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Toedliches Konto

Toedliches Konto

Titel: Toedliches Konto Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hirsch
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entdeckt.”
    “Die Daten von Alfreds Konto verraten so einiges, auch von dir, mein Lieber. Und du weißt, dass die Kripo über eine Kopie verfügt.”
    “Alle wissen von diesem Konto. Der Walter von der Bank, die Kripo und zu allem Überfluss sogar du - nur ich nicht. Jetzt gib mir endlich diese Daten, sonst ...”
    “Sonst was?”
    “Sonst hänge ich an die Bäume und Wände in deiner Pfarrei Flugblätter, dass du eine schwule Sau bist.”
    Das war schon die schlimmste Drohung, die man an Pfarrer Hackelberg richten konnte. Aber wie durch ein Wunder durchströmte ihn daraufhin ein Energieblitz. Er kam sicher nicht vom Heiligen Geist und nicht einmal vom Ramazotti.
    “Mein lieber Günther, dir steht doch durch diese ganze Geschichte das Wasser bis zum Hals. Ich könnte auch noch ein bisschen aufdrehen, und du bist erledigt. Dann kannst du zum Sozialamt gehen. Ich habe dir schließlich eine tolle Information gegeben, mit der du arbeiten kannst. Alfred hat dieses Püppchen bezahlt. Wie hat er es das denn fertig gebracht, dass sie bei dir Unterschlupf gefunden hatte?”
    “Okay Max, entschuldige, ich wollte dich nicht kränken. Aber das passt tatsächlich ins Bild. Alfred hat mich nicht nur beschissen, er wollte mich wohl auch ausspionieren. Dieses Luder stand eines Tages mit einer Wagenpanne vor meinem Haus. Jetzt würde ich sagen, mit einer vorgespielten Wagenpanne. Sie hatte sich mit einem Minirock so weit über die geöffnete Kühlerhaube gebeugt, dass man ihr bis auf den Po blicken konnte. Sie muss das so vorbereitet haben, dass sie genau diese Pose einnahm, als ich vom Einkaufen nach Hause kam. Sie strahlte mich an und sagte, dass schon wieder das Zündkabel abgegangen sei, und zeigte mir ihre verschmierten Hände. Ob sie die vielleicht bei mir kurz waschen dürfe. Na ja, sie blieb dann fast vier Wochen bei mir, und dann war sie eines Tages verschwunden, und ich habe nie mehr etwas von ihr gehört.”
    “Das lag zweifellos auch daran, dass sie einige Wochen später in Kroatien ermordet wurde.”
    “Nein?!”
    “Doch!”
    “Und Alfred hatte sie bezahlt. Max, ich danke dir für die Information. Und nichts für ungut. Ich sehe heute Abend übrigens Alfred. Aber ich werde nichts davon sagen.”
    Max Hackelberg war zufrieden, denn er hatte jetzt ebenfalls eine Information, mit der er Vera Bock zu sich locken konnte. Aber er wollte das wohl dosiert und nicht zu schnell machen.

    Vera wiederum hatte gleich nach ihrem Gespräch mit dem Pfarrer Jim angerufen, der sich heute frei genommen hatte. Er war vor allem an der Geschichte mit Kati Brandić interessiert, doch leider wusste Vera ja selber nicht das, was inzwischen der Pfarrer von Bartol erfahren hatte. Aber für Jim war schon die Information, dass diese Kati ein paar Wochen mit Bartol zusammen war, höchst brisant. So sehr, dass er sich entschloss, noch irgendwie am Nachmittag nach Sibenik zu kommen, um in dem dortigen Zeitungsarchiv nach Ansatzpunkten und Personen zu suchen, die er vielleicht noch befragen konnte.

    Kurt hatte gerade einen kleinen Durchhänger. Die Vorstrafe von Bartol war irrelevant, und ihn wegen der Pistole aufzusuchen, konnte er sich gerade nicht durchringen. Da kam als rettender Engel Torsten in sein Zimmer und schwenkte ein Stück Papier. “Ich habe was Tolles im Computer von Walter Bock gefunden. Ich bin alle Dateien durchgegangen, die von ihm produziert worden waren und habe im Papierkorb die Urversion seines Tagebuchs gefunden.”
    Bock hatte dann in einer Kopie dieser Urfassung, die am 28. März endete und die er damals löschte, weitergeschrieben und hatte ein paar alte Passagen verändert. Vor allem hatte er in der Endversion, die er zum Absenden an die Kripo vorbereitet hatte, einen Tageseintrag weggelassen:

    25. März

    Das permanente Drängen von Günther, ihm die Kopie zu geben, muss ja einen handfesten Grund haben. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass er damit vielleicht Aumüller erpressen will. Was Günther kann, kann ich doch auch. Ich habe mich entschlossen, ihm einen Drohbrief in den Briefkasten zu werfen, ohne mich allerdings als Absender preiszugeben. Ich werde schreiben:
    Deine Kontodaten sind begehrt. Wer bietet am meisten? Angebot über Anzeige in der Morgenpost am 27. März unter Verschiedenes: “Stichwort Konto ...... Euro”
    Mir erscheint das recht schlau, denn damit wird er gezwungen, mir ein Angebot zu machen. Und dann werde ich mich nicht scheuen, von Günther entsprechend mehr zu fordern. Freundschaft

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