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Tödlicher Vatertag

Tödlicher Vatertag

Titel: Tödlicher Vatertag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch, daß sich Geräusche verändert hatten und sie irgendwie dumpfer klangen und sah vor mir einen gewaltigen Schlund, der sich gedankenschnell näherte und den Zug im nächsten Augenblick gefressen hatte.
    Schlagartig fiel die Schwärze über mich!
    ***
    Man konnte wirklich Herzklopfen bekommen, weil die Dunkelheit so plötzlich gekommen war, und ich stand da, nahm den anderen Geruch auf, lauschte auf die echohaften Fahrgeräusche und merkte auch, daß sich die Luft verändert hatte.
    Sie war längst nicht mehr so rein und klar. Irgendwie schmeckte sie nach Staub, Ruß und Dreck.
    Das Rattern der Räder, das Schaukeln der Waggons, das Pfeifen der Luft und das Ächzen des Metallgestänges, dies alles verwandelte sich für mich zu einem höllischen Inferno. Satans Reich schien seine Pforten geöffnet zu haben, um mich zu begrüßen.
    Ich war ein Mensch, der sich immer schnell umstellen mußte. Nach einigen Sekunden hatte ich mich an die neue Umgebung gewöhnt, und auch die Finsternis kam mir nicht mehr so absolut vor. Ich wollte nach vorn.
    Den letzten Wagen hatte ich schließlich erreicht. Auf der linken Seite befand ich mich. Zwischen den Trenngittern und den Autos befand sich ein immer noch so großer Zwischenraum, so daß ich ihn ohne Schwierigkeiten begehen konnte. Festhalten mußte ich mich trotzdem, denn das Schaukeln und Schwanken hörte nicht auf.
    Die Fahrer dachten nicht daran, die Innenbeleuchtung einzuschalten. Wahrscheinlich machten sie ein Nickerchen. Diese Tunnelstrecke war auch ideal für Liebespaare.
    An dem ersten Wagen hatte ich mich vorbeigeschoben und erreichte die hintere Stoßstange des zweiten. Auch wenn sich mein Gegener in der Nähe befand, hören würde ich ihn nicht, da die anderen Geräusche alles überdeckten.
    Weiter schob ich mich vor. An dem nächsten Wagen vorbei. Das Fabrikat erkannte ich in der Dunkelheit nicht einmal. Dann sah ich es doch, weil der Fahrer, plötzlich und sehr überraschend für mich, die Innenbeleuchtung einschaltete. Er sah mich als Schatten. Auf seinem Sitz flog er plötzlich zurück, und in seinem Gesicht las ich den Schrecken.
    Ich legte einen Finger gegen den Mund, dennoch wollte er schreien. Da griff ich zur Radikalkur, zog die Fahrertür auf, die er nicht verschlossen hatte und zeigte ihm meinen Ausweis.
    »Polizei!« fügte ich hinzu.
    Wahrscheinlich hatte der gute Mann nicht bemerkt, daß ich ihm einen englischen Ausweis präsentiert hatte, weil er einfach zu überrascht gewesen war, jetzt nickte er nur.
    Ich mußte laut sprechen, damit er mich auch hören konnte. »Könnten Sie das Licht für eine Weile anlassen?« fragte ich.
    »Ja…«
    »Danke.« Ich war schon wieder weg. Aus dem Wagen tauchte ich und drehte mich. Noch in der Bewegung vernahm ich ein dröhnendes Geräusch. Es wollte so gar nicht zu der übrigen Kulisse passen, und er war über mir aufgeklungen.
    Ich riß den Kopf hoch.
    Da traf mich der Hieb. Zum Glück nicht mitten im Gesicht, nur an der Stirn, auch das reichte, um mich zurückzustoßen, so daß ich mit dem Rücken hart gegen das Trenngitter prallte.
    Auf dem Wagen hatte der Ober gelauert und mich wirklich kalt erwischt. Auch sein zweiter Schlag traf. Diesmal die Oberseite meines Schädels, so daß ich in die Knie brach und einfach nichts dagegen unternehmen konnte. Ich hörte mich noch selbst stöhnen und bekam voll die dritte Attacke mit, denn mein Gegner hatte sich vom Autodach gelöst und war mir mit beiden Füßen zuerst in den Rücken gesprungen. Jetzt drückte er mich noch tiefer in den Raum zwischen Geländer und Wagen.
    Noch immer brannte die Innenbeleuchtung. Der Fahrer mußte hautnah mitbekommen, was sich abspielte. Diejenigen Personen, die in dem Fahrzeug dahinter saßen sicherlich auch.
    Keiner griff ein.
    Ich mußte mich allein aus dieser höllischen Situation herauswinden. Unter mir spürte ich die Härte der Eisenplanken. Sie drückten gegen mein Knie, und jeden Stoß bekam ich doppelt mit.
    Bei normalen Kräften hätte ich den anderen vielleicht abschütteln können, aber der Ober hatte mich fast bewußtlos geschlagen, und er schlang jetzt einen Arm um meine Kehle, um den Kopf zurückzuziehen. Seine Stimme erreichte mein Ohr.
    Sie klang zischend und keuchend, auch voller Haß, als er sagte: »Ich schneide dir die Kehle durch. Wenn du den kalten Stahl der Klinge spürst, ist es bereits zu spät…«
    Ich wollte mit dem Rücken hochbocken, selbst das gelang mir nicht, weil der Griff des anderen einfach zu hart war

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