Tödliches Begehren - Mortal Desire: Soft-SM-Roman (German Edition)
unten kroch. Am liebsten hätte er Gabriel sofort zu solch einem lauschigen, nur schwach beleuchteten Plätzchen geführt.
Tatsächlich fand sich Ethan in seinem neuen Anzug auch sehr attraktiv. Er hatte bei dem Herrenausstatter nicht gegeizt und sich großzügig an Gabriels Vermögen bedient. Das ganze Geld braucht er sowieso nicht mehr, wenn er in den Knast kommt , hatte Ethan in der Boutique noch gedacht, aber wenn er Gabriel jetzt so ansah ... Verdammt, er wollte nicht, dass er ins Gefängnis ging! Vielleicht sollte er die Story seines Lebens einfach vergessen und das Luxusleben an Gabriels Seite genießen. »Dann lass uns doch die Toiletten aufsuchen und schnell eine Nummer schieben, Cousin .« Herausfordernd sah Ethan ihn an, aber noch bevor Gabriel den Mund aufmachte, wusste Ethan, dass er sich das niemals trauen würde. Gabriel fuhr ihm spielerisch durchs Haar, so als wäre Ethan ein Kind, und sagte: »Du hast wohl schon zu viel getrunken, Kleiner.«
Brav blieb Ethan an Gabriels Seite, so wie es dieser ihm aufgetragen hatte, während Gabriel ihn als seinen Cousin vorstellte, nur um ihn dann nicht weiter zu beachten. Überhaupt interessierte sich kaum jemand für ihn, was nicht verwunderlich war, denn er besaß weder Geld noch hatte er eine hohe Position inne. Also mischte er sich irgendwann unters Volk, um im Vorbeigehen vielleicht den einen oder anderen informativen Gesprächsfetzen aufzuschnappen.
Sollte Gabriel ihn doch für seinen Ungehorsam »bestrafen«. Solange Ethan an seiner Seite war, erfuhr er sowieso nichts. In Gabriels Gesellschaft ging es nur um Aktienkurse, Immobilien und wer mit wem angebandelt hatte. Jedoch war Ethan sicher, dass die Gespräche einen anderen Verlauf nehmen würden, wenn er nicht in der Nähe war. Schade, dass er jetzt kein Abhörgerät zur Hand hatte ...
Konzentriert ließ er die Augen über die elegant gekleideten Personen schweben, die in den schwarz-weißen Sesseln saßen, sich angeregt unterhielten oder heftig flirteten. Auch Ethan erntete einige aufreizende Blicke »gewisser« Damen, aber die erwiderte er nur mit einem ku rzen, verneinenden Lächeln.
Wer von ihnen wohl in etwas Verbotenes verwickelt ist? , überlegte Ethan. Wahrscheinlich die Hälfte. Steuerhinterziehung, Drogenkonsum, illegale Wetten, Schmiergeldaffären ..., aber das waren nicht die Delikte, die Ethan im Moment interessierten.
Wie konnte er nur alle Informationen, die er benötigte, aus Gabriel herausbekommen? Sollte er ihn betrunken machen und ihn scheinheilig über die Konten auf den Bahamas ausfragen? – Nein, Gabriel war so gewieft und würde sofort merken, was Ethan vorhatte. Und wenn Gabriel erst erfuhr, dass er die Daten auf dem Stick entschlüsselt hatte ... Keine Ahnung, wie er sich dann ihm gegenüber verhalten würde, aber das wollte Ethan auch gar nicht erst herausfinden.
Lautes Gelächter lenkte Ethans Aufmerksamkeit plötzlich auf zwei Personen, die heftig miteinander turtelten, und eine davon war ... Gabriel!
Eine plötzliche Übelkeit erfasste Ethan, als er Gabriel und eine blonde Frau dabei beobachtete, wie sie albern herumschäkerten. Die Frau betatschte Gabriel, wann immer sich die Gelegenheit dazu bot, während Gabriel mit nicht weniger Körpereinsatz zu Gange war. Im Moment zog er die »Dame« gerade in seine Arme und küsste ihren Hals.
Ethan blieb die Luft weg. Konnte er sich so geirrt haben? War Gabriel etwa bi? »Ich hätte bei Elena bleiben sollen«, knurrte er durch zusammengebissene Zähne.
Mit wild pochendem Herzen und die Hände zu Fäusten geballt, starrte er auf das Szenario. Mittlerweile lagen Gabriels Hände nicht mehr an ihren Hüften, sondern näherten sich gefährlich ihrem Dekolleté. Ethan sah genau, wie Gabriel der Frau etwas zwischen die Brüste steckte, während er mit ihr rumknutschte. Wahrscheinlich ein Scheinchen für ein Pläuscherstündche n, dachte Ethan wütend und ein Stich durchfuhr seine Brust. Wenn er ihn küssen wollte, stellte sich Gabriel immer so an, aber dieser Blondine bohrte er ja förmlich die Zunge in den Hals!
Ethan stand kurz davor zu zerspringen. Er atmete tief durch, um dann erhobenen Hauptes durch die Menge zu Gabriel zu marschieren.
Unvermittelt tippte er an seine Schulter. »Darf ich dich mal kurz entführen, lieber Cousin ?«
Gabriel beachtete ihn nicht, sondern schenkte der Frau sein verführerischstes Lächeln. »Entschuldige mich einen Moment, Süße.«
Die Blondine erwiderte das mit einem lasziven Blick, bevor sie
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