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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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plötzliches Geräusch. Die Krankenschwester holte tief Luft und griff aufgeregt zum Telefon. Ihre Stimme verriet Bestürzung. „Frau Doktor? Ich bekomme plötzlich ganz eigenartige Atemwerte.“
    Sie verstummte. Dann: „Ja, ich verstehe. Nalorphin. Sofort. Als Gegenmittel gegen das Demerol. Ja, Frau Doktor.“ Sie warf den Hörer hin, kehrte zurück, beugte sich neben dem Sauerstoffgerät über das Bett. Susan spürte, wie aus der Sauerstoffmaske reines, kühles Leben in sie überströmte.
    Sie öffnete die Augen. Ein weißer Kittel. Die Krankenschwester stand wieder am Tisch. Ein klirrendes Geräusch, eine Ampulle wurde geöffnet. Susan musste sich wehren. Aber es war zu spät. Die Schwester stand schon wieder an ihrem Bett und steckte die Ampulle in ihren i.v. Zugang.
    Zwei Sekunden, drei. Dann bewegte sich etwas in ihr. Es war, als griff eine riesige Hand nach ihr. Plötzlich wallte in ihr wieder das Leben empor, auf einmal konnte sie ganz klar denken und verstand, was geschehen war. Als sie den Stecker der Atmungsüberwachung aus dem Monitor herausgezogen hatte, hatte dieser plötzlich falsche Werte angezeigt. Man hatte geglaubt, dass es sich um ein plötzliches Versagen der Atmung handelte, und hatte ihr diese Injektion verabreicht, um sie wieder auf die Beine zu bringen.
    Ein weißer Kittel tauchte plötzlich auf. Dunkle Haare, eine kleine Gestalt. Toni Soong kam angelaufen. Sie warf einen raschen Blick auf den Monitor, holte das Stethoskop heraus und trat ans Bett.
    Das kalte Metall berührte Susans Brust. Toni horchte aufmerksam, ihr Gesicht verriet Überraschung. „Susan?“
    Eines ihrer Augenlider wurde angehoben. Grelles Licht blendete sie.
    „Susan! Kannst du mich hören?“
    Nicht antworten. Sie wird es schon herausfinden.
    „Was, zum Teufel, ist denn los mit ihr?“
    Toni und die Schwester beim Monitor. Toni griff nach dem auf dem Tisch liegenden Krankenblatt. „Puls 68. Temperatur 36,2. Blutdruck 125/80. Pupillenreflex vorhanden.“ Sie schleuderte das Blatt zurück. „Es ist dieser Scheißmonitor und jetzt haben wir ihr genug Nalorphin verabreicht, um sie ein ganzes Jahr lang wachzuhalten.Bereiten Sie eine Hunderter Dosis Demerol vor. Und rufen Sie Doktor Luczynski. Sagen Sie ihm, dass es dringend ist. Er sitzt in der Cafeteria.“
    Jetzt. Es war die letzte Gelegenheit.
    Es war einfach. Sie drehte sich herum und stieß den Stecker der Atmungsüberwachung zwischen die Stifte des halb herausstehenden Netzsteckers. Ein lauter Knall, Funken, eine blaue, zischende Flamme.
    Toni sah es. „Um Gottes willen!“ Sie wollte um den Monitor herumlaufen. „Susan!“
    Beine über den Bettrand. Ein kräftiger Stoß. Der Tisch mit dem Monitor rollte weg und traf Toni mit voller Wucht.
    Susan stand auf. Sie riss sich die Infusionsschläuche aus den Armen. Die Ständer polterten zu Boden. Die Elektroden lösten sich von ihrer Kopfhaut und fielen hinunter.
    Dann geschah alles in Sekundenschnelle. Die Schwester blickte fassungslos, Toni versuchte um den Monitor herum zu gelangen. Susan packte das Thermometergefäß und schüttete den darin vorhandenen Alkohol über die kurzgeschlossenen Drähte. Ein heller Lichtblitz. Die Schwester schrie auf. Toni sprang zurück. Eine Sekunde, zwei. Susan riss sich die Sauerstoffmaske vom Gesicht und warf sie in den Brandherd.
    Eine blendend helle, rote Feuersäule schoss bis zur Decke empor. Vor Susans eigener Hand tanzten Flammen hoch, die einen glühenden Schmerz verursachten. Susan steckte die Hand rasch unter die auf dem Bett liegende Decke, sprang zurück, stieß gegen einen Stuhl, fiel darauf nieder, richtete sich wieder auf. Ihre Beine waren plötzlich voll elastischer Kraft, ihre Arme stark wie Stahl. Wutentbrannt raste die Schwester auf sie zu.
    „Lassen Sie sie!“ Das war Toni. „Holen Sie einen Feuerlöscher!“
    Toni riss die Decken vom Bett, um die Flammen damit zu ersticken. Die Bettvorhänge brannten.
    Draußen im Korridor sah Susan, wie die Krankenschwester zum Brandmelder lief. Sie hatte nur wenige Minuten Zeit, man würde das Feuer in kürzester Frist wieder gelöscht haben. Es gab nur einen Ort, wohin sie sich flüchten konnte. Der Operationssaal lag direkt gegenüber. Sie huschte hinein.
    Stille. Gedämpftes Licht. Niemand war da. Funkelnde Apparate warteten darauf, verwendet zu werden. Spannung lag in der Luft. Man spürte sie beim Anblick des Operationstisches und der Narkoseeinheit mit den Gasflaschen, Schläuchen und Hähnen. Es war, als käme diese

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