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Tödlicher Puppenzauber

Tödlicher Puppenzauber

Titel: Tödlicher Puppenzauber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kenne keinen, dem ich so etwas zutrauen würde. Diejenigen, die sich mit Puppen und deren Historie beschäftigen, gehören nicht gerade zu den Normalbürgern. Sie alle fallen etwas aus der Reihe und sind so individuell wie die von Hand hergestellten Puppen. Das müssen sie auch sein. Mit Mord und Lotschlag haben sie nichts im Sinn, eher mit den schönen Dingen des Lebens, denn gerade Puppen haben in den letzten Jahren eine regelrechte Renaissance erlebt. Die Preise für alte Puppen sind um einiges gestiegen und klettern noch.«
    »Gut, das nehme ich hin. Können Sie mir denn sagen, welche Verbindung es zwischen Puppen und Schmetterlingen gibt?«
    »Nein. Sie denken an den Schmetterling, den Sie bei Mr. Evers im Büro gesehen haben?«
    »So ist es. Er zerfiel zu Staub, wie auch die Puppe, als ich sie mit der magischen Waffe erwischte. Die Puppen, die auf bestimmte Menschen angesetzt wurden, werden durch Schwarze Magie geleitet. Ich muß davon ausgehen, und ich werde auch dabei bleiben, Jessica.«
    »Das würde mir auch so ergehen, wenn ich es gesehen hätte. Nur kann ich es schwerlich glauben.«
    »Ein Freund von mir, Suko…«
    »Der Chinese?«
    »Ja. Er ist unterwegs, um Puppenkliniken und Puppengeschäfte abzuklappern. Wir haben uns kundig gemacht und waren überrascht, wie viele Kliniken und Geschäfte es in London gibt, die sich auf Puppen spezialisiert haben.«
    »Ja, es sind viele.«
    »Kennen Sie alle?«
    »Die meisten davon.«
    »Dann müßten Ihnen auch die Besitzer bekannt sein.«
    Jessica stöhnte auf und drückte ihren Kopf so weit zurück, daß ihr langes Haar über die Rückenlehne hinwegstrich. »John, ich mag Sie wirklich, aber Sie fragen mich da Dinge, auf die ich keine Antwort geben kann. Ich habe meine Kollegen, wenn ich sie mal so nennen darf, nach diesen Dingen nie gefragt. Sie haben mich damit in der letzten halben Stunde überrascht. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Gut, wir können uns in der Puppenszene gemeinsam umschauen. Sie werden originelle Typen kennenlernen, aber einen Mörder…«
    »Gibt es jemand, der trotz allem aus dem Rahmen fällt.«
    »Ich wüßte keinen.«
    Ich gab noch nicht auf und packte das Problem von einer anderen Seite an. »Sind diese Puppenmenschen samt und sonders alteingesessen, oder kamen in der letzten Zeit welche hinzu, neue besonders erfolgreiche?«
    »Nun ja, es beschäftigen sich immer mehr Hobbyisten mit Puppen.«
    »Hat sich jemand besonders hervorgetan?« Sie lächelte.
    »Es gibt da wohl einen Puppenmacher, der noch nicht lange in London ist. Ich weiß nicht, woher er kam, aber er hat unheimlich viel Ahnung. Ich habe mal einen Vortrag von ihm gehört. Er ist ein außergewöhnlicher Mann.«
    »Wie heißt er?«
    »Mr. Bing!«
    Ich grinste. »Ein seltsamer Name. — Mr. Bing«, wiederholte ich. »Davon habe ich noch nie gehört.«
    »Wie gesagt, er ist noch nicht lange in London.«
    »Wo kann ich ihn finden?«
    »Das weiß ich nicht. Ich habe eben nur einen Vortrag gehört. Er scheint ein Geschäft zu haben, vielleicht auch eine Puppenklinik…«
    »Jedenfalls danke ich Ihnen für diese Spur. Jetzt habe ich etwas in der Hand.«
    »Sie wollen ihn besuchen?«
    »Natürlich.«
    »Wann?«
    »Wo rasch wie möglich.«
    Sie schaute mich von der Seite her an. Ihr Blick ging mir unter die Haut. Der versprach einiges. »Schließt das den heutigen Abend ebenfalls mit ein, John?«
    »Ich fürchte, ja.«
    Sie beugte sich vor und schenkte Wein ein. »Manchmal«, so sinnierte sie, »hat man Pech. Da freut man sich auf Dinge, die zu weit entfernt liegen, und man kommt sich vor, als sollte man von einem anderen Stern eine Gesteinsprobe holen.«
    »Jessica, ich weiß, was Sie meinen. Sie müssen auch meine Lage verstehen. Ich würde gern lange bleiben, aber es geht um vier Morde! Sollte ich den Fall beenden, verspreche ich Ihnen, daß ich Sie rein privat besuche. Ich möchte es auch.«
    »Ein schwacher Trost?« fragte sie und tippte den Glasrand gegen ihre Unterlippe.
    »Das glaube ich nicht. Eher einer, auf den Sie sich verlassen können, Jessica.«
    Sie dachte über meine Worte nach, nickte schließlich und erhob sich fast ruckartig. »Etwas müssen Sie noch tun. Ich lasse Sie einfach nicht weg, ohne daß Sie sich meine Puppensammlung und meine aufgebauten Stillleben angeschaut haben.«
    »Das mache ich gern.«
    »Dann kommen Sie.« Jessica streckte mir ihre Hand entgegen, als wollte sie mir hochhelfen.
    Ich faßte sie an und spürte die Hitze ihrer Haut. Die Berührung

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