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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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schwarze Tasche umgehängt und hielt ein Headset mit einem Funkadapter in der Hand. Seufzend drehte sich Ivanka Drakovic um, fuhr sich mit gezierten Handbewegungen durch das aufgetürmte, schwarz gefärbte Haar und deutete auf das Headset.
    „Was ist das?“, fragte sie stockend und stand auf. Bei jedem Schritt verschwammen die Konturen vor ihren Augen, sie musste sich an Wänden, Kästen und Tischen abstützen, auch der Mann in ihrem Zimmer war jetzt nur sehr undeutlich zu erkennen. Als die Musik plötzlich lauter wurde, glaubte Ivanka Drakovic sich dem Rummelplatz ihrer Jugend zu nähern, dort wo der Roma Vuk so virtuos auf der Gitarre gespielt und im Sturm ihr Herz erobert hatte. Sie begann zu kichern.
    „Wir müssen das große Projekt finalisieren“, sagte der Mann und öffnete seine Tasche.
    „Ja, Vuk, unser gemeinsames Projekt“, flüsterte Ivanka Drakovic und wunderte sich nicht im Geringsten über seine Worte.
     
    *
     
    Die Straßen rund um den Palast von Igor Drakovic waren mit Luxusautos zugeparkt, deshalb blieb Anna Lange und Tony Braun nichts anderes übrig, als sich zu Fuß einen Weg durch das Chaos zu bahnen. Schon von Weitem hörten sie die suggestive Musik, sahen das Royal-International-Logo über den Himmel schweben und immer mehr Menschen in festlicher Kleidung füllten die Gasse. Anders als am Vortag war jetzt das riesige Tor geöffnet und gab den Blick in eine Halle mit hunderten Säulen frei, die auf den ersten Blick an die Alhambra in Granada erinnerte. Die Security hatte den Kampf gegen das Menschenchaos bereits entnervt aufgegeben und winkte die eintreffenden Gäste einfach wie Verkehrspolizisten weiter. Überall zwischen den Säulen standen als Elfen verkleidete Promotiongirls und verteilten wertvolle Geschenke an die Gäste.
    Ungeduldig versuchten Anna Lange und Tony Braun in der Menge Alex Huber zu finden. Doch in dem schnell wechselnden Licht sahen beinahe alle Männer gleich aus, schwarze Haare und Smoking. Braun trug als einziger Mann einen konventionellen Straßenanzug, aber in den Lichtkaskaden fiel das nicht weiter auf.
    Hinter der Säulenhalle gelangten sie in den zentralen Innenhof des Palastes, der in seinen Dimensionen fast die Größe eines Fußballfeldes hatte. Auch hier Massen von Menschen, ein suggestiver Sound, laut und mit Halleffekten von den meterdicken Mauern zurückgeworfen, im Zentrum vermischt mit Reden, Lachen, Gläserklirren zu einem flächigen Geräuschteppich. Alle Köpfe waren nach oben gereckt, tausend Augenpaare sahen nach oben, wo auf einem goldenen Royal-International-Tablett der Master of Ceremony SI-GI hinter seinem DJ-Pult wie auf einem fliegenden Teppich kauerte und die Menge beschallte.
    In einer Lichtfontäne tauchte eine hochgewachsene Gestalt auf, die wie ein Schlachtschiff durch die Menge pflügte und auf die Arkaden links von der Freitreppe zusteuerte. Die Gestalt hatte glänzendes, zurückgegeltes Haar und bahnte sich einen Weg durch die Gäste. Als Braun diese entdeckte, fasste er Anna am Handgelenk, schleppte sie hinter sich her durch die Massen teurer Roben, glitzernder Colliers, durch Parfumschwaden und duftende Wolken exquisiter Zigarren. Bald verloren sie jedoch die Gestalt aus den Augen und Braun packte sie an ihren Hüften, hob sie wie eine Balletttänzerin empor, damit sie freie Sicht hatte.
    „Da, dort hinten!“, aufgeregt deutete Anna Richtung Arkaden und jetzt hatte auch er die Gestalt wieder im Blickfeld, die sich unaufhaltsam ihren Weg bahnte. Als auch sie die Arkaden erreicht hatten, sahen sie gerade noch, wie die Gestalt hinter einer Tür verschwand.
    „Du wartest hier und rührst dich nicht von der Stelle!“, schrie Braun ihr ins Ohr, um den Lärm zu übertönen, zog gleichzeitig seine Pistole und rannte los. Ohne zu überlegen riss er die Tür auf und ein plötzlich aufflammendes grelles Licht machte ihn fast blind. Schwarze Schlieren tanzten vor seinen Augen, er blinzelte, versuchte, sich mit tränenden Augen einen Überblick zu verschaffen und fand sich in einer überdimensionierten Toiletteanlage wieder, in der zwei Smokingträger bei seinem Anblick erstarrten und einen kleinen blitzenden Spiegel mitsamt dem Koks auf die handbemalten Fliesen fallen ließen, wo sich Splitter und Droge elegant vermischten.
    „Dónde está el hombre? Wo ist der Mann?“, brüllte Braun, fuchtelte mit seiner Pistole vor den Gesichtern der geschockten Smokingträger herum, solange, bis sie wortlos auf eine Tür deuteten.
    Mit einem

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