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Tödlicher Ruhm

Tödlicher Ruhm

Titel: Tödlicher Ruhm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Elton
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Nun, was ist mit David?« Coleridge wandte sich dem gut aussehenden Schauspieler zu, der trotz allem, was er durchgemacht hatte, nach wie vor eine stolze, überhebliche Miene zur Schau trug. »Sie und Kelly hatten ebenfalls ein Geheimnis. Ein Geheimnis, das Sie zu verbergen hofften und das Sie nach Kellys Tod für sicher hielten.«
    »Verdammt noch mal, ich hab sie nicht...«
    »Nein, ich weiß, dass Sie es nicht getan haben, David. Es ist nur traurig für Sie, dass durch ihren Tod und die damit einhergehenden Ermittlungen die Welt Ihr Geheimnis dennoch erfahren hat, und wie Kelly bezweifle auch ich, dass sich Ihr Traum jemals erfüllen wird.«
    »Ich habe einige sehr interessante Angebote bekommen«, gab David trotzig zurück.
    »Schauspielern Sie immer noch, David? Ich empfehle Ihnen, sich versuchsweise der Wahrheit zu stellen. Auf lange Sicht macht es das Leben einfacher.«
    Während David ihn finster anstarrte, warf Coleridge noch einen weiteren Blick auf die Studiotür. Noch immer war von Hooper und Patricia nichts zu sehen. Wie lange konnte er die Sache noch hinauszögern? Langsam gingen ihm die Verdächtigen aus.
    »Dervla Nolan, ich hatte immer meine Zweifel, was Sie anging«, sagte Coleridge, als er sich zu ihr umwandte und theatralisch mit dem Finger auf sie deutete.
    Einmal mehr schwenkten die Kameras herum.
    »Was Sie nicht sagen, Inspector«, erwiderte Dervla, deren grüne Augen trotzig blitzten. »Und wieso, wenn ich fragen darf?«
    »Weil Sie sich in diesem Spiel so ins Zeug gelegt haben. Weil Sie den Mut der Verzweiflung gezeigt und alles riskiert haben, indem Sie mit dem Kameramann Larry Carlisle durch den Spiegel kommunizierten. Weil Sie dem Eingang zum Schwitzkasten am nächsten saßen und hätten hinausgehen können, ohne dass irgendjemand etwas davon bemerkt hätte. Weil Sie dringend Geld brauchten. Weil man Ihnen gesagt hat, dass Sie, wenn Kelly tot ist, gewinnen konnten. Kein schlechter Indizienfall, Miss Nolan. Ich glaube, ein guter Staatsanwalt könnte ihn durchbringen!«
    »Das ist doch Irrsinn«, sagte Dervla. »Ich mochte Kelly, wirklich, ich...«
    »Aber Sie haben nicht gewonnen, stimmt’s, Dervla?«, fuhr Coleridge entschlossen fort. »Jazz hat gewonnen. Am Ende war der gute alte Jazz der Sieger. Jedermanns Freund, der Komödiant, der Mann, der außerdem eine der beiden Schlüsselpositionen im Schwitzkasten innehatte und ebenfalls hinauskonnte, ohne aufzufallen! Der Mann, dessen DNA auf dem Tuch, das der Mörder benutzt hat, so überdeutlich zu finden war. Der Mann, der seine Spuren passenderweise verwischt hat, indem er sich das Tuch gleich nach dem Mörder umgelegt hatte. Jazz, glauben Sie im Ernst, Sie hätten gewinnen können, wenn Kelly nicht gestorben wäre?«
    »Hey, Moment mal!«, protestierte Jazz. »Sie wollen doch wohl nicht sagen, dass...«
    »Beantworten Sie meine Frage, Jason. Wenn Kelly diese Nacht überlebt hätte, die Nacht, in der sie sich im Schwitzkasten an Ihnen vorbeigeschoben hat und jemand ihr nach draußen gefolgt ist, um sie zu ermorden, hätten Sie gewonnen? Würde der Scheck, den Sie jetzt in der Hand halten, nicht Kellys Namen tragen?«
    »Ich weiß nicht... Vielleicht, aber das bedeutet nicht, dass ich sie ermordet habe.«
    »Nein, Jazz, Sie haben Recht. Es bedeutet nicht, dass Sie sie ermordet haben, und das haben Sie natürlich auch nicht. Weil keiner von Ihnen es war.«
    Das Gefühl, das diese Erklärung auslöste, war ausgesprochen befriedigend. Ein Teil von ihm, der größte Teil, stand Folterqualen aus und wartete verzweifelt auf das Eintreffen seiner Kollegen. Das allerdings ohnehin sinnlos wäre, wenn es noch länger hinausgezögert würde. Doch es gab noch diesen anderen Teil von Coleridge — der frustrierte Künstler Coleridge: Dieser Teil genoss jeden Augenblick seines großen Tages.
    »Sie sind alle unschuldig«, wiederholte er, »denn es ist erwiesen, dass niemand, der diesen Abend gemeinsam mit Kelly im Schwitzkasten verbrachte, sie ermordet hat!«
    »Es war Woggle, stimmt’s?«, rief Dervla. »Ich hätte es mir denken können! Er hat uns alle gehasst! Er hat sich an der Sendung gerächt!«
    »Aha!«, rief Coleridge. »Woggle, der Tunnelmensch! Natürlich! Der Fehler, den alle bei diesen Ermittlungen gemacht haben, mein Fehler war es, davon auszugehen, dass der Mord von jemandem begangen wurde, der sich zu diesem Zeitpunkt im Haus befand. Aber was ist mit den Ex-Bewohnern, nicht Layla, aber Woggle! Wie simpel für einen entschlossenen

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