Toedliches Vorspiel - Roman
Knall ließ mich erstarren. Ich vergaß die Knöpfe und drehte mich um. Ich hatte die Kassette auf den Boden geworfen, als ich aus dem Stuhl aufgesprungen war.
Mein Magen drehte sich um. Ich musste sie außer Sichtweite befördern, bevor Vance …
Vances Stimme erklang direkt hinter mir: »Hören Sie sich miedersprengende Liebesschnulzen auf Band an?«
Offensichtlich hatte Gabe sich bei dem Geräusch umgedreht, und Vance hatte das als Einladung, einzutreten, verstanden. Ich starrte auf das kleine schwarze Viereck auf dem gelben Linoleumboden. Ich durfte nicht zulassen, dass Vance dieses Band in die Finger bekam. Es war zwar
kein direkter Mordbeweis, aber es deutete doch auf einen Vorsatz, oder wie immer man es nennen würde, von Dara hin, bei ihrem Mann Beihilfe zum Selbstmord zu leisten.
Ali schob ihren Kopf unter meine Hand. Offensichtlich spürte sie meine Anspannung. Da sie Gabe und Vance kannte, begriff sie es nicht. Ich streichelte ihren Kopf und atmete tief ein. Ich drehte mich um, sah Detective Vance an und suchte nach einer Ablenkung. »Wie können Sie genau die Bücher, die Sie schreiben, beleidigen?«
Der Blick aus seinen braunen Augen fiel auf meine Brust, wo das Bustier meine vergrößerten Brüste formte. »Der Ausdruck ist mir irgendwie in den Sinn gekommen.«
Ich sah auf mein offen stehendes Hemd und dann zu Gabe. Er schloss die Haustür und trat still hinter Vance, sein Gesicht eine gespannte Maske der Wut. Oh-oh. Gabe und Vance hatten diesen Tanz schon einmal getanzt, und, schlimmer noch, ich hatte mal gesehen, wie Gabe einen anderen Mann, der mich beleidigt hatte, vor den Augen von Vance umgehauen hatte. Um zwischen sie zu gehen, sagte ich: »Äh, Gabe? Bringst du diese Kassette bitte ins Zimmer der Jungen zurück? Sie müssen sie liegen gelassen haben.«
Gabe stand hinter Vance und sah mich an, dann schaute er auf die Kassette auf dem Boden. Ali winselte, sie spürte die Spannung, und die gefiel ihr nicht. Unter meiner Hand sträubte sich ihr Fell. Dann ging sie zu der Kassette auf dem Boden und nahm sie ins Maul.
Erstaunt starrte ich meine Hündin an. Ich meine, klar, ich liebte sie, und ich hielt sie sowohl für ein Genie als auch für eine Alkoholikerin, aber verstand sie etwa jedes Wort, das wir sprachen?
Vance war der Erste, der etwas sagte: »Wer auch immer beschlossen hat, diesen Hund von der Polizeischule zu werfen, muss ein Vollidiot sein.«
Gott, ich liebte Ali. Ich wandte mich Vance zu und ignorierte Gabe absichtlich. Mit beiden Händen knöpfte ich sorgfältig mein Hemd zu. »Haben Sie mein Auto gesehen, Vance?«
Gabe ging an Vance vorbei. »Komm mit, Ali. Lass uns die Kassette der Jungen wegräumen und dich an deinen Platz bringen.«
Ich sah, wie Gabe am Sessel vorbei nach rechts in Richtung des Schlafzimmers der Jungen ging, Ali folgte ihm. Ich seufzte erleichtert auf, knöpfte mein Hemd ganz zu und konzentrierte mich auf das, was Vance sagte.
»… kommen Sie also morgen aufs Revier, und holen Sie sich die Aktennummer des Berichts über Ihren Wagen für die Versicherung ab.«
Hä? »Wollen Sie den Wagen denn nicht auf Fingerabdrücke untersuchen oder so?«
Seine braunen Augen wurden schmaler. »Wie viel haben Sie heute Abend getrunken, Shaw? Passen Sie auf. Sie hatten offensichtlich eine Party, und was glauben Sie, wie viele dieser Leute das Auto eventuell angefasst haben?«
»Woher wussten Sie …« Ich sah auf die leeren Becher, die gestapelten Klappstühle und den Wäscheständer und hielt die Klappe. »Ich bin vollkommen nüchtern, Vance. Und ich habe die Nase voll davon, Drohungen zu erhalten.«
Er sah in den Flur, dann wieder zu mir. »Dann werden Sie endlich klug, Shaw, und hören Sie auf, mit diesem Gauner-Privatdetektiv zu spielen, und arbeiten Sie mit
mir. Wir hatten eine Vereinbarung. Also, war Sophie Muffley heute Abend bei Ihrer Sexparty? Hat sie Ihnen erzählt, wonach sie in Chads Büro gesucht hat? Ich nehme an, dass Rick nicht zu einer Party für Damenwäsche kommen wollte.« Er sah zu Angels Kleiderständer mit der sexy Wäsche voller Spitzen und Rüschen.
Mist. Ich saß in der Zwickmühle: Einerseits musste ich Chads Mörder finden und meine Familie beschützen, andererseits musste ich die CDs finden, um Dara zu beschützen, und Sophies Fotos suchte ich auch. Alles, was ich tun konnte, war, ein bisschen Zeit zu schinden, damit Gabe nach den CDs suchen konnte. Ich zog die Schultern hoch und sagte: »Es war keine Sexparty. Seien Sie nicht so ein
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