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Toedlicher Irrtum

Toedlicher Irrtum

Titel: Toedlicher Irrtum Kostenlos Bücher Online Lesen
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damit der Detective den Raum stürmen konnte, während der Kriminalist ihm Deckung bieten konnte.
    Grissom nickte.
    Sie stellten sich in Position. Dann riss Grissom die Tür auf und Brass stürzte mit der Waffe hinein.
    Kaum war Brass im Raum, als etwas auf ihn zukam und mit ihm zusammenprallte, sodass Brass gegen die Wand des Korridors zurückgestoßen wurde.
    Grissom erkannte voller Entsetzen, dass Brass von einem massiven Betonversenkkasten auf einem Handwagen eingeklemmt war.
    In der offen stehenden Tür sah er Jimmy Doyle, der in seinem schicken lavendelfarbenen Hemd mit wildem Blick den Wagen festhielt.
    Brass krümmte sich vor Schmerzen. Die Waffe war seiner Hand entglitten. Grissoms erster Gedanke galt seinem Freund. Er griff nach dem Betonkasten, als Jimmy Doyle im gleichen Moment die Flucht antrat, sich an der anderen Seite vorbeidrückte und den Korridor in Richtung Garage hinunterrannte.
    Irgendwie schaffte es Grissom, den Kasten samt Wagen aus dem Weg zu schaffen und Brass zu befreien, worauf dieser zusammensackte und zu Boden fiel.
    »Kümmern Sie sich nicht um mich«, brachte er mühsam hervor. »Schnappen Sie sich den Mistkerl!«
    Grissom widersprach nicht. Er rannte Doyle sofort hinterher, hörte aber gerade noch, wie Brass seine Kollegen über Funk zur Unterstützung rief: »Doyle ist in der Garage, Nick. Seien Sie vorsichtig!«
    Der Spalt unter der Garagentür war dunkel. Der Leiter des CSI hielt sich keineswegs für einen Helden, er hielt sich nicht einmal für einen Cop. Situationen wie diese lagen außerhalb seines Zuständigkeitsfeldes.
    Aber nun atmete er tief durch, riss die Tür auf, lief geduckt in die Garage und ließ seinen Blick – und seine Waffe – durch den Raum schweifen. Zur Linken wühlte sich ein ziemlich hektischer Jimmy Doyle durch die Kartons – auf der Suche nach der Waffe, die nicht mehr dort war.
    »Sie ist weg, Jimmy«, rief Grissom, und seine Stimme hallte von den Wänden wider. »Wir haben sie schon gefunden.«
    Der Bursche riss einen Schraubenschlüssel von der Wand und wirbelte mit glühenden Augen um seine eigene Achse, die Zähne gebleckt wie ein angriffsbereiter Hund. Er holte zum Schlag aus und erstarrte, als eine andere Stimme ihm zuschrie.
    »Jimmy!« Nick stand in der Tür am anderen Ende der Garage. »Es sind zwei Waffen auf Sie gerichtet. Sie sollten das vielleicht besser weglegen …«
    Die eben noch aggressive Mimik des Jungen verwandelte sich augenblicklich in die jämmerliche Verzweiflung seiner Kapitulation, und der Schraubenschlüssel fiel klirrend auf die Werkbank. Doyles Hände streckten sich zitternd nach oben und falteten sich hinter dem Kopf. Brav blieb er stehen und wartete auf die Handschellen, die Nick ihm kurz darauf anlegte.
    Als Grissom zurückkehrte, um nach Brass zu sehen, lehnte der Detective bereits am Türrahmen. Sein Anzug war zerknittert, seine Unterlippe blutete, und hielt einen Arm an seinen Leib gepresst, vermutlich ein Zeichen dafür, dass einige Rippen gebrochen waren.
    »Ich rufe einen Krankenwagen«, sagte Grissom.
    »Längst erledigt«, gab Brass zurück.
    »Sie sehen nicht gut aus.«
    »Mit Ihnen nehme ich es immer noch auf, Gil.«
    Die beiden Ermittler grinsten einander kurz an.
    Sara betrat die Garage mit einem Beweismittelbeutel in der Hand.
    »Was hast du da?«, rief Grissom von weitem.
    Sara hielt den Beutel hoch, wie es sich für einen guten Fang geziemte. »Wahrscheinlich Kathy Deans iPod! Ich habe ihn gerade in Jimmy Doyles Wagen gefunden.«
    »Der gehört mir«, protestierte Doyle.
    Sara trat zu Doyle, der mit gefesselten Händen und hängenden Schultern neben Nick stand. »Digitale Aufnahmen sind Computerdateien – und die können zurückverfolgt werden.«
    Doyle schluckte schwer.
    Sara schenkte ihm das süße Lächeln, das sie stets nur den schlechtesten Menschen zukommen ließ. »Und wenn unser Computerexperte damit fertig ist, werden wir wissen, ob das hier Ihnen oder Kathy gehört.«
    Tränen traten in die Augen des jungen Mannes, doch dort verharrten sie, beinahe, als wollte er sich partout nicht eingestehen, dass seine Niederlage vollkommen war.
    »Wissen Sie, Jimmy«, sagte Nick mit einem teuflischen Grinsen, »sollten Sie Lieder heruntergeladen haben, ohne sie zu bezahlen, dann könnten Sie in ernsten Schwierigkeiten stecken.«

12
     
    Während Catherine Willows keinerlei Bedauern empfand, auf Rene Fairmont geschossen zu haben, bedauerte sie doch umso mehr, die Geisel zusätzlich geängstigt zu haben. Aber

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