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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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andere emotionslos fort. „Nemec hat es mir gesagt.“
    „Natürlich habe ich mich nach Milan erkundigt, ich habe auch Informationen über Bogdan eingeholt.“ Wieder sog Tudjman keuchend die Luft ein. „Nach all den Jahren war ich jetzt endlich wieder so weit, es mit Royal International aufzunehmen! Ich wollte Drakovic verklagen, verstehst du? Royal Steel wurde meinem Vater gestohlen! Ich kann das beweisen, ich bin noch ein lebender Zeuge!“
    „Du weißt, dass dein Vater Royal Steel an Igor Drakovic verkauft hat“, sagte der andere und seine Stimme wirkte zum ersten Mal menschlich. „Es gibt kein Royal Steel mehr, es gibt nur noch Royal International. Da hilft auch keine Klage! Der Verkauf war rechtsgültig!“
    „Um einen Dollar! Dass ich nicht lache! Das war Diebstahl!“, fauchte Tudjman und schwenkte drohend seine Krücke.
    „Das ist eine alte Geschichte, die niemanden mehr interessiert“, versuchte der andere Desinteresse zu heucheln. Doch als geschulter Polizist wusste Hajek, dass dieses beinahe unhörbare Zittern in der Stimme auf eine starke Verunsicherung der Person deutete.
    „Willst du mich auch umbringen, so wie die anderen? Mit Vergnügen, dann sehen wir uns in der Hölle wieder!“ Tudjman spuckte angewidert durch den Raum.
    „Hast du Milan und Bogdan ermordet?“, fragte der andere emotionslos und Hajek hörte ein metallenes Klacken, das er nur zu gut kannte. Es war das charakteristische Geräusch, wenn eine Pistole entsichert wurde.
    „Nein! Aber auch nach meinem Tod wird das Morden weitergehen!“
    Edgar Tudjman konnte seine Worte nicht mehr kontrollieren. Jahrzehntelanger aufgestauter Hass bahnte sich plötzlich unkontrolliert seinen Weg und ohne zu stoppen geiferte er weiter.
    „Es gibt da draußen jemanden, der mit euch abrechnet, der vor Rache verglüht, der an nichts anderes denken kann als an Rache, für den Rache zum Lebensinhalt geworden ist! Jemand, der sich rächen kann und kein Krüppel ist, so wie ich es bin!“
    Tudjman machte keuchend eine Pause, hustete bellend, spuckte Schleim auf den Boden, reckte sein Kinn in die Höhe und genoss sichtlich das Unbehagen des anderen.
    „Und jetzt erschieß mich doch einfach – das ist mir egal. Ich bin ein Krüppel und das Leben ist für mich sowieso vorbei“, keuchte er wieder und schnappte nach Luft, ließ sich jedoch nicht bremsen.
    „Ich wache nachts immer auf, weil ich die Explosion des Wagens spüre. Jawohl, ich spüre die Druckwelle, die Hitze und dann höre ich den Lärm, dieses Brüllen des Sprengstoffs. Zuerst verlieren wir die Firma, dann fährt unser Wagen auf eine Mine – so etwas nennt man Pech, findest du nicht?“ Röchelnd hielt Tudjman inne, schluckte kurz, redete aber mit kratziger Stimme weiter.
    „Alle waren zerfetzt, nur mich haben sie wieder zusammengeflickt, aber auf die Beine vergessen!“ Zynisch lachend klopfte er mit einer Krücke auf seine Prothesen und schlug sich dann mit seinen Armen gegen die Brust.
    „Hier drinnen ist alles verbrannt, der übrig gebliebene Rest meiner Lunge schafft es nicht mehr lange – soviel zu meiner Geschichte!“
    Tudjman schwieg und ließ sich ächzend auf einen Sessel fallen, die Krücken hielt er kraftlos in den Händen. Die Stille, die plötzlich das Penthouse erfüllte, war beinahe körperlich spürbar. Langsam ging Hajek die Treppe nach unten. Tudjman war nicht der Mörder, soviel war klar.
    Hajek horchte auf, als oben schwere Schritte zu hören waren, der andere Mann ging anscheinend auf Tudjman zu. Schnell richtete sich Hajek auf, er wollte das Gesicht des Mannes wenigstens für einen kurzen Moment sehen.
    Das mitleidlose Schrillen eines Handys zerriss die gespannte Stille. Es kam aus seiner Aktentasche – panisch nestelte Hajek an den Verschlüssen, während der Klingelton nicht enden wollte.
    „So trifft man sich wieder!“ Format füllend tauchte die Silhouette von Slobodan Petrovic am oberen Treppenabsatz auf. Die mattschwarz glänzende Pistole hielt er im Anschlag. Hastig versuchte Hajek die Treppe nach unten zu gelangen, stolperte, fiel auf den Rücken, rutschte einige Stufen tiefer, versuchte aufzustehen, doch es gab keinen Ausweg. Mühelos wurde er von Petrovic am Kragen seines Anzugs gepackt, nach oben in das Penthouse gezerrt und wie ein Müllsack in den Raum geschleudert.
    Er stand auf, stolperte, geblendet von dem grellen Licht, das durch die riesigen Glasfenster flutete, und ohne seine Brille, die er beim Sturz verloren hatte, konnte er das

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