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Tödlicher Vatertag

Tödlicher Vatertag

Titel: Tödlicher Vatertag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich die Quittung. Der Zombie feuerte auch. Ich sah noch sein bärtiges Gesicht, duckte mich und schlug einfach mit der linken Hand kreisförmig zu.
    Die Waffe erwischte ich, als er abdrückte. Fast hätte das Mündungsfeuer meine Finger versenkt, ich stolperte nach vorn, über den Sessel und rammte mit der rechten Schulter den nach Moder stinkenden Zombie. Diesen Stoß verkraftete er nicht, vor meinen Augen klatschte der Zombie in das Wasser.
    Lachen konnte ich darüber nicht, da ich im nächsten Moment ebenfalls im Pool lag. Möglicherweise sah es komisch aus, als ich mit vorgestrecktem Arm nach unten fiel und in das Becken tauchte. Über mir schwappte das Wasser zusammen.
    Für die Länge zweier Lidschläge sah ich nichts. Die Umgebung nahm einen bläulichen und milchigen Schein an, in dem alles andere nur mehr konturenhaft zu erkennen war. Wie auch der Zombie. Als ich auftauchte, war er schon oben und zog sein Messer, während er mit seiner Waffe zuschlug.
    Ich hob soeben noch den Arm, so daß mich der schwere Gegenstand nicht am Kopf traf. Dafür schien mein Ellbogen in zahlreiche Stücke zu zerplatzen, als er mich dort erwischte.
    Stehen konnten wir beide. Es war nicht die tiefste Stelle des Beckens, wo wir uns befanden.
    Ich hielt meine Beretta noch fest. Um zu schießen, mußte ich sie über die Wasseroberfläche bringen. Leider reichte mir das Wasser bis zur Brust.
    Jerome Woeber, der kleiner war als ich, bekam das Zeug in den Mund, was ihn nicht davon abhielt, mit dem Messer zuzustoßen. Er führte die Klinge sogar über der Oberfläche, damit sie von keinem Widerstand gehemmt wurde.
    Ich drehte mich, das Messer fehlte. Nur Flüssigkeit spritze mir ins Gesicht.
    Ich wischte es weg, ließ mich nach hinten fallen, lag auf dem Rücken und brachte meinen Arm so weit hoch, wie es möglich war. Der Zombie kam mir nach. Haare und Bart klebten an seinem Kopf und im Gesicht. Beides wirkte wie das Fell einer nassen Katze. Ich feuerte.
    Der Arm mit dem Messer stach schon wieder hoch, als die lebende Leiche von meiner geweihten Silberkugel erwischt wurde. Es war ein Volltreffer. Der Zombie kippte nach hinten, schlug mit den Armen um sich, so daß er das Wasser aufschäumte, bevor er allmählich in die Tiefe sank, wobei er auf mich wie ein toter Klotz wirkte. Ich atmete tief ein, wischte mir das Wasser aus dem Gesicht und kletterte aus dem Becken.
    Der Sessel, der mich so behindert und gestört hatte, war umgekippt. Ich nahm auf der Kante Platz, fand ein Badetuch in der Nähe und wickelte mich darin ein, während ich mir gleichzeitig noch die Haare abfrottierte. Ich schaute auf das Wasser.
    Unter der Oberfläche trieb er dahin. Er hatte Jerome Woeber geheißen und zweimal gelebt. Das war nun vorbei. Diesmal würde er nicht mehr zurückkehren.
    Erst Erich Buchwald, jetzt er.
    Nur einer fehlte noch.
    Claus Binussek!
    Bisher hatte ihn niemand gesehen, und die vernichteten Zombies konnten wir nicht fragen. War er schon im Hotel? Hielt er sich noch draußen auf? Das waren die Fragen, die mich stark beschäftigten, denn ich mußte ihn fassen. Auch eine einzelne lebende Leiche konnte eine Hölle entfachen, wenn sie es richtig anstellte. Mit ziemlich wackligen Knien schlich ich mich am Poolrand entlang und näherte mich dem Ausgang. Der erste Niesanfall erwischte mich, bevor ich die Tür aufgestoßen hatte. Es war schon meine Ersatzkleidung, die ich trug. Die nächste Zeit mußte ich in nassen Klamotten herumlaufen. Sie standen nicht nur im Foyer, sondern auch im Gang. Ganz vorn sah ich Herrn Contini und die drei Witwen. Der Hotelmanager hielt eine Hasche in der Hand. Schweigend reichte er sie mir. Diesen Schluck konnte ich jetzt gebrauchen.
    Was es war, wußte ich nicht. Ich hatte aber nach dem Schluck das Gefühl, als würden sich Zehen-und Fingernägel gleichzeitig lösen. Sogar die Knöpfe hatten Mühe, an der Kleidung zu bleiben. Einen Hustenanfall bekam ich auch, schüttelte mich und gab dem Mann die Flasche wieder zurück.
    »Das ist wie Medizin«, sagte Contini.
    »Ja, so schmeckte es auch.«
    Silvie Woeber löste sich von den anderen und blieb dicht vor mir stehen. Sie brauchte die Frage nicht erst auszusprechen. Ich las sie in ihren Augen.
    »Ja, er ist erledigt«, erklärte ich.
    Sie wirkte gefaßt und fragte: »Kann ich ihn sehen?«
    »Sicher.«
    Wir gingen bis zum Eingang der Schwimmhalle. Durch die Glastür konnte sie schauen. Ihre Hände und das Gesicht hatte sie dagegen gepreßt. Sie schluckte, drehte sich um und

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