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Toedlicher Hinterhalt

Toedlicher Hinterhalt

Titel: Toedlicher Hinterhalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Brockmann
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Irgendeins, auf dem seine Augen richtig zu sehen sind?«
    Sie stellte sich hinter ihn, drehte den Stuhl wieder so, dass er den Computer vor sich hatte, und legte ihm besitzergreifend die Hände auf die Schultern. Das gefiel ihm. Viel zu sehr. Ja, er musste definitiv hier raus.
    »Selbst wenn er sich zahlreichen Schönheitsoperationen unterzogen hat, können sich seine Augen nicht verändert haben, richtig?«, fragte sie. »Ich meine, sicher, er könnte die Farbe geändert haben, aber die ist nur ein Merkmal von vielen. Die Ausdruckskraft würde unverändert bleiben. Sieh dir seinen Blick auf diesem Foto hier an – beängstigend.«
    Als sie anfing, über seine Schultern zu streichen, wusste Tom, dass er nirgendwohin gehen würde. Nicht während ihre angenehm kühlen Hände in seinem Nacken lagen und sie die Finger in seinem Haar vergrub.
    Tom klickte sich mit der Maus durch eine Reihe von Fotos. Die Folgen des Bombenanschlags auf die Pariser Botschaft. Fünf verheerende Explosionen in Cafés in Afghanistan, ein gesprengter Bus in Israel. Und dann der Kaufmann. Die meisten Bilder waren aus einiger Entfernung gemacht worden und leicht unscharf. Aber bei dem letzten Foto handelte es sich erneut um eine Nahaufnahme. WildCard hatte seine Computertricksereien eingesetzt, es verbessert und die Konturen schärfer gemacht. Es zeigte definitiv den Kaufmann, der die Frau anlächelte, die er heiraten würde, rund ein Jahr vor Paris.
    Kelly beugte sich vor, sodass er ihre weiche Haut an seiner Schulter spüren und ihren süßen Duft einatmen konnte. Das war kein Parfum – vermutlich eher eine Bodylotion, vielleicht auch Shampoo oder die Seife. Worum auch immer es sich handelte, sie roch lecker.
    »Auf dem hier sieht er gar nicht aus wie ein Monster«, sagte sie, »sondern wie ein ganz normaler Mann. Ein Mann, der etwas für diese Frau übrighat – sieh dir an, wie er sie anschaut. Er ist verrückt nach ihr. Er kann also nicht durch und durch schlecht sein.«
    »Er ist für den Tod von mehr als neunhundert Menschen verantwortlich«, teilte Tom ihr mit.
    »Großer Gott«, hauchte sie und schaute sich den Terroristen noch einmal genauer an. »Kein Wunder, dass du dir Sorgen machst, er könnte noch immer da draußen sein. Verständlich, dass man jemanden wie ihn nicht vergessen kann.«
    »Ich denke ständig daran, dass er so ein Kandidat wäre, dem ein großer Terroranschlag mit vielen Todesopfern hier in den Staaten gelingen könnte. Das ist nicht irgendein Amateur – er weiß, was er macht. Und dennoch wird er nicht rund um die Uhr überwacht wie all die anderen großen Nummern, über die wir Bescheid wissen. Er ist unsichtbar, weil er von allen für tot gehalten wird. Es war wahrscheinlich lachhaft einfach für ihn, in die USA einzureisen.« Er schüttelte den Kopf. »Es sei denn natürlich, er wird von allen für tot gehalten, weil er auch tot ist .«
    Was bedeuten würde, dass Tom der gefährliche Mann war, ein komplett durchgeknallter Spinner, der anfangen würde, unschuldige Geschäftsmänner aus Des Moines oder Cincinatti umzubringen, weil er sie für Topterroristen hielt.
    Kelly strich ihm erneut über den Nacken, wobei sie mit ihren kühlen Fingern einen leichten Druck auf seiner warmen Haut ausübte. Er sollte jetzt unbedingt gehen, bevor er noch genüsslich die Augen schloss und zu dem Schluss käme, dass Reden total überbewertet wurde und er in Wirklichkeit jede Menge nonverbale Kommunikation schätzte. Und wer legte denn schon Wert auf Vertrauen?
    Es kostete ihn große Anstrengung, doch er schloss alle Anwendungen, schaltete den Computer aus und glitt sowohl vom Stuhl als auch aus ihren Händen. »Ich werde dann mal duschen gehen.« Er klang so atemlos, als wäre er gerade sehr schnell zehn Meilen gelaufen.
    Ihr Morgenmantel besaß einen V-Ausschnitt, der immer weiter aufglitt. Ein Stück lilafarbener Stoff sowie die weiche, blasse Rundung ihrer Brüste blitzten hervor, und als er aufsah, wusste er, dass die Schlacht verloren war.
    Und auch sie wusste es.
    Er stürzte auf sie zu, während sie die Hände nach ihm ausstreckte, und dann, oh Mann, befand sie sich in seinen Armen und er küsste sie.
    Sie erwiderte seine Liebkosungen genauso begierig und schmiegte ihren zarten Körper eng an seinen.
    Tom nahm sich zusammen, ihr nicht den Morgenmantel herunterzureißen, und zwang sich, es langsam angehen zu lassen, sie nicht zu wild, sondern zärtlicher zu küssen und die Kontrolle über sich zu behalten, bevor er sie noch

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