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Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition)

Titel: Töten ist ganz einfach: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B.C. Schiller
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mitführte.
    „Dafür ist es zu spät“, erwiderte Szabo bestimmt und schien genau zu wissen, dass Anna die Präsentation für Royal International meinte. „Ich habe mich schon anders entschieden. Ich betreue ein sehr interessantes Kreativprojekt im Ausland. Das wird mich die nächste Zeit voll und ganz beschäftigen.“
    „Klingt aufregend, worum geht es da?“, fragte Anna, die bereits die Hoffnung aufgegeben hatte, Szabo doch noch umzustimmen.
    „Anna, du weißt doch, dass man in der Planungsphase nichts über Projekte erzählt“, belehrte sie Szabo und verschränkte abweisend die Arme vor der Brust. „War’s das? Ich bin im Augenblick ziemlich unter Druck und habe wenig Zeit!“
    „Ich will den genialen Kreativen nicht länger stören“, sagte Anna sarkastisch, der die unfreundliche Art von Szabo langsam auf die Nerven ging. Was bildet er sich überhaupt ein? Mich abzukanzeln wie eine kleine Praktikantin, aber nicht mit mir, dachte sie und ging auf Konfrontation. „Das ist übrigens eine tolle Inszenierung draußen im Garten. Sind das kreative Studien für einen Horrorfilm?“, ätzte sie.
    Szabos Miene verhärtete sich, eine Ader auf seiner Stirn begann zu zucken, seine Kiefermuskeln knackten, sein Körper schien sich aufzupumpen und an Härte zuzulegen. Blitzschnell packte Szabo sie an den Oberarmen und jetzt spürte auch sie den eisernen Griff, von dem Richard gesprochen hatte.
    „Du hast keine Ahnung, Anna! Du findest alles grässlich, was nicht in dein kleines, spießiges Weltbild passt. Aber ich sage dir, du hast noch nie in deinem Leben wahre Grässlichkeit und den echten Horror gesehen!“ Szabo schüttelte sie und starrte sie dabei unverwandt an. „Warte nur, bis der Horror in deine heile Welt hereinbricht wie ein Blitz aus heiterem Himmel!“, zischte Szabo und stieß sie angewidert weg. Der merkwürdige Sound aus dem Untergeschoß steigerte sich plötzlich zu einem lauten Wummern, vermischt mit schrillen, unverständlichen Raps.
    „Was weißt du schon von meiner Welt!“, schrie sie und musste sofort an die Scheidung ihrer Eltern und an ihre tote Mutter denken. „Was weißt du schon von mir! Meine Mutter hat sich umgebracht und mein Vater macht krumme Geschäfte! Soviel zu meiner spießigen und heilen Welt!“, schrie sie immer lauter, um die grauenhafte Musik zu übertönen, um Szabo zu zeigen, dass auch sie eine Geschichte hatte. „Du bist ein widerlicher Schwächling, der sich in seiner Höhle verkriecht, grauenhafte Musik hört und glaubt, dass Würmer und Maden ihm helfen können. Du tust mir leid, Stefan!“
    Für einen Augenblick schien Szabo über diesen Ausbruch irritiert und sein Körper verspannte sich. „Du hast keine Ahnung, Anna! Das hier ist meine Welt! Du dringst in mein Haus ein und willst alles verändern! Den Pool, die Musik, meine Gedanken! Alle wollen mich verändern!“ Szabos Gesicht verzerrte sich und er kratzte sich so heftig seinen kurz geschorenen Schädel, dass überall rote Striemen auf seiner Kopfhaut leuchteten. Nach einer spannungsgeladenen Pause fügte er deutlich ruhiger hinzu: „Es ist besser, wenn du jetzt gehst, Anna! Du verstehst sowieso nichts!“ Um den Hinauswurf noch zu verstärken, deutete er auf die offene Terrassentür.
    Sie verstand diesen Wink und trat rasch hinaus in das Sonnenlicht. Szabo lehnte mit verschränkten Armen in der Tür, den Blick nach oben in den Himmel gerichtet, und hatte seinen Mund halb geöffnet, so als würde er etwas hören.
    „Vielleicht rufe ich dich an, wenn wir wieder kreativen Input brauchen“, sagte sie und versuchte dem Gespräch doch noch ein positives Ende zu geben. Ohne sich zu verabschieden, ging sie dann schnell durch das ungemähte Gras in Richtung Gartentor.
    „Ja, mach das!“, hörte sie noch seine gleichgültige Stimme. Doch sie wusste, dass sie Szabo in der Agentur nicht mehr so bald sehen würde.
     
    *
     
    Die Cohiba, die sich Bogdan Drakovic aus seinem Humidor nahm, stammte angeblich noch aus dem Besitz von Che Guevara. Dieser hatte sie, bevor er nach Bolivien abreiste, bei einer seiner Geliebten in Havanna zurückgelassen und deren Sohn gab sie in eine E-Bay-Auktion, wo sie Bogdan Drakovic für 6.000 Euro ersteigerte.
    Genüsslich zündete er die Zigarre an, blies den Rauch in perfekten Kreisen an die Decke und konzentrierte sich auf das bevorstehende Meeting. Sein Vater hatte ihn wegen der Baubewilligung gehörig unter Druck gesetzt. Igor Drakovic wollte Resultate, wollte sein Geld endlich

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