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Tödlicher Vatertag

Tödlicher Vatertag

Titel: Tödlicher Vatertag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auf die ersten Gäste zu stoßen, die den Speisesaal fluchtartig verlassen hatten. Zudem sah ich, daß die Scheiben des Restaurants an gewissen Stellen zerstört waren. Die klirrenden Geräusche hatte ich während des Kampfes mit dem Zombie gar nicht gehört.
    Ich schnappte mir den ersten Gast. Einen älteren Mann, der einen blauen Anzug trug. An der Schulter wirbelte ich ihn herum, und er schrie erschreckt auf. Er hatte auch Angst, von mir geschlagen zu werden, denn er duckte sich schon.
    Ich schüttelte den Kopf. »Keine Sorge, ich will nur von Ihnen wissen, was passiert ist.«
    Sein zur Deckung erhobener Arm streckte sich. Der Zeigefinger deutete schräg auf die hellerleuchtete und zerstörte Fensterfront des Restaurants.
    »Er… er kam durch den Garten und schoß.«
    »Hat es Verletzte oder Tote gegeben?«
    »Ja… ich… ich glaube.«
    Diese Antworten reichten mir. Es war nicht schwer, sich vorzustellen, was die Menschen mitgemacht hatten, als sie plötzlich dem schießwütigen Zombie gegenüberstanden.
    Und erst die drei Witwen.
    Mir lief ein kalter Hauch den Rücken hinab, als ich an die Frauen dachte. Hoffentlich lebten sie noch.
    Es war schon Zufall, daß die Glastür nichts abbekommen hatte. Eine ihrer beiden Hälften war auch wieder zugeschwungen und wurde von mir aufgedrückt. Ich starrte in das Chaos.
    Ein völliges Durcheinander aus umgekippten Stühlen, Tischen, zerbrochenem Porzellan und vielem mehr. Ich sah den Ober. In seinem schwarzen Anzug wirkte er wie wie ein lebloser großer Vogel. Schnell war ich bei ihm, drehte ihn ein wenig zur Seite und erkannte mit einem Blick, daß ihm nicht mehr zu helfen war.
    Eine Kugel hatte ihn erwischt.
    Meine Wut wurde größer, das Gesicht blasser. Ich hatte es geahnt, meine schlimmsten Befürchtungen waren eingetreten. Die beiden jungen Leute hatten Glück gehabt, der Ober weniger, aber wo steckte der Zombie?
    Oder waren es zwei?
    Ich kam wieder hoch, umrundete einen am Boden liegenden Tisch und vernahm das Stöhnen aus dem Teil des Restaurants, in dem das Grillfeuer im Kamin flackerte.
    Dort lag jemand.
    An der Kleidung erkannte ich, daß es sich bei ihm um den Koch handelte. Er war verletzt, konnte nicht aufstehen, weil die Beinwunde ihn daran hinderte. Jetzt versuchte er, in die Küche zu kriechen. Als er mich herankommen sah, hielt er inne.
    »Fliehen Sie!« keuchte er. »Fliehen Sie…«
    »Wo ist er?«
    »Draußen…«
    Die Antwort hatte mir gereicht. Bis zur Tür war es nicht weit. Noch bevor ich sie erreichte, konnte ich schon einen Blick in das Foyer werfen, wo sich die Gäste aufhielten, sich flüsternd unterhielten. Sie wurden auch nicht still, als ich erschien, stehenblieb und die drei suchte, auf die es mir ankam.
    Evelyn Binussek hafte mich entdeckt. »Mr. Sinclair!« rief sie. »Mr. Sinclair…« Sie löste sich von Herrn Contini und kam auf mich zu. »Er ist da…«
    Ich packte sie an beiden Schultern und schüttelte sie durch, daß ihre dunklen Haare flogen. »Wo?«
    »Im Hotel, er hat es nicht geschafft. Wir leben noch, aber…«
    »Wo ist er hingelaufen?«
    Herr Contini hatte meine letzte Frage genau gehört. Er drängte sich vor. Auch sein Gesicht war trotz der Sonnenbräune bleich geworden. Der Blick flackerte.
    »Er ist vom Foyer aus in die Schwimmhalle gelaufen. Dann haben wir nichts mehr gesehen.«
    Ich ließ Evelyn los und drehte mich um. »Okay«, sagte ich, »den Weg kenne ich jetzt. Bleiben Sie alle zurück.«
    »Sie wollen allein…?«
    »Ja, Herr Contini, allein!«
    Der gute Mann trat vor Schreck einen Schritt zurück und schlug hastig ein Kreuzzeichen. Das konnte er nicht fassen, aber mir persönlich blieb keine andere Wahl, wenn ich das Grauen stoppen wollte.
    »Hat das Bad noch einen zweiten Ausgang?« fragte ich.
    »Ja, zum Park hin.«
    »Verschlossen?« Herr Contini nickte.
    »Danke, das war's. Drücken Sie die Daumen!« Ich wandte mich ab und stieß die Verbindungstür zwischen Foyer und Flur auf. Sie schwappte wieder zu, schloß schalldicht, so daß das ängstliche Gemurmel hinter mir zurückblieb.
    Ich kam mir vor wie unter einer Glocke. Den Weg zum Schwimmbad konnte ich nicht verfehlen. Die kleine Treppe blieb zurück, und jetzt befand ich mich mit der Schwimmhalle auf einer Höhe. Nur mehr eine Glastür trennte mich von dem Raum.
    Bevor ich sie aufdrückte, zog ich die Beretta. Dieser Zombie sollte mich diesmal nicht überraschen, wie sein Artgenosse im Pferdestall. Die feuchtwarme Luft roch nach Treibhaus. Sie erschwerte

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