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Toedliches Fieber

Toedliches Fieber

Titel: Toedliches Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dee Shulman
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würde noch ein bisschen mehr zu mir gehören. Das gefiel mir. Sehr sogar. Das Problem war nur, dass Ruby ihn schon für sich reserviert hatte und er sich sowieso nur für mich interessierte, weil er mich mit einer anderen verwechselte. Von dieser falschen Vorstellung musste ich ihn befreien.
    »Seth, ich heiße Eva.«
    Er nickte, aber er sah mich an, als glaubte er mir nicht. Er starrte mich weiter schweigend an.
    »Du bist es … ich weiß, dass du es bist«, flüsterte er. »Dieses Lied – warum hast du dieses Lied ausgesucht?«
    Ich sah ihn an, blickte in diese Augen und spürte die unerklärliche Verbindung.
    »Ich … äh, ich habe es nicht ausgesucht. Ich habe es selbst geschrieben.«
    Oder? Ich hatte die Melodie wochenlang im Unterbewusstsein mit mir rumgetragen. Hatte ich sie wirklich erfunden oder doch nur irgendwo gehört?
    »Dieses Lied hat mich zurückgeholt … als ich am Ende war …« Seine Stimme brach. Als ich seinen verwirrten Gesichtsausdruck sah, hätte ich ihn am liebsten getröstet. Noch ehe mein Gehirn diesen Impuls unterdrücken konnte, berührten meine Finger sein Gesicht. Die Wärme und die Intensität des körperlichen Kontakts raubten mir den Atem,und als er seine Hand auf meine legte, erfasste mich erneut dieser Schwindel. Atemlos lehnte ich mich an die Wand. Ich musste die Augen schließen, bis der Raum wieder stillstand. War das peinlich! Als ich die Augen öffnete, sah er mich so besorgt an, dass ich trotz allem lächeln musste.
    »Tut mir leid, Seth, ich war krank. Es geht schon, gleich wird es …«
    Er war so nah, dass ich seinen Atem fast schmecken konnte … Ich holte tief Luft, so als könnte ich ihn mit meiner Lunge aufnehmen. Ich wollte … ich wollte mit ihm verschmelzen … und mich in ihm verlieren.
    »Seth?«, hauchte ich und legte die Hand auf seine Wange. Und wieder … diese Wärme … dieser Schwindel. Ich ließ die Hand sinken, legte den Kopf zurück und schloss die Augen. Was war bloß los mit mir? Einen Rückfall konnte ich gerade wirklich nicht gebrauchen. Ich zwang mich, die Augen zu öffnen. Seth starrte mich so intensiv an … und schrecklich frustriert.
    »Es tut mir so leid, Seth«, flüsterte ich. »Normalerweise bin ich nicht so …«
    »Livia, bitte … bitte erinnere dich«, flehte er mich mit erstickter Stimme an.
    Als ich erneut die Augen schloss, streifte etwas mein Bewusstsein. Seine Stimme … sie erinnerte mich an etwas … an einen Ort …
    » Seth! Wo warst du denn? Ich habe dich schon überall gesucht.« Ruby stürmte auf uns zu. Als sie mich auf dem Boden entdeckte, platzte sie beinahe vor Wut.
    »Eva«, fauchte sie, »hast du nichts zu tun? Solltest du nicht Autogramme geben? Oder den Brit Award in Empfang nehmen?«
    Hilfe, war die krass drauf! Blinzelnd sah ich zu ihr hoch und fragte mich, wie ich je denken konnte, dass sie meine Freundin war. Ein gewisses Maß an Feindseligkeit war ich gewohnt, doch es tat immer noch weh, wenn Ruby so mit mir umging. Sie blickte mit unverhohlenem Hass auf mich hinunter. Ihr Gesicht war wutverzerrt.
    Ich musste unbedingt weg. Um wieder auf die Beine zu kommen, holte ich tief Luft. Obwohl mir immer noch ganz schön schwindelig war und ich ein paar weitere Minuten an der Wand gut hätte gebrauchen können, drückte ich mich mit den Händen vom Boden ab und versuchte aufzustehen.
    »Komm, Seth«, sagte Ruby. »Mia hat ein paar Leute zu sich eingeladen. Jack hat Wein hochgeschmuggelt … und in zwanzig Minuten müssen wir alle auf unsere Zimmer.«
    Sie zog ihn mit sich. Ich seufzte. Immerhin konnte ich nun doch noch mal auf den Boden sinken. Ich legte den Kopf auf die Knie und schloss die Augen, riss sie aber gleich wieder auf.
    »Geh ruhig auf die Party, Ruby. Ich bleibe noch ein bisschen.« Seth war noch da.
    »Bei ihr?«, fragte Ruby. Sie heulte fast.
    »Ja.«
    »Merkst du nicht, dass sie nur so tut? Auf der Bühne ging es ihr noch super, da oben im Scheinwerferlicht. Das ist dir doch nicht entgangen, oder? Und kaum bist du da, bekommt sie einen Schwächeanfall und kann nicht mehr aufstehen? Hallo?«
    »Ruby …«
    Sie ließ mich nicht ausreden. »Das Spiel spielst du gerne, nicht wahr, Eva? Anderen Mädchen den Freund wegnehmen? Ist das eine Art Machttrip? In Wirklichkeit geht es doch garnicht um die Jungs. Du willst sie nur irgendwem wegnehmen. Als hättest du nicht sowieso schon alles! Du bist schlau, du bist schön, du bist begabt. Kannst du nicht noch was für die anderen übrig lassen? Wieso gibt es dir

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