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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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aus ihren Gedanken.
    Als sie ihn ansah, begann ihr Herz beim Anblick dieses großen und so attraktiven Manns zu rasen. Es war überhaupt kein Wunder, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Mit einem Mal wurde ihr klar, dass er für alles stand, was sie sich je erträumt hatte. Er
konnte
nicht ihr Feind sein, es war einfach unmöglich!
    “Ja, ich bin dran … in einer Viertelstunde kann ich dir die Zahlen geben”, erwiderte sie.
    “Gut. Sehen wir uns heute Abend?"
    Alles in Leah sehnte sich danach, diese Frage mit einem Ja zu beantworten, doch sie wusste, all ihre Zeit im Sand Castle würde ungenutzt verstreichen, wenn sie auf das hörte, was ihr Herz von ihr wollte. Sie konnte sich so etwas nicht leisten, es stand viel zu viel auf dem Spiel.
    “Nein … nein, heute Abend geht es nicht”, sagte sie mit einem immensen Widerwillen. “Es tut mir Leid, Hawk, aber ich habe meinen Eltern versprochen, dass ich heute mit ihnen esse. Meine Mutter fühlt sich in letzter Zeit nicht so besonders”, log sie und vermied es, Hawk in die Augen zu sehen. “Ich bin ein wenig besorgt um sie.”
    “Ja, das kann ich gut verstehen. Ich hoffe nur, es ist nichts Ernstes.”
    “Ich glaube nicht, aber du weißt ja sicher, wie Eltern sein können. Sie wollen oft nur ihre Kinder beschützen und sagen deshalb bei solchen Dingen nicht die Wahrheit. Darum mache ich mir lieber selbst ein Bild davon, wie es Mom geht.”
    “Na gut. Ich kann zwar nicht sagen, dass ich nicht enttäuscht bin”, gestand er und machte eine niedergeschlagene Miene, “aber ich kann gut verstehen, wie du dich fühlst. Morgen Abend?"
    “Auf jeden Fall.” Irgendwie schaffte Leah es, ihm ein strahlendes Lächeln zu schenken. “So, und wenn du deine Kostenanalyse für den Codeknacker vor Feierabend bekommen willst, dann solltest du mich jetzt weiterarbeiten lassen. Du lenkst mich schrecklich von meiner Arbeit ab, und ich glaube nicht, dass das meinem Chef gefallen wird.”
    “Es gefällt deinem Chef sogar außerordentlich gut.” Hawk grinste sie frech an. “Und damit du es weißt: Du lenkst
ihn
auch von der Arbeit ab, Sweetheart. Aber du hast natürlich Recht. Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Also zurück an die Arbeit.”
    Nachdem er sich in sein Büro zurückgezogen hatte, musste sich Leah mit aller Macht dazu zwingen, die Analyse fertig zu stellen, die er haben wollte.
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so schäbig und gemein gefühlt. Sie wusste, dass Hawk es ernst meinte, was ihre Beziehung anging. Und sie selbst wünschte sich von Herzen, ihn ohne jegliche Vorbehalte lieben und heiraten zu können, wenn es das war, was er wollte. Und sie hätte nur zu gerne Kinder mit ihm gehabt.
    Aber das war nicht möglich. Ganz egal, was geschah – sie musste sich diese Tatsache unentwegt vor Augen halten.
    Als sich Leah durch den Flur im ersten Stock schlich, der zum Vorratsraum des Hotels führte, schlug ihr Herz so heftig, dass sie fürchtete, jemand könnte es hören und auf sie aufmerksam werden.
    Auch wenn es fast Mitternacht war und der Flur menschenleer dalag, fürchtete sie dennoch, dass jemand ihren heimlichen Ausflug beobachten könnte – im günstigsten Fall ein anderer Hotelgast, im schlimmsten Fall ein Kollege von MMI. Sollte Letzteres geschehen, dann hatte sie nicht die geringste Ahnung, wie sie erklären sollte, was sie hier zu suchen hatte. Jeder, der für MMI arbeitete und sich in diesem Flur des Sand Castle aufhielt, konnte nur eines vorhaben: Er wollte einen der Privataufzüge benutzen und ins oberste Stockwerk fahren.
    Wenn jemand sie entdeckte, würde sie unweigerlich Misstrauen wecken. Dennoch hatte sich Leah so gut wie möglich auf diesen Fall vorbereitet und sich alte Joggingkleidung angezogen. Sie hoffte, dass sie mit der Erklärung davonkommen könnte, lediglich auf der Suche nach einem Bereich im Hotel zu sein, wo sie ein wenig joggen konnte, ohne die anderen Gäste zu stören. Es war eine dürftige Erklärung, die aber immer noch besser klang, als wenn sie betreten schwieg.
    Vor dem Vorratsraum blieb sie stehen und sah sich nervös um. Das war der kritischste Augenblick ihres Unternehmens, denn es würde niemals eine glaubwürdige Erklärung dafür geben, dass sie in ein Zimmer des Hotels einbrach.
    Sie stellte die Tasche mit der Ausrüstung ab, legte die Hand um den Türknauf und drehte ihn versuchsweise. Sie hatte die leise Hoffnung gehegt, jemand könnte zufällig vergessen haben, die Tür abzuschließen. Es war nicht der Fall.

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