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Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Tödliches Experiment: Thriller (German Edition)

Titel: Tödliches Experiment: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
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konnte sie das auch. Sie war in jeder Hinsicht darauf vorbereitet. Wenn sie dem Bankpräsidenten alle Details über das Projekt schilderte, so würde er sie fast sicher auf eine Weise dafür belohnen, die allem, was Burnleigh ihr je geboten hatte, gleichkam oder es sogar noch übertraf. Gleichzeitig konnte sie sich damit von jeder Schuld vor dem Mann reinwaschen, der dann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Burnleighs Platz einnehmen würde.
    Wer immer sie auch verraten hatte – und je mehr sie darüber nachdachte, um so sicherer schien es ihr, dass es Al Luczynski gewesen war –, man würde ihr nie zutrauen, dass sie sich Admiral Burnleigh widersetzte. Wenn die Operation wie geplant durchgeführt wurde, so würde Luczynski sicher annehmen, dass es mit Burnleighs Zustimmung geschah, und sich ruhig verhalten, um die Belohnung einzustreichen, die ihm Burnleigh für sein Schweigen wohl versprochen hatte.
    Katherine warf einen Blick auf die Uhr. Nur noch etwa vierzehn Stunden und Susan würde dort sein, wo sie sie haben wollte. Man würde ihre Erholung beschleunigen; wahrscheinlich würde man sie nur ein paar Monate lang benötigen und konnte es leicht riskieren, dass sie sich schnell verausgabte. Wenn nicht etwas völlig Unvorhergesehenes geschah, und Katherine konnte sich nichts dergleichen vorstellen, so würde das Projekt am nächsten Tag wieder auf vollen Touren laufen. Und welche Folgen es auch haben mochte, sie würde es in der Hand haben.
    In weitaus besserer Stimmung machte Katherine sich auf den Weg in Abteilung 1.

34
    Bloße Eindrücke.
    Noch ein Kopf trieb vorüber. Es war der von Al Luczynski. Er lächelte nicht und die Augen über dem Bart sahen dunkel und rätselhaft aus.
    Warum war er hier? Er war Anästhesist. Und war er noch böse auf sie, weil sie ihn ausgenutzt hatte?
    Gedämpfte Stimmen. Die Stimme von Al und die einer Frau. Eine Krankenschwester? Das Meer wich zurück. Sie lag in einem Zimmer; ein weißgestärkter Arbeitskittel, ein unbekanntes Gesicht und blonde Haare. Kräftige Finger wickelten etwas eng um ihren Arm. Blutdruck.
    „Sieht sie normal aus?“ Das war wieder Luczynski. Offenbar war er wirklich hier, um sie in Narkose zu versetzen. Hatte sie einen Unfall gehabt?
    Ein kühler Luftzug strich über ihren Körper, eine Hand berührte sie an der Hüfte. Irgendetwas stach sie. Eine Injektion?
    „Bis morgen früh, Susan.“ Schroff, unpersönlich; er hasste sie, ganz sicher.
    Noch ein Kopf, Katherine Blair. „Hallo, Susan.“ Ihr Haar war hinten zusammengebunden. Sie zeigte ein kaltes Lächeln. Ihr Mund war blutig gewesen, zusammengepresst und hasserfüllt. Wann war das gewesen?
    Ihre eigene Stimme, ihre Zunge fühlten sich wie Watte an. „Wo ist Michael?“
    Michael hatte ihr gesagt, sie sollte etwas unterschreiben. Er hatte ihr einen Kugelschreiber in die Hand gedrückt. Sie wollte wissen, was es war. Sie hatte ein Recht darauf. Sie bemühte sich krampfhaft, wieder etwas zu sehen. Ein verschwommener Fleck wurde zu einem scharfenBild. Kleine, funkelnde Wellen verwandelten sich in gedämpfte Lichter. Ein Krankenhausbett, zur Hälfte von Vorhängen umgeben. Ein seltsames Geräusch, ein tiefes Summen. Eine elektrische Apparatur.
    Dann trieb sie wieder weg. Zuerst kämpfte sie dagegen an, dann ergab sie sich. Und wieder schwebte sie in einem stillen, warmen Meer, das von einer matten Sonne beschienen wurde. Nur ihr Kopf schaukelte auf den Wellen. Auch Helen war hier. Hallo, Helen. Was hast du gesagt? John hat das Kennwort gefunden? Ich weiß, aber ich bin nicht drauf gekommen.
    Das Meer ist salzig und voll Tränen, John ist tot, und ich kann dich nicht retten. Es tut mir leid.
    „Komm, sei schön brav und heb den Kopf auf.“
    Hände berührten ihren Kopf. Druck an kleinen, runden Stellen. Elektroden? Warum? Meinem Kopf fehlt doch nichts. Ich habe doch nur irgendeinen Unfall gehabt.
    War sie gestürzt? Ein Schädelbasisbruch?
    John hatte einen Unfall gehabt. Er hatte seinen Körper verloren und war zur Hölle gefahren.
    Hilflos. Wenn man nur ein Kopf war, so war man ebenfalls hilflos. Aber sie lag ja nicht im Sterben. Und hatte sich auch nicht freiwillig gemeldet. Es war also alles in Ordnung. Köpfe, das waren andere Menschen, die mit dem Skalpell hingerichtet wurden. Lautlos, scharf wie eine Rasierklinge, schnitt es zuerst die Haut, dann durch Fleisch und Muskeln. Blut brach aus den Adern hervor. Klemme, bitte. Elektronische Säge für hartnäckige Wirbel. Zerberstende

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