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Tödliches Labyrinth

Tödliches Labyrinth

Titel: Tödliches Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Brandewyne
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Mit wachsender Angst und zitternden Fingern griff sie in die versteckte Innentasche ihrer Jogginghose und holte den mitbestellten Satz Dietriche heraus.
    Sie hatte sich mehrmals das Begleitvideo angesehen und zu Hause an verschiedenen Türen das Gesehene nachgemacht. Jetzt jedoch, wo es tatsächlich auf jede Sekunde ankam, war sie gar nicht mehr davon überzeugt, dass sie das Schloss würde knacken können.
    Sie führte einen der schmalen Dietriche in das Schloss ein und versuchte, es zu öffnen, während ihr Herz weiterhin raste und ihre Hände vor Aufregung so nass geschwitzt waren, dass sie Mühe hatte, das Einbruchswerkzeug festzuhalten.
    Obwohl sie tatsächlich nur wenige Minuten benötigte, kam es ihr wie eine Ewigkeit vor, bis das Schloss endlich mit einem leisen Klicken ihren Anstrengungen nachgab. Leah stieß einen erleichterten Seufzer aus, dann griff sie nach ihrer Tasche und schlich in den Vorratsraum.
    Sie drückte die Tür zu und lehnte sich dagegen, um einige Augenblicke lang zu warten, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnten und sich ihr Herz wieder ein wenig beruhigte. Dann verriegelte sie die Tür, zog den Reißverschluss ihrer Tasche auf und suchte nach der Taschenlampe. Nachdem sie sie endlich gefunden hatte, sah sie sich in deren Schein im Zimmer um.
    Aus einem Regal nahm sie eines der Frotteehandtücher, rollte es auf und drückte es gegen den unteren Türspalt, um zu verhindern, dass jemand auf das Licht in dem Raum aufmerksam werden konnte. Erst dann schaltete sie die normale Beleuchtung ein und machte sich daran, ihre Arbeit schnellstmöglich zu erledigen.
    Sie wusste, sie hatte keine Zeit zu verlieren. Jeden Moment konnte jemand hereinkommen, um einem der Hotelgäste ein Ersatzhandtuch zu bringen, der um diese Uhrzeit unbedingt noch seinen Sonderwunsch erfüllt bekommen wollte.
    An der gegenüberliegenden Wand des Vorratsraums befand sich ein niedrig gelegenes Gitter, durch das man in das Lüftungssystem gelangte. Leah nahm den batteriebetriebenen Schraubendreher aus der Tasche, löste die Schrauben und stellte das Gitter zur Seite. Dann stieg sie durch die entstandene Öffnung in den Schacht dahinter und zog ihre Tasche hinter sich her. Im Lichtkegel ihrer Taschenlampe sah sie, dass sie in dem vertikalen Schacht mindestens drei Meter Höhe überwinden musste.
    Körperlich war sie zwar in bester Verfassung, dennoch musste sie innerlich aufstöhnen, da sie wusste, dass keine leichte Aufgabe vor ihr lag. Es gab aber keinen anderen Weg, wenn sie erledigen wollte, was sie sich vorgenommen hatte.
    Sie legte die Tasche auf ihren Schoß, drückte ihren Rücken gegen die hinter ihr liegende Schachtwand und stemmte die Füße an die andere Wand, dann kletterte sie Zentimeter für Zentimeter im Schacht nach oben und betete, dass ihr nicht auf halber Strecke die Kraft ausging und sie abstürzte.
    Das wäre eine katastrophale Wende in ihrem Plan gewesen. Im günstigsten Fall wäre sie anschließend mit blauen Flecken übersät, im schlimmsten Fall würde sie sich glatt das Genick brechen.
    Glücklicherweise bewahrheiteten sich ihre Befürchtungen nicht, und nach einigen Minuten hatte sie endlich den Übergang in den horizontalen Schacht erreicht. Nachdem sie sich hineingezwängt hatte, blieb sie einen Moment lang einfach nur daliegen, bis ihr Atem wieder ruhiger war und das Zittern in ihren überbeanspruchten Muskeln nachließ. Dann begann sie, ihre Tasche vor sich herzuschieben und in Richtung des Gitters durch den Schacht zu kriechen, von dem aus man den Korridor und die Aufzugtür beobachten konnte.
    Dort angekommen, arbeitete Leah so schnell, wie es in der Enge des Schachts möglich war, und montierte die Halterung, in die sie die kleine Videokamera einsetzte.
    Eben hatte sie sie in die richtige Position gebracht und wollte durch den Schacht zurückkriechen, als sie sah, dass jemand durch den Flur kam. Sie rührte sich nicht von der Stelle und hielt den Atem an, während ihr Herz zu rasen begann, als sie sich vorstellte, was jeden Moment passieren konnte: Wenn jemand vom Hotelpersonal hereinkam und das abgeschraubte Gitter am Lüftungsschacht bemerkte, war es nur noch eine Frage der Zeit, bis man sie entdeckte und festnahm!
    Für ein Zurück war es jetzt zu spät, also rutschte Leah weiter nach vorn, um durch das Gitter in den Flur sehen zu können, wer sich dort näherte.
    O Gott! dachte sie. Es ist Winston Pryce!
    Sie wusste nicht, ob sie mit Erleichterung oder Schrecken reagieren sollte,

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