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Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
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Mädchen zu tun, das zur Toilette gelaufen ist, sich davor hingekniet und dann übergeben hat. Aber wenn ich mir das Band ansehe, setzt sie sich nur hin.«
    Oben im Schneideraum amüsierte sich Pru königlich. Sie hatte das Kontrollpult übernommen und live und völlig ohne Script eine makellose Kameraführung der Vorgänge dort unten im Studio zu Stande gebracht, indem sie den schockierten Kameraleuten in scharfem Ton kühle, klare Anweisungen erteilte. Und nun übertraf sie sich selbst, indem sie es fertig brachte, Material aus dem Mord-video aufzurufen und in die Sendefassung zu geben, während Coleridge sprach. Noch einmal sahen die Zuschauer auf der ganzen Welt die bekannten Bilder von Kelly, wie sie die Toilette betrat und sich setzte — diesmal in einem gänzlich neuen, rätselhaften Kontext.
    Unten im Studio ging die Konfrontation weiter.
    »Als Nächstes komme ich zur Frage der Geräusche auf dem Band, die während des Mordes aufgenommen wurden. Am früheren Abend war vieles von dem, was in dem dunklen Kasten gesagt wurde, gut verständlich und, wie ich hinzufügen möchte, konnte kaum dazu beitragen, den Leuten, die Sie hier auf der Bühne stehen sehen, sonderlich zur Ehre zu gereichen.«
    Coleridge wandte sich den acht Ex-Hausbewohnern zu. »Wirklich, Sie sollten sich schämen, wie Sie da stehen. Sie sind doch keine Tiere.«
    »Ich war gar nicht dabei!«, protestierte Layla wie ein gescholtenes Schulkind. »Mich hatten sie abgewählt, ich war nicht dabei!«
    Die Autorität, mit der Coleridge auftrat, war so groß, dass die sieben anderen Bewohner, selbst Gazzer, erröteten und betreten auf ihre Füße starrten, statt ihm zu sagen, er solle sich um seine eigenen Angelegenheiten kümmern.
    »Aber ich schweife ab«, räumte Coleridge ein. »Als Kelly im Schwitzkasten saß, konnten wir hören, was gesagt wurde, aber von dem Moment an, als Kelly die Toilette betrat, wurde alles undeutlich, nicht mehr als Gemurmel. Wieso? Warum konnten wir die Stimmen nicht mehr verstehen?«
    »Weil alle so besoffen waren, Sie dämlicher alter...« Geraldine biss sich auf die Lippe. Er hatte keinen Beweis, also gab es keinen Grund, die Beherrschung zu verlieren.
    »Das glaube ich nicht, Miss Hennessy. Sieben Leute fangen nicht gleichzeitig an zu nuscheln. Was war geschehen? Wieso hatte sich die Geräuschkulisse verändert? Lag es daran, dass die Geräusche, die ich auf dem Mordvideo gehört hatte, gar nicht diejenigen waren, die aus dem Schwitzkasten kamen? Könnte es sein, dass derjenige, der das Band erstellt hat, nicht wollte, dass die Stimmen aus dem Schwitzkasten zu unterscheiden wären, weil er nicht wusste, wer ermordet werden würde ? Sicher wäre es merkwürdig gewesen, wenn man das Opfer noch nach seinem Tod hätte hören können. War das der Grund, weshalb die Stimmen auf dem Mordband so verdächtig undefinierbar blieben?«
    Geraldine sagte nichts.
    »Lassen Sie uns einen kurzen Zeitsprung vornehmen, zu dem Moment, als die Nachricht entdeckt wurde, die den zweiten Mord ankündigte. Oh, welch hübsche Sensation! Für mich, Miss Hennessy, war diese Nachricht aber der Beweis, den ich brauchte, um mir sicher zu sein, dass der Mord nicht von einem Bewohner verübt worden war.«
    »Wieso das denn, Süßer?«
    Coleridge hätte vor Schreck beinahe einen Satz gemacht. Er hatte vollkommen vergessen, dass Chloe neben ihm stand. Während seines gesamten Vortrags hatte sie sich reichlich aufdringlich bemüht, im Bild zu bleiben, und schickte sich nun an, sich wirklich in seine Abhandlungen zu mischen. Dies war ihr gutes Recht, fand sie, denn schließlich war sie die Moderatorin dieser Sendung.
    »Wieso, Chloe? Weil es absolut lächerlich war, deshalb. Unmöglich, ein durchsichtiges Stück Theater. Es war schlicht unmöglich, dass einer der Kandidaten am Ende der ersten Woche wissen konnte, wann und wie Kelly sterben würde. Selbst wenn sie geplant hätten, sie umzubringen, ist es doch absurd zu glauben, sie hätten derart detailliert in die Zukunft blicken und davon ausgehen können, dass sich am siebenundzwanzigsten Tag eine Gelegenheit ergeben würde. Wie also ist dieser Zettel zwischen die Voraussagen im Umschlag geraten? Einem Umschlag, von dem wir gesehen haben, wie die Bewohner ihn am achten Tag mitsamt ihren Prophezeiungen versiegelt haben. Offensichtlich hat jemand von außen diese Prophezeiung dort hineingelegt, und zwar zu dem Zeitpunkt, als Kelly ermordet worden war. Diese Nachricht war ein kleines zusätzliches Drama,

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