgegliedert, an allen vier Seiten von Straßen umgeben, im Inneren des Rechtecks eine gemeinsame Rasenfläche mit seitlich abgegrenzten Terrassen an der Rückseite jedes Reihenhauses.
    »Kann man mit dem Wagen hineinfahren?«, fragte Marshall.
    »Nur in Notfällen. Es gibt an allen vier Seiten Torbögen, die zu der Rasenfläche führen, aber sie sind nicht zur Durchfahrt für Kraftfahrzeuge gedacht. Jedenfalls nicht im Normalfall, wohl nur als Einfahrt für die Feuerwehr bei Bränden oder anderen Notfällen. Die Kollegen aus St. Paul werden zu Fuß dort aufmarschieren müssen.«
    »Glauben Sie, dass der Kerl abzuhauen versucht?«
    »Bei Randy weiß man nie, was er unternehmen wird«, schaltete Del sich ein. »Er ist eine verdammte Klapperschlange und ein irrer Mistkerl. Stammt aus einer ehrbaren Familie, und seine Eltern hätten ihm das Genick umdrehen sollen, als er noch ein Baby war. Hätte aller Welt eine Menge Ärger erspart.«
    »Ich kenne selbst ein paar solcher Typen«, sagte Marshall. Er überlegte einen Moment, fügte dann hinzu: »Meistens Kinder von reichen Farmern, die aus dem Ruder laufen.«
    In einem weiteren Telefongespräch mit Allport verabredeten sie, sich drei Blocks von Randys Haus entfernt zu treffen, um den Einsatz zu koordinieren. Kurz darauf trafen dort drei Streifenwagen ein, bemannt mit je zwei uniformierten Cops – einschließlich eines designierten Hammerschwingers, falls man die Haustür aufbrechen musste. Alle Cops waren über dreißig – also erprobte Veteranen –, und Lucas ging davon aus, dass das kein Zufall war: Allport nahm die Sache ernst.
    »Das Problem ist, dass direkt hinter der Haustür die Treppe zum Obergeschoss liegt – das Erdgeschoss des Hauses besteht praktisch nur aus der Garage und einer Werkstatt oder einem zusätzlichen Schlafzimmer, und der Wohntrakt befindet sich im Obergeschoss«, erklärte Allport. »Wenn er uns nicht aufmacht und wir die Tür aufbrechen müssen, geht’s also gleich die Treppe hoch – ein Gefahrenmoment.« Er sah reihum seine Leute an. »Lucas, Del und ich kennen diesen Dreckskerl, seit er vor sechs oder sieben Jahren in die Stadt gekommen ist. Es kann sein, dass er Schwierigkeiten macht, seid also vorsichtig. Er ist nicht besonders groß, aber hart und kräftig wie ein verdammter Hickory-Baum, und er ist ein Irrer, der leicht durchdreht. Und er ist ein Beißer. Er beißt einem glatt den verdammten Finger ab, wenn man ihm damit zu nahe kommt.«
    Die Cops schien das nicht besonders zu beeindrucken. »Gebt uns ein paar Minuten, nahe genug an ihn ranzukommen«, sagte einer von ihnen. »Er entwischt uns nicht.«
    »Bei den früheren Festnahmen haben wir nie eine Schusswaffe bei ihm gefunden«, ergänzte Lucas. »Aber wir wissen, dass er manchmal eine trägt. Wie wir gehört haben, hat er sich seit Tagen mit Crack voll gepumpt, vielleicht zusätzlich auch noch mit anderem Stoff. Also … wenn ihr auf ihn losgeht, seid nicht zimperlich. Aber verletzt ihn nicht zu schwer – wir brauchen seine Aussage.«
    Alle atmeten jetzt ein wenig schneller, spürten die Anspannung: eine kritische Situation im Rahmen der Ermittlungen stand bevor, und man hatte es mit einem Irren zu tun …
    »Komm als Letzter rein«, sagte Del zu Lucas. »Wenn es keinen Ärger gibt, ist es egal, wo du

Weitere Kostenlose Bücher