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Toedliches Fieber

Toedliches Fieber

Titel: Toedliches Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
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diese Leisten, während ich sie fixiere?«
    Schließlich war die Schulter ruhig gestellt, doch Matthias verspürte keinerlei Erleichterung. Seths Atmung war flach und stockend, seine Stirn glühte und er zitterte unentwegt.
    »Sethos ist kalt, Matthias, wir sollten ihn zudecken«, flüsterte Telemachus.
    »Jetzt hat er auch noch Fieber«, seufzte Matthias. »Hol Schüsseln mit Wasser und saubere Tücher.«
    Wäre Sethos bei Bewusstsein gewesen, hätte Matthias ihm einen Trank aus Quendel und Kamille verabreicht, aber wie sollte er ihn in diesem Zustand zum Schlucken bringen? Deshalb besann er sich auf eine Behandlung, auf die sein Vater geschworen hatte, und tröpfelte lauwarmes Wasser über den fiebrigen Körper.
    Als Sethos immer heftiger zitterte, versuchte Telemachus entgegen seiner Anweisung, ihn wieder zuzudecken.
    Matthias schob ihn wütend fort. »Fühl doch seine Stirn – ist die etwa kalt?«
    Telemachus legte Seth die Hand auf und fühlte die glühend heiße Haut.
    »Er zittert wegen des Fiebers. Sein Körper ist überhitzt.«
    Auf einmal stöhnte Sethos auf und dann schrie er: »Hilfe … Matthias! Hilf mir …«
    »Ich bin hier, Bruder.«
    Sethos wand sich vor Schmerzen. »Matt!«, keuchte er. »Ich bin verletzt …«
    »Das weiß ich, Seth.« Matthias und seine beiden Helfer mussten den Gladiator zu dritt festhalten. »Leg dich bitte wieder hin. Deine Schulter darf nicht bewegt werden …«
    Doch Sethos war Worten nicht zugänglich. »Matt … bist du da? Ich … muss …«
    »Psst, Seth. Trink das, Bruder.« Matthias hielt seinem Freund einen Becher mit Opium an die Lippen. Seth wollte trinken, doch er krampfte und rang nach Luft.
    »Matthias!«, röchelte er. »Ich … ich …« Dann verdrehte er wieder die Augen und fiel bewusstlos zurück auf die Matte.
    Matthias wachte die ganze Nacht an seinem Lager und versuchte seinen Freund festzuhalten, wenn er sich herumwälzen wollte. Er fürchtete, die Wunde würde aufplatzen.
    In der vierten Stunde nach Mitternacht fing die Schulter erneut an zu bluten. Matthias musste die Wunde reinigen und weitere Spinnweben einsetzen. Er verband die Wunde ein zweites Mal und wartete ab.
    Sethos sah nicht gut aus. Er war leichenblass, der Schweiß stand ihm auf der Stirn und er jammerte wirr vor sich hin. Matthias hatte Angst, dass er den Morgen nicht erleben würde.
    Während er ihn umsorgte, dachte er darüber nach, was er noch tun könnte. Gab es andere, bessere Heilkräuter? Hätteer die Wunde nicht besser nähen sollen? Sie klaffte so weit auseinander, dass er Bedenken hatte, sie zu schnell zu schließen. Er hatte schon erlebt, wie das Gift in schlimme Wunden eingenäht worden war. Das wäre eine sichere Methode, seinen Freund umzubringen.
    Als es dämmerte, war er völlig verzweifelt und fühlte sich der Aufgabe, Seth zu retten, nicht länger gewachsen. Matthias war doch selbst erst neunzehn. Er hatte zu wenig Erfahrung.
    Als der lanista mit einem Fremden die Zelle betrat, betete Matthias, es möge sich um einen Arzt handeln.
    »Matthias, das ist Domitus Natalis.«
    Die lange Pause und das kaum wahrnehmbare Nicken von Tertius bedeuteten Matthias, dass es sich bei dem Besucher um eine mächtige Persönlichkeit handelte.
    Er verbeugte sich tief.
    »Domitus Natalis war gestern in der Arena, als Sethos Leontis verwundet wurde. Heute Morgen hat er uns das großzügige Angebot unterbreitet, ihn mit seinem eigenen Arzt in seiner Villa unterzubringen.«
    Matthias fehlten die Worte.
    »Wenn man es genau nimmt«, gestand Domitus, »hat meine Frau mich überredet. Von uns beiden hat sie das gute Herz – sie ist so eine gefühlvolle Person!«
    Obwohl Matthias auf der untersten gesellschaftlichen Stufe stand und ohnehin nicht mitreden durfte, war er hin und her gerissen.
    »A-aber ich weiß nicht, ob er überhaupt transportfähig ist. Sein Herz ist so schwach und er hat Unmengen von Blut verloren.Er glüht vor Fieber. Die Schulterwunde kann jeden Augenblick wieder aufreißen …«
    Domitus warf einen flüchtigen Blick auf Sethos. »Wenn er in dieser fauligen Zelle bleibt, stirbt er. Ich werde unverzüglich eine Trage schicken.«
    Der lanista schlug Matthias auf die Schulter. »Du bist aus dem Schneider, kapiert? Außerdem geht es übermorgen nach Aquitanien und du glaubst doch selbst nicht, dass Sethos mit auf die Reise gehen kann, oder?«
    Matthias musste schlucken. Um nichts in der Welt konnte Sethos bis dahin so gesunden, dass er mitkommen könnte. Ihm blieb nichts

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