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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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oder?“
    „Ich nehme an, wir können sie überreden zu bleiben.“
    „Ist sie noch immer mit Michael liiert?“
    „Ja, ich glaube schon.“
    „Nun, das könnte uns ja helfen. Gut, Katherine. Ich würde gerne mit der jungen Dame sprechen und sie wissen lassen, dass Borg-Harrison voll und ganz hinter ihr steht. So etwas in dieser Art. Einfach um ihre Arbeitsmoral zu heben. Könnten Sie nächsten Montag mit ihr herkommen?“
    Eine lähmende Stille folgte. Burnleigh hätte am liebsten laut herausgelacht. Versuchen Sie nicht, mit mir Spielchen zu spielen, Katherine Blair. Ich gewinne.
    Dann antwortete sie: „Gern. Welche Uhrzeit wäre Ihnen angenehm?“
    Er warf einen Blick auf den Kalender. „Ich glaube, wir könnten mit ihr zu Mittag essen. Kommen Sie um etwa 12 Uhr 30. Beide. Ich werde meine Sekretärin bitten, einen Tisch im Caucus Room reservieren zu lassen. Man bekommt dort ein hervorragendes Soufflé.“
    „Schön. Ich sehe Sie also am Montag.“
    „Katherine, noch etwas.“
    „Ja?“
    „Vergessen Sie nicht, Miss McCullough mein herzliches Beileid auszusprechen.“
    „Ja, Sir.“
    Burnleigh legte den Hörer auf, trug den Termin in seinen Kalender ein und frohlockte einen Augenblick lang über seinen Erfolg. Katherine würde Verdacht schöpfen, dass er etwas wusste, und seine Einstellung bezüglich Miss McCullough als Warnung auffassen. Wenn er Glück hatte, brauchte er in dieser Sache überhaupt nichts mehr zu unternehmen. Und wenn Michael der Führung bedurfte, so würde Katherine das selbst besorgen. Ein jeder hatte seine Schwächen; Katherines Schwäche war der Ehrgeiz. Mit einem einzigen Schlag hatte er das Gehirnforschungsprojekt vor der sicheren Katastrophe gerettet.
    Es war eines der wenigen Male in seiner Laufbahn, dass er sich geirrt hatte.
    Katherine saß in ihrem Zimmer. Als sie den Hörer auflegte, kochte sie innerlich. Es gab keine Möglichkeit, Susan aus der durch die Medikamente hervorgerufenen Betäubungzu wecken und später alles damit zu entschuldigen, dass man ihr zu ihrem eigenen Besten Beruhigungsmittel verabreicht hatte. Selbst wenn man sie überreden konnte, ihre Einstellung zu dem Vorfall mit Richter Thurston, zum Entsorgungsraum und zu Flemming zu ändern – womit sollte man ihren rasierten Kopf und die unauslöschliche rote Einschnittlinie erklären, die man bereits an ihrem Hals eingezeichnet hatte?
    Katherine fluchte. Wer hatte dem Admiral von Flemming erzählt? Al? Toni? Sara? Oder eine der Schwestern? Hatte man ihm auch von Susan erzählt? Sie vermutete es. Aber es war egal, der Schaden war bereits angerichtet. Man würde die Operation trotz Burnleighs Intervention durchführen müssen.
    Aber es war doppelt ärgerlich, weil sie alles so sorgfältig geplant hatte. Geschickt hatte sie Michaels Schuldgefühle in Feindseligkeit gegen Susan selbst verwandelt. Er hatte offensichtlich keine Gewissensbisse wegen der Operation.
    Was Burnleigh betraf, so hatte sie geplant, jede Verantwortung von sich zu weisen, wenn er negativ reagieren sollte. Michael war noch immer der nominelle Leiter des Labors und sie hätte einfach steif und fest behauptet, nur Befehle von ihm entgegengenommen zu haben. Sie war zuversichtlich, dass sie gewinnen würde, sollte es dazu kommen, dass der Admiral sich für Michael oder sie entscheiden musste. Noch nie hatte sie einen Mann kennengelernt, den man nicht verführen konnte, und sie war durchaus bereit, die Affäre mit Burnleigh, die sie Michael gegenüber vorgetäuscht hatte, Wirklichkeit werden zu lassen.
    Das alles kam jetzt nicht mehr in Frage. Burnleigh würde wütend sein, dass sie sich ihm widersetzt hatte,und sich nicht mehr beeinflussen lassen. Sie konnte auch nicht mehr behaupten, dass Michael darauf bestanden habe, die Operation durchzuführen, denn sie hatte keine Entschuldigung dafür, dass sie Burnleigh nicht gewarnt hatte. Alles in allem war ihr klar, dass sie sich einen zweiten Plan ausdenken und einen Trumpf ausspielen musste, den sie erst später hätte ausführen wollen.
    Jeder hatte seine Achillesferse, Burnleigh genauso wie alle anderen. Einmal hatte er beim Lunch unabsichtlich durchblicken lassen, wer sein größter Feind im Aufsichtsrat von Borg-Harrison war: der Präsident der mächtigen Union Credit and Commercial Trust Company, der sich offensichtlich nichts sehnlicher wünschte als Burnleighs Stellung, um den damit verbundenen politischen Einfluss zu erlangen. Wenn Burnleigh ihr gegenüber eine harte Linie verfolgen sollte, so

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