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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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…«
    Kelly zog seinen Kopf nach unten und küsste ihn.
    Wieder bemerkte sie, wie er sich von ihr zurückzog. Ja, seine Lippen lagen auf ihren und seine Zunge befand sich in ihrem Mund, doch sie konnte seine Selbstbeherrschung fast schon schmecken. Er ging ganz vorsichtig mit ihr um, so, als wäre sie zerbrechlich. Als könnte sie zerbrechen.
    Ihr fiel die Fahrt auf seiner Harley wieder ein. Sie hatte ihn damals gebeten, Gas zu geben, die Küstenstraße so schnell er sich traute, entlangzubrausen, wollte den Wind auf dem Gesicht spüren und den schwindelerregenden Nervenkitzel, wenn der Asphalt unter ihnen vorbeiraste.
    Aber er hatte es nicht getan. Schon damals war er vorsichtig mit ihr umgegangen.
    Zu vorsichtig.
    Am gleichen Abend in Joes Auto hatte sie ihn dann gebeten, sie mit hinunter zum Strand zu nehmen und an Orte, an denen sie noch nie zuvor gewesen war.
    Stattdessen hatte er sie jedoch nach Hause gebracht.
    Und gerade eben hatte er gesagt, einer Frau wie ihr könne er nicht viel bieten. Sollte heißen: einer netten Frau wie ihr. Schon ihr ganzes Leben lang, seit sie laufen konnte, schauten sie die Leute an und sahen bloß das brave Musterkind in ihr. Selbst während ihrer Collegezeit, in ihrer Madonna-Phase – als sie ständig schwarze Spitze und hervorblitzende BH s getragen hatte – war sie nicht ernst genommen worden. Das Hauptproblem bestand darin, dass sie wie ein niedlicher Cheerleader aussah.
    Die meisten Menschen guckten nicht richtig hin und nahmen nur die rosigen Wangen, Sommersprossen und die großen blauen Augen wahr. Sie sahen nur das Nette .
    Gut, okay, vielleicht war sie ja auch ein kleines bisschen nett. Na und? Aber durften nette Frauen keinen aufregenden, leidenschaftlichen Sex genießen? Durfte sie sich nicht nach dem berauschenden Gefühl sehnen, Toms unglaublichen Körper zu berühren und ihn außer Kontrolle in sich zu spüren? Als würden nette Frauen automatisch artigen, behutsamen Sex bevorzugen …
    Als führten sie nicht auch manchmal handfeste, unverbindliche Kurzzeitbeziehungen, nur um sich einen lebenslang gehegten Traum zu erfüllen, um diesen Ich-bin-in-dich-verknallt-Rausch zu spüren, der wie eine wilde Achterbahnfahrt war, bei der man Schmetterlinge im Bauch bekam, oder nur um jemanden zu haben, an den man sich anlehnen konnte, wenn die Nacht besonders dunkel und einsam wurde.
    Und in letzter Zeit durchlebte sie sehr dunkle und einsame Nächte.
    Kelly wusste, dass Tom sie begehrte. Das ließ sich nicht abstreiten. Sie konnte seine Erektion spüren. Sie wollte die Hand nach ihm ausstrecken und seinen Gürtel aufmachen. Sie wollte …
    Was sie wollte, hatte nichts Vorsichtiges oder Kontrolliertes mehr an sich. Bei dem, was sie wollte, würde er vermutlich einen Herzkasper kriegen, vor allem wenn er eigentlich etwas Nettes erwartete.
    Oh Mann, das Letzte, was sie wollte, war ein weiterer langweiliger Liebhaber.
    Sie wollte jemanden, der sie auf Augenhöhe behandelte, der sie auch mal oben sein und die Grenzen feststecken ließ – die es praktisch nicht geben würde. Sie wollte jemanden, der keine Angst vor ihr hatte, jemanden, der leidenschaftlich und manchmal ein wenig selbstsüchtig war, jemanden, der für den Moment lebte.
    So hatte sie sich Tom Paoletti immer vorgestellt.
    Sie provozierte ihn, indem sie ihn noch einmal küsste, diesmal fordernder. Sie saugte an seiner Zunge, während sie sich enger an ihn schmiegte und mit dem Bauch provokativ gegen seine Erektion rieb.
    Sie hörte ihn stöhnen – gut so. Er ließ seine Hände an ihrem Rücken hinuntergleiten, als wollte er ihren Po umfassen und sie noch enger an sich drücken, doch dann hielt er sich auf halbem Weg plötzlich höflich zurück. Wieder konnte sie förmlich schmecken, wie sehr er sich zusammenreißen musste. Das war nicht ganz so gut.
    Sie wusste, welch große Anstrengung es ihn kostete, sich dermaßen zu beherrschen. Es entsprach nicht seinem Temperament, sondern war etwas Besonderes für ihn – denn es ging um sie .
    Fräulein Nett.
    Kelly liebkoste ihn wieder und wieder, gab ihm lange, innige, träge Küsse und flehte ihn dadurch quasi an, sie endlich hinter sich auf ihr Bett zu schubsen. Sie zog sein Hemd aus dem Hosenbund und legte ihre Hände darunter auf seine warme Haut, bevor sie ihre Finger in seine Hose gleiten ließ, sodass ihre Fingerknöchel seine festen Bauchmuskeln berührten. Sie schob sie nicht weit hinein, nur ein kleines Stück unter den Bund. Gerade so, dass er sich mit

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