Toedliches Versprechen
meinst.« Obwohl die Frau an seiner Seite geschlafen hatte wie ein Engel.
»Wenn dieses Baby nicht bald kommt …«, begann Dominic die alte Leier. Er wurde von seinem Handy unterbrochen. »Das ist Ellie«, sagte er mit einem Blick aufs Display. »Ist alles klar, Süße?« Er hörte einen Moment lang zu. Sein Gesicht nahm einen erstaunten Ausdruck an, nur um den Bruchteil einer Sekunde später in blanke Panik umzuschlagen. »Was … was … geplatzt? O mein Gott … ich komme sofort. Nein, warte! Ruf meine Mutter an. Sie soll zu dir kommen … Was?« Er wischte sich mit dem Hemdärmel den Schweiß von der Stirn, der ihm plötzlich ausbrach. «Was? … Ins Krankenhaus? Nein, ich hole dich … Nein! … okay … okay … ja … okay. Ruf mich in zehn Minuten wieder an, damit ich weiß, dass es dir gut geht … Nein, ruf mich in fünf Minuten an. Hörst du? In fünf.«
Dominic war er aufgesprungen und tigerte hin und her. Immer wieder fuhr er sich durch die Haare.
Josh beobachtete ihn interessiert. So benahmen sich also werdende Väter. Wirklich faszinierend. Er musste sich zusammenreißen, nicht laut loszulachen.
Schließlich legte Dominic auf und sah ihn aus leicht glasigen Augen an. Wäre Hannah hier, würde sie sicher einen Schock diagnostizieren. »Ich werde Vater.« Langsam stieß er die Luft aus, als müsse er die Wirkung dieses Satzes erst testen.
»Habe ich mitbekommen.«
»Ich werde gerade Vater.«
»Wie sieht’s aus, Dom? Kannst du zum Krankenhaus fahren? Sonst frage ich jemanden vom Streifendienst, ob er dich fährt.«
»Die Fruchtblase ist geplatzt.«
»Schön. Hast du mich verstanden, Dom? Kannst du fahren?«
»Die Rückenschmerzen, das waren die ganze Zeit über Wehen.«
»Dominic!«
»Was?« Blinzelnd kehrte Dom ins Hier und Jetzt zurück. »Natürlich kann ich fahren.« Ein breites Grinsen ließ seine Grübchen aufblitzen. »Ich werde Vater!« Er schnappte sich Joshs Kopf und drückte ihm einen Schmatzer auf die Stirn. »Bis später, Partner.«
Josh sah ihm hinterher. Wie ein Orkan fegte er aus dem Büro. Er griff nach dem Telefon und versuchte, seine Kollegen zu erreichen. Allein konnte er den Durchsuchungsbeschluss nicht vollstrecken. Schließlich sagten Sam und Judy zu, sich vor Stevens Haus mit ihm zu treffen.
*
Hannah wusste, dass sie panisch reagierte, dass sie nicht klar dachte. Und doch konnte sie nicht anders. Sie griff nach ihrem Handy und ihrem Geldbeutel, der daneben auf dem Küchentresen lag. Sie musste hier weg.
Verdammt! Ihr Wagen stand vor ihrem Haus in Charlestown.
Egal. Sie würde ein Taxi finden. Sie musste sich in Sicherheit bringen.
»Wo willst du hin?« Ihre Panik begann, auf Joshs Schwester abzufärben. Tanya blickte sie ängstlich an und begann zu weinen. Fudge winselte nervös.
Liz kniete sich vor ihre Tochter und nahm sie in die Arme. »Ist gut, Schätzchen. Nicht weinen. Es ist alles gut. Schh.« Sie sah Hannah über den Kopf der Kleinen hinweg an. »Du kannst nicht gehen«, sagte sie eindringlich. »Lass uns die Alarmanlage einschalten und Josh anrufen.«
»Josh ist in einem Einsatz. Er kann nicht kommen. Ich fahre einfach ins Krankenhaus. Dort sind viele Menschen. Dort kann er mir nichts tun. Ich bin dort sicher.« Das hoffte sie zumindest.
»Aber du solltest nicht allein gehen. Wir können dich begleiten.«
»Nein, Liz. Das ist zu gefährlich.« Hannah schlüpfte in ein paar Turnschuhe. »Ich will nicht, dass er dich und Tanya mit mir zusammen sieht.«
»Mommy, ich muss mal«, ließ die Kleine sie wissen.
Hannah strich ihr über die seidigen Locken. »Mach nur, ich komme klar.« Sie umarmte Liz kurz und drehte sich zur Tür.
»Pass gut auf dich auf. Und ruf Josh an, wenn du im St. Josephs bist. Und mich. Ruf mich an.«
»Mommy«, quengelte Tanya.
»Ist ja schon gut, mein Schatz. Ich komme.«
*
Nadine rannte aus dem Haus und sprintete die Straße hinunter. Griffin beobachtete die rote Haarmähne, die hinter ihr herwehte. Die Rosen hatten ihren Zweck offensichtlich erfüllt.
An der Straßenecke winkte sie einem Taxi, das sofort hielt. Sie sprang hinein und fuhr Richtung Innenstadt. Er drehte den Zündschlüssel und parkte aus. Doch er kam nicht weit. An der Kreuzung hatte ein SUV eine alte Limousine geschnitten. Beide Fahrer standen wild gestikulierend auf der Straße und blockierten alles. Griffin hupte. Die Streithähne warfen nicht einmal einen Blick in seine Richtung. Er wollte nicht zu viel Aufmerksamkeit auf
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