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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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Geschehen nur verschwommen erkennen. Undeutlich sah er ein grelles Mündungsfeuer, dort, wo soeben noch Tudjman gestanden hatte, hörte einen lauten Knall, der seine Ohren zum Klingeln brachte, dann breitete sich plötzlich eine fast friedvolle Stille in seinem Inneren aus. Überrascht blickte er an seinem braunen Sommeranzug hinunter und sah, dass sich ein dunkelroter Fleck auf seinem Hemd ausbreitete. Erstaunt drehte er sich zu Edgar Tudjman, der einen kleinen Revolver in der Hand hielt und ebenso überrascht war wie Hajek.
    „Ich wollte Ihnen helfen, ich bin von der Polizei“, stammelte Hajek. Dann lief ein dünner Blutfaden aus seinem Mundwinkel und er sank nach vorn auf den glasierten Betonboden.
     
    Ehe sich Tudjman aus seiner Erstarrung lösen konnte, hatte Petrovic die Situation auch schon wieder unter Kontrolle. Blitzschnell zog er die Glock aus seinem Halfter, versteckt am Unterschenkel, schätzte in Sekundenbruchteilen Schusskanal und die Richtung ab und feuerte dann auf Tudjman, der wie von einer unsichtbaren Faust getroffen in seinen Stuhl zurückkatapultiert wurde. Durch die Wucht des Schusses riss es Tudjman die Arme nach hinten, seine Krücken fielen zu Boden. Mit weit aufgerissenen Augen starrte Tudjman sprachlos auf Petrovic, der ihn mitleidlos beobachtete, dann brach sein Blick und der Kopf fiel zur Seite.
    Kühl und professionell beseitigte Petrovic alle Spuren seiner Anwesenheit, drückte dem leblos am Boden liegenden Pavel Hajek die Pistole in die Hand, feuerte noch einen Schuss in die Wand neben Tudjman und betrachtete zufrieden sein Werk.
    Das war besser als geplant, dachte Petrovic zufrieden. Mit einem Schlag hatte er Tudjman und den neugierigen Kommissar aus Prag erledigt. Die Polizei würde zu dem Schluss kommen, dass der Prager Kommissar Hajek Tudjman aufgesucht hatte und es dabei, warum auch immer, zu einem tödlichen Schusswechsel gekommen war, bei dem beide starben. Das war tragisch, aber als Polizist musste man ständig mit dem Tod rechnen, dachte er zynisch.
    Dann stellte er sich auf die Plattform, drückte den grünen Knopf und fuhr die Treppe hinunter, so wie es Tudjman schon hunderte Male zuvor mit seinem Rollstuhl gemacht hatte. Eilig verließ er das Firmengelände über einen ungepflasterten Seitenpfad, ging auf einen Parkplatz ganz in der Nähe und setzte sich in einen unauffälligen Kleinwagen mit Zagreber Kennzeichen. Er kramte in den Taschen seines Blousons, bis er seinen Zettel mit den Abflugszeiten fand. Sein Flug nach Palma de Mallorca ging in einer knappen Stunde. Slobodan Petrovic hatte zum Einchecken nur noch wenig Zeit.

25. Linz/Palma: Der zehnte Tag
     
    An der abgenützten Einbauwand im Wohnzimmer hingen Computerausdrucke. Sie waren einfach über Bücher, Reisesouvenirs und allerlei verstaubten Nippes an die Pfosten gepinnt, offensichtlich ohne Sinn für Ästhetik, dafür aber mit einem gewissen System. Der erste Ausdruck zeigte den toten Milan Drakovic, der nächste Yurika Mekas und der dritte Bogdan Drakovic. Mit rotem Filzschreiber waren bei allen drei Bildern die markanten Abdrücke des Elektroschockers umrandet. Kein Zweifel, es handelte sich um dasselbe Produkt.
    Tony Braun lümmelte auf seiner durchgesessenen Couch und starrte immer wieder auf die Bilder an der Wand, versuchte, irgendetwas Neues zu entdecken. Aber da war nichts. Seufzend ging er in die Küche, schmutziges Geschirr türmte sich in dem Abwaschbecken, schwungvoll riss er die Gefrierschranktür auf, griff sich eine Dose Bier. Dann kehrte er zurück in sein Wohnzimmer mit den angestaubten, verkümmerten Zimmerpflanzen und widmete sich erneut den Protokollen zu den einzelnen Mordfällen.
    Obwohl er sich das nicht eingestehen wollte, wusste er, dass er an einem toten Punkt der Untersuchung angekommen war. Er hatte sich zu sehr auf Bogdan Drakovic konzentriert und andere Spuren vollkommen vernachlässigt. Jetzt befand er sich in einem Vakuum, in dem seine Gedanken umhertrieben und nicht zueinander finden konnten.
    „Verdammt, so geht das nicht weiter“, murmelte er und fegte Papiere, Bilder und Notizen wütend auf den Boden. Die leere Bierdose kickte er wie einen Fußball durch die geöffnete Küchentür. Sein Handy klingelte und war in der ganzen Unordnung nicht zu finden. Endlich konnte er den Ton orten, mit dem Fuß angelte er das Handy unter der Couch hervor.
    „Ich bin im Urlaub!“, schnauzte er ohne Einleitung.
    „Ich bin’s, Richard! Fein, dass du auf Urlaub bist, aber das ist

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