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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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konnten.
    Leah war natürlich klar, dass sie sich nicht stundenlang in diesem Vorratsraum verstecken konnte, um den Aufzug zu beobachten. Tagsüber war einfach zu viel los, weil die Zimmermädchen immer wieder den Raum betraten.
    Ein rascher Blick in das Zimmer hatte jedoch eine Stelle erkennen lassen, an der sich die Videokamera verstecken ließ, die sich Leah von dem Spionageausrüster hatte kommen lassen. Direkt über der Tür verlief ein Lüftungsschacht mit einem Gitter. Wenn es ihr gelang, die Kamera hinter diesem Gitter zu platzieren, würde sie aus der Vogelperspektive die Aufzugtür auf der gegenüberliegenden Seite beobachten können.
    Leah wusste, dass sie so etwas nur in den frühen Morgenstunden machen konnte, wenn die Zimmermädchen noch nicht im Haus waren. Doch Hawk übernachtete seit drei Tagen mit in ihrer Suite und warf damit ihre Planung über den Haufen. Außerdem hatte sie jedes Mal, wenn sie auf der Suche nach einem Vorwand war, um den Abend nicht mit ihm zu verbringen, daran denken müssen, mit welcher Leidenschaft er sie in der Nacht lieben würde. Diese Vorstellung allein genügte, um nicht länger nach einer Ausrede zu suchen.
    “Verdammt, Leah”, fauchte sie sich leise an, da sie wütend auf sich war und sich zugleich schuldig fühlte. “Nachdem du jahrelang hart gearbeitet hast, um einen Posten bei MMI zu bekommen, verliebst du dich wie eine Fünfzehnjährige in einen Mann wie Hawk und machst alles zunichte, was du erreicht hast! Und du weißt nicht mal, ob der Kerl vielleicht dein Feind ist! Da gibt es überhaupt nichts zu beschönigen, du hast dich benommen wie ein Vollidiot! Eine Frau in deiner Position kann es sich nicht leisten, sich von ihren Emotionen leiten zu lassen – das solltest du wissen! Eine tolle Spionin bist du ja! Du reißt dich besser endlich zusammen, ehe alles nur noch schlimmer wird. Sonst bezahlst du für deine Dummheit am Ende noch mit deinem Leben!"
    Leah seufzte ein weiteres Mal, dann wandte sie sich von der breiten Fensterfront in ihrem Büro ab und setzte sich an ihren Schreibtisch. Sie versuchte, sich auf das zu konzentrieren, was auf ihrem Monitor angezeigt wurde. Dabei handelte es sich jedoch um die Kostenkalkulation für den Codeknacker, und das erinnerte sie unablässig daran, wie dumm sie sich benommen hatte.
    Wie konnte sie jetzt noch Hawk für ihren Plan benutzen, um dieses Gerät zu stehlen? Es war schon schlimm genug, dass sie seine unwissentliche Mitwirkung eingeplant hatte, als sie sich nur vage zu ihm hingezogen fühlte. Aber jetzt, da sie ihn liebte …
    Der Gedanke ging ihr so unerwartet durch den Kopf, dass sie das Gesicht in ihren Händen vergrub. Natürlich. Es war mehr als nur Schwärmerei.
    Sie
liebte
ihn!
    Bislang hatte sie sich nicht eingestehen wollen, wie viel sie wirklich für ihn empfand. Stattdessen hatte sie sich unbewusst eingeredet, dass alles, was sie mit ihrem Chef erlebte, nichts weiter war als die Art von Verliebtheit, die ein Schulmädchen für einen attraktiven Lehrer empfand – solange sie in Verbindung mit Hawk nicht das Wort
Liebe
benutzt hatte.
    Doch jetzt konnte sie sich nicht länger etwas vormachen. Entsetzt fragte sie sich, was um alles in der Welt nun geschehen sollte. Wie konnte sie Hawk hintergehen, wenn er ihr so viel bedeutete?
    Die andere Frage war jedoch die, ob sie überhaupt eine Wahl hatte.
    Wenn sie nicht in den Besitz des Codeknackers gelangte, würde sie niemals einen der beiden Aufzüge benutzen können, die zu den Privaträumen im obersten Stockwerk des Hotels fuhren. Und damit würde sie auch nie herausfinden, ob ihr Großvater noch lebte und im MMI-Komplex gefangen gehalten wurde.
    Zu ihrem Ärger hatten sich das Fernglas und auch das Nachtsichtgerät als praktisch nutzlos erwiesen. Die Fensterscheiben im obersten Stock waren mit irgendeinem reflektierenden Material beschichtet worden, das sowohl am Tag als auch in der Nacht jeden Blick ins Innere unmöglich machte.
    Zwar konnte sie nicht sehen, was dort oben vorgehen mochte, doch die Tatsache, dass kein anderes Fenster im gesamten Gebäudekomplex in gleicher oder ähnlicher Weise vor den neugierigen Blicken unerwünschter Beobachter geschützt war, ließ die Hoffnung zu, dass sich Merritt Marlowe tatsächlich dort oben befand und niemand ihn sehen sollte.
    “Leah, sitzt du schon an der Kostenanalyse für den neuen Codeknacker?” Hawk war ohne Vorwarnung in der Tür zu seinem Büro aufgetaucht und riss sie mit seiner plötzlichen Frage abrupt

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