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Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy

Titel: Tödliches Vermächtnis - Lethal Legacy Kostenlos Bücher Online Lesen
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Schulter. »Sie sollten mit meiner Schwester Minerva sprechen. Wenn jemand nachtragend ist, dann sie.«

21
    Bea Dutton und Jill Gibson saßen gemeinsam an einem Tisch, der am weitesten von der Theke entfernt war, den Blick in unterschiedliche Richtungen gerichtet - wie zwei Schülerinnen, die nachsitzen müssen.
Ich hatte Paul Battaglia telefonisch über die neuesten Entwicklungen unterrichtet und ihn gebeten, mit Polizeipräsident Scully zu sprechen.
    Mercer kam nach ein paar Minuten zurück. »Die Menge da draußen wird immer größer, Mike.«
    »An der Eingangstreppe?«
    »Die Angestellten benutzen den Personaleingang in der 40. Straße. Die meisten scheinen noch nichts von der Leiche im Park zu wissen.«
    »Sind die Cops in Position?«
    »Ja. Der Chief of Detectives hat alle neuralgischen Punkte besetzen lassen. Und ein frisches Team von der Spurensicherung lädt gerade die Ausrüstung aus. Sie müssten in fünf Minuten in der Eingangshalle sein.«
    Mike ging zu Bea und Jill. »Bea, ich schicke Ihnen einen Streifenpolizisten, der für den Rest des Tages hier bei Ihnen bleibt. Nur um sicherzustellen, dass niemand hier reinkommt.«
    Sie schenkte ihm ein mattes Lächeln. »Sie meinen wohl eher, damit ich keine private Schatzsuche starten kann?«
    »Das auch.«
    »Ich habe um elf Uhr einen Termin - mit ein paar Ingenieuren vom Straßenverkehrsamt.«
    »Worum geht’s?«
    »Es gibt ein Problem unter den alten Eisenbahntunneln der Penn Station. Sie brauchen einen historischen Fußabdruck des Geländes, bevor es zu baulichen Schäden kommt. Es scheint ziemlich dringend zu sein.«
    »Und wie können Sie dabei helfen?«
    »Ich kann die Daten über das betreffende Grundstück beziehungsweise das Terrain bis zur Zeit des Bürgerkriegs zurückverfolgen. Damals ließen die Versicherungsgesellschaften
Karten von der Stadt anfertigen. Darauf kann man genau sehen, welche Gebäude wann wo existierten und wie es sich mit den topografischen Gegebenheiten verhält. Im vergangenen Frühjahr stand im Empire State Building der Keller unter Wasser -«
    »Wo kam das Wasser her?«, fragte Mike.
    »Unter dem Südwestquadranten des Gebäudes befindet sich ein unterirdischer Wasserlauf. Auf den alten Karten ist er deutlich zu sehen, bevor Midtown komplett zugebaut wurde. Weil es letzten Winter so viel geschneit hat, stieg der Wasserpegel im Frühjahr durch die Schneeschmelze rapide an, sodass er im Keller fast achtzig Zentimeter erreichte. Die Ingenieure müssen noch vor den ersten Schneestürmen in die Eisenbahntunnel, um einen Einsturz zu verhindern.«
    »Und dabei können Sie ihnen helfen, Bea?«
    »Wie gesagt, mit Hilfe der alten Karten kann man einen historischen Fußabdruck von jedem Zentimeter der Stadt erstellen.«
    »Die Ingenieure werden sich noch einen Tag gedulden müssen.« Mike verdrehte auf dem Rückweg zur Theke die Augen. »Sagen Sie den Termin ab. Es kann sein, dass wir Sie später noch brauchen.«
    »Was hat der Bezirksstaatsanwalt gesagt?«, fragte Mercer.
    »Stellt euch schon mal darauf ein, dass es hier in einer Stunde nur so von Uniformierten wimmelt«, sagte ich. »Der Polizeipräsident und der Bürgermeister sind auch auf unserer Seite.«
    »Dann los«, sagte Mike. »Mercer, gehst du mal einen von den Frischlingen holen, damit er auf Bea aufpasst?«
    »Wird gemacht.«

    »Machen Sie sich nützlich, Bea Baby. Besorgen Sie mir einen historischen Fußabdruck vom Bryant Park. Vom Tatort.« Mike versuchte Bea ein Lächeln zu entlocken, während er Jill zu sich an die Theke winkte. »Wo genau hatte Tina Barr ihren Arbeitsplatz hier in der Bibliothek?«
    »In letzter Zeit war sie oben im Lesesaal. Und natürlich hatte sie Zugang zu einigen Sondersammlungen.«
    »Oben waren wir schon, Jill. Was für Sammlungen?« Mike trommelte ungeduldig mit den Fingern auf den Tisch.
    »Das kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Da müssen wir mit den Kuratoren sprechen.«
    »Was ist mit der Restaurierwerkstatt?«, fragte ich.
    »Ja, sicher. Als Tina noch hier arbeitete, hatte sie dort Zugang.«
    »Haben dort alle Bibliotheksangestellten Zugang?«
    »Aber nein. Die Sicherheitsvorkehrungen sind ziemlich streng. Der Zutritt ist nur sehr wenigen Personen gestattet.«
    »Warum?«, fragte Mike auf dem Weg zur Tür, wobei er Jill und mir ein Zeichen gab, ihm zu folgen.
    »Dort werden die fragilsten Objekte der Bibliothek repariert. Sie bleiben oft über Nacht auf den Arbeitstischen, bei strikter Kontrolle der Umgebungsbedingungen. Wir haben nur

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